Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)
davon, was der Inhalt sein könnte.«
» Ich, der Moloch, wollte nur Sie sprechen, aber der Brocken kann ruhig zuhören.
Sie erzählen es ihm ja sowieso. Oder wird alles, was wir uns beichten, aufgezeichnet? Sicherlich. Würden Sie bitte Steve Maison mein herzlichstes Beileid aussprechen? Es tut mir wirklich unendlich leid, was mit seinen Schwiegereltern geschehen ist. Wir leben in einer schrecklichen Welt. Das war ich aber nicht!« Um das Gesagte zu unterstreichen, wedelte er mit dem Zeigefinger.
» Denn ich bin ja hier im Hotel der eisernen Gitter.« Er gluckste und lachte.
» Der Moloch schickte wohl einen seiner göttlichen Krieger. Das hat mir ein Vögelchen gezwitschert. Denn ein Radio, Fernseher oder Zeitungen erhalte ich ja nicht!«
» Wo ist Lucas Maison?«
» Ja, wo ist denn der Kleine? So jung und muss schon so viel durchmachen. Das kommt mir persönlich sehr bekannt vor. Was wäre Steve denn bereit dafür zu tun, den kleinen süßen Lucas wieder in seine Arme zu schließen?«
» Was willst du? Komm zur Sache, wir haben viel zu tun.«
» Ihr werdet noch vielmehr zu tun bekommen!
Ich , der Moloch, weiß, dass Sean Stiller, „der Mensch“, dieses Gefängnis nie wieder verlassen wird. Auch das war in meine Planungen mit einbezogen. Ich hatte ja viel Zeit über alle Eventualitäten nachzudenken. Leider wurde „Sean“ zu früh verhaftet. Ich dachte eigentlich, dass er Steve noch töten könnte. Es sollte eine wunderschöne, effektvolle Inszenierung werden.
Da „ich“, der göttliche Moloch, hier noch eine Weile bei Sean bleiben muss, will ich euch Menschen zeigen, dass ihr immer und zu jeder Zeit vor mir zittern müsst. Steve wird sehr bald sterben, keine Frage. Aber erst soll er noch leiden und innerlich zugrunde gehen. Vielleicht macht er ja auch noch Selbstmord. Dann wäre Sean der glücklichste Knacki der Welt. An mir geht die Geschichte vorbei, der Moloch hat höhere Aufgaben. Aber aus Dankbarkeit Sean gegenüber muss es zu Ende gebracht werden. So einfach ist es nicht! Nein. Steve wird jeden Monat ein Paket mit einem Körperteil von Lucas bekommen.
Das wird dann wohl einige Monate so gehen .
Surprise, Surprise ?«
» Wer hilft dir? Noch einer aus dem Heim?
Oder ein Internet- Fan?«
Sean lächelte geheimnisvoll .
» Tom, Sie sind so forsch.«
Er liebte jedes Wort, das seine Lippen verließ.
» Sie sind doch der beste Ermittler im ganzen Land, strengen Sie sich noch mehr an.
Ihr wollt es einfach nicht begreifen.«
Sean schüttelte den Kopf, irre Augen strahlten.
» Ihr kämpft gegen den göttlichen Gerichtshof und könnt nicht gewinnen! Wie oft denn noch? Nun gut der vielen Worte. Ihr versteht immer noch gar nichts. Deshalb wird in den nächsten Tagen das erste Paket bei Steve Maison ankommen. Vielleicht erweitert das euren beschränkten Horizont.«
» Sean, was kann dieser kleine Junge für die Vergangenheit?«
» Nichts! Was konnten mein Bruder und ich dafür? Wir waren auch ungefähr in diesem Alter. Der kleine heißt auch Maison und es fließt das verdreckte Blut dieser teuflischen Sippe durch seine Adern.
Nein, d as muss sein.
Erst dann werden alle verstehen, wer die Macht hier auf Erden hat! Nun habe ich wirklich überhaupt keine Lust mehr zu reden.«
Frank und Tom wussten eigentlich schon vorher, dass sie ihm nichts Verwertbares entlocken würden. Sie hatten irgendetwas übersehen, aber was?
Kapitel 42
Sean lag auf seiner harten Pritsche in der trostlosen und kargen Zelle. Er musste sich ablenken und so schwelgte er in Erinnerungen.
Der stumpfsinnige Rufus Murler war der beste aller Diener. Bei keinen anderem hat es so viel Spaß gemacht wie mit ihm. Erst wusste er gar nicht, wen Paul Fitcher meinte. Aber dann erinnerte er sich doch an den kleinen, dicken Rufus. Im Heim schon ein Außenseiter unter Außenseitern. Völlig Banane! Es war nicht verwunderlich, dass er ihn in der Klapse wieder fand. Nachdem er ihn im Franklin Krankenhaus sah, wollte Sean sich gleich wieder abwenden. Erstens, weil es gar nicht leicht war, überhaupt an Rufus heranzukommen. Zweitens, weil sie ihn schon mit Psychopharmaka hingerafft hatten.
Das reizte ihn dann doch sehr, seine Medizin einzusetzen . In die geschlossene Abteilung zu gelangen, war nicht so leicht, zumindest ohne sich selbst einzuweisen oder sich als jemand anderes auszugeben.
Sean wollte aber unerkannt bleiben, weil es nicht absehbar war, ob sein Plan mit Rufus überhaupt funktionieren würde. Und so früh wollte er
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