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Der Schlüssel zur Sternenmacht

Der Schlüssel zur Sternenmacht

Titel: Der Schlüssel zur Sternenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Handelsstation landen, auf der die Männer der Vestris schon einmal gewesen waren. Es gab keine Städte, denn die Eingeborenen wanderten in Klans entlang der Flüsse und Sümpfe. Einige der mehr zivilisierten Stämme hatten kleinere Niederlassungen an Stellen, wo man die Schalentiere züchten konnte.
    Ich hatte nur noch wenige Habseligkeiten und sah sie nun durch, ob sich geeignete Tauschobjekte darunter befanden. Denn Ostrend hatte angedeutet, daß die Frösche ein paar hübsche Perlmutterschnitzereien besaßen. Aber die paar Steine, die ich noch besaß, mußte ich aufheben. Ich sagte das Valcyr, und sie gähnte. Dann schüttelte sie launisch meine Hand ab.
    Als wir gelandet waren, ging ich jedoch mit den anderen an Land. Es ist gut, wenn man nach einer langen Reise wieder einmal festen Boden unter den Füßen spürt.
    Wir mußten uns die Nasen zuhalten, als wir die Laderampe hinuntergingen. Es roch nach Chemikalien. Ostrend sagte, daß die Eingeborenen eine Vorliebe für dieses Gebiet hätten, weil es Vulkane und heiße Quellen enthielte. Wir konnten auch die Felsformationen und die Dampfwolken sehen.
    Hinter dieser zerklüfteten Kulisse lagen die blaugrünen Sümpfe, durch die sich ein schlammgelber Fluß wälzte. Der Dampf, zusammen mit dem Gestank, erstickte uns fast. Wir husteten, als wir den Pfad zu der Handelsstation einschlugen.
    Ostrend blieb verblüfft stehen. Er hatte die Fracht unter den Arm geklemmt. Seiner Beschreibung nach hatte ich zwar keine feudalen Gebäude erwartet, aber nun sah ich nicht einmal die primitivsten Schuppen. Alles lag in Ruinen da.
    Übelriechendes Riedgras, getrockneter Schlamm, das war alles. Ein Zwischending aus Eidechse und Vogel erhob sich über unseren Köpfen, schnarrte und flog schwerfällig zum Fluß. Keiner der Händler ging an Ostrend vorbei. Sie waren vorsichtig, als rechneten sie mit einer Falle.
    Der Lademeister holte aus seinem Gürtel einen dünnen Metallstab. Unter seinen Händen wurde er teleskopartig ausgezogen, bis er einen langen Flaggenmast ergab. Ostrend befestigte einen kleinen gelben Wimpel an der Spitze und rammte das Ding in den weichen Schlamm am Ufer. Aus den Bemerkungen schloß ich, daß man auf die Rückkehr der Eingeborenen warten wollte – vorausgesetzt, daß sie zurückkehrten. Aber da die Vestris den Planeten regelmäßig besuchte, konnte man es eigentlich erwarten – wieder vorausgesetzt, daß nicht irgendeine Katastrophe die Stämme für immer vertrieben hatte.
    Kapitän Isuran war zwar philosophisch wie alle Freien Handelsschiffer, aber jetzt sah er nicht gerade glücklich drein. Obwohl das Schiff nie einen festen Fahrplan einhalten konnte, war die Zeit doch knapp. Wir konnten nicht allzu lange warten, bis wir wieder starten mußten. Aber ein Fehlschlag hier bedeutete, daß er eine andere Route nehmen mußte, um die Verluste wieder einzubringen, die er erlitten hatte.
    Ostrend unterhielt sich eingehend mit dem Kapitän, während die übrige Mannschaft Vermutungen darüber anstellte, was geschehen sein mochte. Sie lösten einander als Wachtposten an der Flagge ab. Da ich von diesem Dienst ausgeschlossen war, schlenderte ich auf eigene Faust in der Nähe des Schiffes herum und durchforschte das Gebiet.
    Bis auf die heißen Quellen – die wegen des Gestanks und der Hitze bald ihren Reiz verloren – gab es nichts Besonderes zu sehen. Das fliegende Ding, das geflohen war, als wir das verlassene Dorf betraten, war das einzige Lebewesen, das sich gezeigt hatte. Nicht einmal Insekten schien es zu geben. Schließlich setzte ich mich an den Rand eines Baches, und sah mir das Kiesbett an. Sogar hier ließ mich mein Beruf nicht los. Aber ich entdeckte unter den Steinen nichts Besonderes.
    Allerdings waren ein paar komische schwarze Stückchen dabei, die nicht nach einem Mineral oder etwas Ähnlichem aussahen, sondern von einer feinen Haarschicht umgeben waren. Als ich sie mit einem Stock aus dem Sand und den Steinen löste, entdeckte ich zu meiner Überraschung, daß sie außergewöhnlich hart waren. Selbst als ich mit einem schweren Stein darauf schlug, konnte ich die pelzige Oberfläche nicht beschädigen. Mein Interesse wuchs, und ich suchte, bis ich etwa ein Dutzend aus dem Wasser gefischt hatte. Ich legte sie der Reihe nach in die Sonne, aber ich gab dabei acht, daß ich sie nicht mit den bloßen Fingern berührte. Die Natur hat auf vielen Planeten häßliche Fallen bereit. Die Steine waren nicht schön, und ich hielt sie auch nicht für wertvoll.

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