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Der Schlüssel zur Sternenmacht

Der Schlüssel zur Sternenmacht

Titel: Der Schlüssel zur Sternenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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strahlte hell.
    »Es heißt, daß alles seinen Preis hat«, begann ich, als unterhielte ich mich mit jemandem, der mir gegenübersaß. »Ich bin ein Fremder in eurem Land Tanth. Ohne meine Schuld hat man mich zum Gejagten gemacht. Mein Freund und Herr ist tot, ermordet ohne Grund – denn seit wann wählen die Grünen Roben jemanden als Opfer, der nicht den Glauben ihres Gottes besitzt? Heißt es nicht, daß das unfreiwillige Opfer das kleinere ist?
    Es stimmt, daß ich getötet habe, aber nur, um mich zu verteidigen. Ich bin bereit, einen Blutpreis zu zahlen, wenn das von mir verlangt wird. Bedenkt, ich bin nicht von eurer Welt und kann nicht von euren Gesetzen verurteilt werden, außer ich breche sie wissentlich und willentlich.«
    Hörte mich jemand? War Tanth so weit von den zivilisierten Welten entfernt, daß man es sich leisten konnte, den Gesetzen der Konföderation zu trotzen? Ich war selbst nicht davon überzeugt, daß Vondars Tod ganze Flotten in Bewegung setzen würde. Wie die Freien Handelsschiffer mußten wir ein gewisses Risiko eingehen, wenn wir auf abgelegenen Sternrouten Geschäfte machten.
    Ich hielt den roten Jadestein hoch. »Das hier ist ein Stein der Tugend. Wer ihn in der Hand hält, während er von wichtigen Dingen spricht, wird merken, daß er ruhigbleibt und daß sein Geist klar ist ...« Ich benutzte die formelle Sprache. Bei solchen Verhandlungen sind oft kleine Nuancen ausschlaggebend.
    Ich hielt den geschnitzten Kristall hoch.
    »Zu diesem Stein der Tugend füge ich einen Talisman. Wie man sieht, trägt er das Gesicht von Umphal ...« (Das stimmte nicht, da er von einer anderen Welt kam, auf der man das Scheusal nicht kannte. Aber die Ähnlichkeit reichte aus.) »Welche Ängste braucht man noch zu haben, wenn man ihn an die Vorderfront seines Hauses setzt? Denn wenn Umphal sein eigenes Gesicht sieht, flieht er – ist es nicht so? So zahle ich doppelten Blutpreis, mit einem Stein der Weisheit und einem Stein, der Schutz verspricht vor dem, der die Nordwinde reitet.«
    Ich verdrängte den Gedanken, daß ich vielleicht zu leeren Wänden redete, und fuhr fort:
    »An eurem Hafen steht ein Freier Handelsschiffer. Ich verlange für meine Steine nur, daß ich mit dem Kapitän sprechen darf.«
    Dann saß ich schweigend da und horchte auf das leiseste Geräusch. Ich konnte nicht glauben, daß die verzweifelten Seelen, die hier Zuflucht suchten, nach einiger Zeit wieder ausgestoßen wurden.
    Ein Klicken? Hatte ich ein Klicken gehört? Es war von hinter mir gekommen. Ich wartete lange und ging dann auf die Nische zu, als wollte ich aus dem Wasserkrug trinken. In dem kleinen Körbchen lag ein flacher Kuchen. Schon wollte ich klingeln, als ich bemerkte, daß der Korb vorgeschoben worden war. Man sah deutlich die Spuren im Staub. Offenbar konnte man den Stein dahinter entfernen.
    Der Kuchen war krümelig und roch nach Käse, aber ich aß ihn, weil ich Hunger hatte.
    Und dann wartete ich. Warten ist die schlimmste Qual, die man erleiden kann. Die Fackel war niedergebrannt, und ich wollte gerade die nächste anzünden, als ohne Warnung ein Mann in dem Eingang stand, durch den auch ich gekommen war. Ich griff nach dem Laser, doch er hatte seinen bereits in der Hand und zielte auf mich.
    »Immer langsam!« Er sprach die Einheitssprache. Vorsichtig kam er ein paar Schritte näher. Ich sah auf seiner Uniformjacke das Rangabzeichen eines Lademeisters. »Halten Sie die Hände so, daß ich sie sehen kann.«
    Er war nicht von hier, und er trug die Uniform des Freien Handelsschiffers. Ich holte tief Atem. Man hatte also meine Bitte gehört.
    »Sie haben einen Vorschlag ...« Er sah mich aus schmalen Augen an. »Sagen Sie Ihr Sprüchlein.« Seine Stimme klang drängend, als sei er gegen seinen Willen hier.
    »Ich möchte mit hinaus.« Ich sagte nur den einen Satz.
    Er hatte sich so weit zurückgezogen, daß seine Schultern die Mauer berührten und sah mich abwägend an. Der Lademeister eines Freien Handelsschülers muß mehr als ein Kaufmann sein. Er darf nicht langsam und träge sein, auch wenn er offiziell kein Kämpfer ist.
    »Wo die halbe Stadt nur darauf wartet, daß Sie auf die Straße kommen?« entgegnete er. Immer noch war sein Laser auf mich gerichtet. In seinem Gesicht konnte ich kein Mitleid erkennen. Die Freien Handelsschiffer sind ein geschlossener Klan. Ihr Schiff ist ihre Familie. Ich gehörte nicht zu ihnen.
    »Sagen Sie, was haben Sie von mir gehört?« Ich mußte der geschickte Händler sein, zu

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