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Der Schlüssel zur Sternenmacht

Der Schlüssel zur Sternenmacht

Titel: Der Schlüssel zur Sternenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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einen Kasten auf Rollen vor sich her. Hinter ihm waren zwei Mannschaftsmitglieder mit weiteren Geräten. Und dann wurde ich zum Studienobjekt.
    Ich glaube, zuerst versuchten sie noch restliche Krankheitskeime in mir zu entdecken. Und der Arzt behandelte mein Bein mit einem Heilstrahl, so daß ich nicht länger den Lahmen spielen konnte. Doch dann streiften sie mir den Helm über, den ich so fürchtete. Ich konnte mich nicht wehren. Es war ein Wahrheitstester. Schon die Tatsache, daß sie dieses verbotene Ding mitführten, zeigte, daß sie sich mit merkwürdigen Geschäften befaßten.
    »Du bist Murdoc Jern, Sohn des Hywel Jern ...«
    »Nein.«
    Der Kapitän, der hinzugekommen war, während man mir den Helm anpaßte, warf dem Arzt einen verwirrten Blick zu. Der sah seine Instrumente an und nickte.
    »Du bist nicht Murdoc Jern?« begann der Kapitän noch einmal.
    »Ich bin Murdoc Jern.«
    »Dann war dein Vater Hywel Jern ...«
    »Nein.«
    Wieder sah der Kapitän den Arzt an, und wieder bestätigte der Arzt mit einem Nicken, daß die Maschine funktionierte.
    »Wer war dein Vater?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Hast du zum Haushalt von Hywel Jern gehört?«
    »Ja.«
    »Hast du dich als sein Sohn betrachtet?«
    »Ja.«
    »Was weißt du von deinen wirklichen Eltern?«
    »Nichts. Man sagte mir, daß ich ein Pflichtkind sei.«
    Ein Ausdruck der Erleichterung huschte über das Gesicht des Kapitäns.
    »Aber du hattest Jerns Vertrauen?«
    »Er war mein Lehrer.«
    »Im Juwelenhandwerk?«
    »Ja.«
    »Und er hat dir die Lehrstelle bei Ustle verschafft?«
    »Ja.«
    »Weshalb?«
    »Weil er mir, glaube ich, eine Zukunft sichern wollte. Sein leiblicher Sohn bekam nach seinem Tod den Laden.«
    Ich mußte einfach reden. Es war, als stünde ich ein wenig abseits und hörte meinen eigenen Worten zu. Ich spürte, daß ich mit meiner letzten Antwort den Kapitän wieder verwirrt hatte. Offensichtlich hatte er etwas anderes erwartet.
    »Zeigte er dir je einen Ring, den man über einen Raumhandschuh streifen konnte?«
    »Ja.«
    »Sagte er dir, woher er kam?«
    »Daß er ihn als Pfand bekommen habe und daß man ihn bei einem Toten gefunden habe, der im Raum schwebte.«
    »Was sagte er dir sonst über den Stein?«
    »Nichts – nur daß er glaubte, der Stein enthielte ein Geheimnis.«
    »Und er wollte, daß du es während deiner Reisen mit Ustle aufdecktest?«
    »Ja.«
    »Und was hast du herausgefunden?«
    »Nichts.«
    Der Kapitän setzte sich auf einen Faltstuhl, den ihm einer seiner Männer gebracht hatte. Er kaute nachdenklich an einem blaßgrünen Stäbchen, das er aus der Tasche seiner Uniform geholt hatte. Schließlich fragte er:
    »Hast du den Ring in späteren Jahren noch gesehen?«
    »Ja.«
    »Wann und wo?«
    »Auf Angkor nach dem Tode meines Vaters.«
    »Und was hast du mit ihm gemacht?«
    »Ich habe ihn mitgenommen.«
    »Hast du ihn bei dir?« Er beugte sich vor, und beide Augenlider waren weit zurückgeschoben.
    »Nein.«
    »Wo ist er?«
    »Ich weiß nicht.«
    Wieder Verzweiflung, diesmal so stark, daß er einen kleinen Schrei ausstieß.
    »Sage mir genau, wann und unter welchen Umständen du ihn das letztemal gesehen hast!«
    »Ich gab ihn Eet. Er nahm ihn mit.«
    » Eet! Und wer ist Eet?«
    »Der Mutant, den die Schiffskatze der Vestris geboren hat.«
    Wenn er nicht so überzeugt von der Unfehlbarkeit des Helmes gewesen wäre, so hätte er mir nicht geglaubt. Es war die Antwort, die er wohl am wenigsten erwartet hatte.
    »Geschah die Übergabe hier oder auf der Vestris? «
    »Hier.«
    »Und wann?«
    »Kurz bevor euer Schiff landete.«
    »Wo ist dieser Eet jetzt?« Wieder beugte er sich eifrig vor.
    »Tot, glaube ich. Er überquerte den Außenrumpf des Wracks, als der Strahl eurer Bremsraketen es traf. Wahrscheinlich ist er verbrannt.«
    Der Kapitän nickte einem der Männer zu. »Thangsfeld, du machst dich sofort an die Arbeit. Jede Handbreit des Schiffsrumpfes wird untersucht! Marsch!«
    Der Mann rannte los. Wieder sah mich der Kapitän an.
    »Weshalb hast du Eet den Ring gegeben?«
    »Der Ring zog uns an einen anderen Ort als das Wrack. Eet wollte wissen, weshalb.«
    »Eet wollte es wissen«, wiederholte er. »Was soll das? Du hast gesagt, daß das Ding ein Katzenmutant war – also kein intelligentes Wesen.«
    »Ich weiß nicht, was Eet war«, erwiderte ich. »Aber er ist kein Tier, bis auf sein Äußeres vielleicht.«
    »Warum hat er sich auf die Suche nach der Anziehungsquelle gemacht und nicht du?«
    »Wir wurden von den

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