Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)
recht.
Dtn 28,28:
Der Herr schlägt dich mit Wahnsinn, Blindheit und Irresein .
Die ganze W elt ist aus den Fugen geraten, meine glorreiche Aufgabe ist es nun mal, die himmlische Ordnung wiederherzustellen. Das können einfache, dumme Menschen gar nicht verstehen! Dieser dreckige Bulle ist nur ein dummes Lamm, was aber noch geschlachtet werden muss.«
Sean nahm sein Laptop, sortierte erst einmal die vermeintlich schönsten Fotos aus seinem Moloch-Album und speicherte sie auf einem USB-Stick. Eine Liste mit wichtigen E-Mails und Web-Adressen hatte er schon vorbereitet. Zwanzig Minuten später saß Sean in einem Internet-Café und schickte die Fotos an die New York Times und zwei andere große Tageszeitungen per E-Mail. Sowie eine mit einem bezaubernden Textanhang an Charlotte Summer von Chanel-Seven. Dazu benutzte er eine alte E-Mail-Adresse von Peter Johnson. Aus sechzehn Fotos vom letzten Tatort hatte er einen kleinen Film gefertigt. Kein cineastisches Meisterwerk, aber für viele Kranke mit ähnlichen Neigungen sicherlich gelungen. Diesen stellte er unter dem Titel
„ Der Moloch besucht New York“ bei einer einschlägigen Webseite ein. Sie würden den Kurzfilm sicher sehr schnell löschen.
Bis dahin würden viele Gleichgesinnte aber den Film kopieren und auf weiteren Webseiten einstellen und anderweitig in Umlauf bringen. Dafür hatte Sean leider keine Zeit.
Er war nun etwa achtzehn Minuten im Internet-Café und gab sich maximal zwanzig Minuten.
Sean fuh r nicht direkt in seine Wohnung. Er kaufte noch ein paar Dinge ein, um sein Äußeres nochmals zu verändern. Seinen gelben Pick-up hatte er am Stadtrand abgestellt, nun brauchte er kein Auto mehr. In New York ging alles mit der Subway oder einem Taxi sowieso schneller. Und wieder lag er richtig.
Nach einunddreißig Minuten stürmten Beamte des FBI das Internet-Café.
Die erste Zeitungsredaktion hatte sofort die Polizei informiert. Über das Internet-Protokoll kamen sie ihm auf die Spur. Nur dass sie wieder einmal zu spät waren …
Kapitel 27
Tom und Frank wurden von Special Agent Jefferson Barns vom Flughafen Gerald R. Ford in Grand Rapids abgeholt. Sie fuhren direkt zur Wohnung, der letzten bekannten Adresse von Sean Stiller.
» Wir werden unseren allseits geliebten Sheriff Cluster treffen. Auf den ersten Blick ein mürrischer Zeitgenosse. Er gibt sich immer so, ist aber ein alter schlauer Fuchs.«
Sheriff Cluster stand vor der Haustür, an sein Auto angelehnt und machte einen überaus gelangweilten Eindruck.
»Wie alt ist er, hundert ?«, entfuhr es Frank. Der Sheriff dachte:
„Ist mir ein Rätsel, was die beiden fremden FBI-Agenten in meinem schönen Kent County finden wollen.“
Es w ar schon schlimm genug, dass ein ehemaliger Bürger seiner schönen Stadt als Mörder in New York herumlief.
» Waren Sie oder einer Ihrer Deputys schon in der Wohnung?«, fragte Agent Barns ihn.
» Nein! Nach dem Anruf Ihrer Behörde sollten wir die Wohnung nur versiegeln und sichern. Daran haben wir uns auch gehalten. Ich warte draußen, wenn Sie mich brauchen, rufen Sie mich.«
Die Drei zogen Latexhandschuhe über und betraten durch einen kleinen Flur das Wohnzimmer. Man sah sofort, hier wohnte ein sehr pedantischer Mensch. Bis auf Staub, der sich abgesetzt hatte, war alles sehr geordnet und aufgeräumt. Allesamt einfache Möbel aus Fichtenholz. Eine rote Stoffgarnitur ragte als Highlight heraus. Auch auf dem kleinen Holztisch lag nicht einmal eine Zeitschrift herum. Sie gingen ins Schlafzimmer, auch hier war alles penibel geordnet. Das Bettzeug war so akkurat angeordnet, als wenn er eine Wasserwaage benutzt hätte. Es sah auch nicht so aus, als wenn er seine Bleibe Hals über Kopf verlassen hätte. Über dem Bett hing mal ein Gemälde, es war ein dunkler Rand vom Rahmen zu erkennen.
Ein Bild des Molochs? Kein Kruzifix, keine Bibel, nichts Religiöses.
Über den Flur ging es in die Küche.
Wieder das gleiche Bild der Ordnung.
In einem Gewürzregal waren alle Behältnisse auf den Millimeter genau angeordnet, das stach sofort ins Auge. In der Ecke stand eine sehr große alte Kühl- und Gefrierkombination, das einzig ältere Stück in der Wohnung. Irgendwie überfiel alle das Gefühl, das sich darin nichts Gutes befinden würde. Frank öffnete die obere Gefrierhälfte, nichts.
Er z og an der unteren Tür des Kühlschranks.
Ein bekannter Geruch strömte ihnen entgegen . Darin befand sich eine männliche Leiche, es war ein Weißer hohen
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