Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schlüssel zur Sternenmacht

Der Schlüssel zur Sternenmacht

Titel: Der Schlüssel zur Sternenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
Vom Netzwerk:
Stein könnte in eine Ecke gerollt sein.
    Der graue Fels war leer. Da, wo Valcyr gelegen hatte, konnte ich eine kleine feuchte Stelle sehen – wahrscheinlich von ihrem Speichel. Aber als ich sie berührte, spürte ich fast so etwas wie einen elektrischen Schlag. Danach trocknete die feuchte Stelle sehr schnell, und ich spürte nichts mehr, als ich ein zweitesmal die Fingerspitzen darauf legte.
    »Wenn ich es dir sage, sie hat den Stein verschluckt!« Ich hörte Chiswitts Stimme laut im Korridor, der zur Kabine des Doktors führte.
    »Du hast doch die Strahlenaufnahme gesehen – es steckt nichts in der Kehle. Sie kann ihn nicht verschluckt haben. Vielleicht ist er weggerollt ...«
    »Nein, ich habe nachgesehen«, sagte ich ruhig, als ich zum Eingang kam.
    Valcyr kuschelte sich auf den Arm des Doktors und schnurrte ekstatisch. Ihre Krallen streckten sich vor Behagen. Sie sah aus wie eine Katze, die mit sich und der Welt zufrieden war.
    »Dann war es kein Stein, sondern eine lösliche Substanz«, sagte er sehr bestimmt.
    Ich holte das eine Exemplar heraus, das ich mitgenommen hatte. »Wie würden Sie das da nennen? So ein Ding hat Valcyr verschluckt. Ich holte die Sachen aus dem Bachbett.«
    Er setzte Valcyr sanft auf der Koje ab und legte den Stein auf seinen Labortisch. Im künstlichen Licht war die pelzige Haut noch deutlicher sichtbar. Der Arzt nahm ein kleines Instrument auf und versuchte damit die oberste Schicht abzuschaben. Aber die Schneide glitt an dem Stein ab.
    »Ich möchte mir die Sache genauer ansehen.« Er starrte den Stein nun ebenso aufmerksam an, wie es vorher Valcyr getan hatte.
    »Bitte.« Er besaß zwar kaum die Geräte eines Juweliers, aber zumindest konnte er ein paar Aussagen über die Substanz treffen. Sein Interesse war geweckt, und ich hatte den Eindruck, daß er das Geheimnis lösen wollte. Dann warf ich Valcyr einen Blick zu. Sie lag schläfrig da und warf keinen Blick auf die Steine, die sie vorher so magisch angezogen hatten.
    Chiswitt und ich gingen, als der Arzt mit den Tests begann, denn die Kabine war eng.
    »Wie groß war der Stein, den sie mitnahm?« fragte der Assistent des Lademeisters.
    Ich deutete ihm die Stärke mit Daumen und Zeigefinger an. »Sie nahm den größten. Und sie sind alle oval.«
    »Dann kann sie ihn nicht verschluckt haben.«
    »Aber was hat sie sonst damit gemacht?« Ich wußte, daß ich mich auf meine Augen verlassen konnte. Sie waren das wichtigste Instrument des Juwelenhändlers.
    »Sie hat ihn kleiner geleckt«, fuhr Chiswitt fort. »Es ist eine Pflanze oder irgendein gehärteter Gummi – und sie leckte einfach daran, bis er weich war.«
    Eine vernünftige Erklärung, aber nach meinen eigenen Tests konnte ich sie nicht akzeptieren. Nun, vielleicht wußte der Arzt eine bessere Antwort. Ich würde darauf warten müssen.
    Am zweiten Tag holte der Kapitän einen kleinen Einmann-Flieger heraus, um den umliegenden Distrikt abzusuchen. Man konnte hier monatelang umsonst warten, und soviel Zeit hatte er nicht.
    Ostrend startete damit und blieb zwei Tage fort. Er kehrte mit der enttäuschenden Nachricht zurück, daß die Dorfbewohner unauffindbar seien und daß er auch sonst keine Eingeborenen entdeckt habe. Es schien, als sei das Leben am Fluß ausgestorben. Nur ein paar der fliegenden Echsen hatte er gesehen, und sie waren Aasfresser.
    Die Freien Handelsschiffer hielten eine Konferenz ab und beschlossen, die nun wertlose Fracht hierzulassen, als Zeichen des guten Willens, falls die Eingeborenen doch noch zurückkehrten. Man wollte auch die Flagge am Fluß stehenlassen. Aber man war gezwungen, die zukünftige Route zu verändern, um die Verluste wiedergutzumachen.
    Das hieß, wie mich Ostrend kurz informierte, daß ich länger als geplant auf der Vestris bleiben mußte. Ich wäre an dem Hafen abgesetzt worden, für den die medizinische Ladung bestimmt war. Nun hatte man die Pflanzen nicht bekommen, und es hatte keinen Sinn, ihn anzusteuern. Das Gesetz des Raumes besagte, daß man mich nicht einfach irgendwo absetzen durfte, sondern daß man mich bis zu einem Planeten mit einem Klasse-Zwei-Hafen bringen mußte. Nun mußte ich also in Langeweile und Ungeduld warten, bis wir an so einen Planeten kamen. Und das hing davon ab, ob Ostrend irgendwo eine neue Ladung aufnehmen konnte. Er steckte den ganzen Tag mit dem Kapitän zusammen und rechnete.
    Soweit man sehen konnte, war Valcyr ihr ungewöhnliches Mahl recht gut bekommen, wenigstens anfangs. Und dann kam eines

Weitere Kostenlose Bücher