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Der Schlüssel zur Sternenmacht

Der Schlüssel zur Sternenmacht

Titel: Der Schlüssel zur Sternenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Eingeborenen belagert. Eet hatte die Chance, hinauszuschlüpfen, ich nicht.«
    »Aber weshalb war es so wichtig, den Stein über diesen Eet hinauszubringen?«
    »Ich weiß nicht. Eet wollte ihn mitnehmen.«
    »In welche Richtung?«
    »Über den Fluß.«
    »So!« Er war mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung auf den Beinen. »Wir sind also auf der richtigen Spur.« Er sah auf mich herunter. »Weißt du, was der Stein darstellt?«
    »Ich denke, eine Art Energiequelle.«
    »Eine gute Antwort.« Die inneren Augenlider senkten sich, so daß seine Augen merkwürdig undurchsichtig wirkten.
    »Was machen wir mit ihm, Kapitän?« fragte einer aus der Mannschaft.
    »Im Augenblick nichts. Haltet ihn hier fest. Aber selbst wenn er ausreißen will, wird er nicht weit kommen.« Er lachte. »Schließlich sind wir ihm zu Dank verpflichtet. Es könnte sein, daß wir den Ring beim Wrack finden.«
    Sie nahmen mir den Helm ab. Ich war sehr müde. Dann fiel mir ein, daß sie mich nicht näher über die Vestris ausgefragt hatten. Ob sie mir die Pestgeschichte glaubten? Alles schien darauf hinzudeuten, daß sie keinen Kontakt zu den Freien Handelsschiffern gehabt hatten, zumindest nicht nach meiner Flucht.
    Der Verlust von Eet schmerzte mich mehr, als ich zugeben wollte. Ich hoffte nur, daß er nicht lange hatte leiden müssen. Würden sie ihn zusammen mit dem Ring finden? Und was wollten sie mit dem Ring? Sollte er sie zu ähnlichen Steinen führen? Daß sie eine sensationelle Energiequelle darstellten, war nicht schwer zu erraten. Und daß sie in den Händen der Gilde eine unheimliche Macht waren, ließ sich ebenfalls denken.
    Der Arzt und die anderen Mannschaftsmitglieder sammelten die Instrumente ein und gingen wieder. Aber der Ex-Te saß immer noch am Tunneleingang, auf dem Hocker, den der Kapitän verlassen hatte.
    Ich schlief ein, und ich erwachte von einem Dröhnen im Fels, von einem Singen in meinen Ohren. Ein zweites Schiff landete. Vielleicht die Vestris. Wenn ja, dann kam der Kapitän sicher bald mit neuen Fragen zurück.
    Der Ex-Te war aufgestanden, und seine oberen Hände lagen dicht über den Laser-Waffen. Aus seiner Haltung war deutlich erkennbar, daß das zweite Schiff unerwartet kam. Wer war es also? Die Patrouille? Oder irgendein Forschungsschiff, das genau zur falschen Zeit landete? Denn es gab keinen Zweifel daran, daß der Neuankömmling in eine Falle geraten mußte.
    Das Dröhnen wurde leiser.
    »Was ist?« fragte ich meinen Wächter.
    Sein Hörorgan zuckte, aber er drehte sich nicht um. Als ich ihm weitere Fragen stellte, winkte er ungeduldig mit dem Laser ab. Wir warteten.
    Und dann hörte man Schritte im Tunnel, und jemand sagte etwas zu dem Ex-Te. Drei Mannschaftsangehörige kamen herein. Sie trugen ein zappelndes Bündel, das sie ohne viele Umstände auf den harten Boden legten. Ich hatte einmal in einem Hafen zugesehen, wie ein Betrunkener mit einer Fangpistole zur Räson gebracht wurde. Das ist eine Pistole mit einer Düse, aus der ein klebriger Faden ausgesondert wird. Dieser wickelt sich um das Opfer und je mehr es um sich schlägt, desto enger ziehen sich die Maschen zu.
    Und auf die gleiche Weise war der Mann gefangen worden. Er trug die schwarze Uniform der Patrouille.

 
13.
     
    Er hatte Verstand genug und gab das Gezappel auf, als er am Boden lag. Zum Glück hatte sich keiner der Fäden um seinen Hals oder sein Gesicht gewickelt. Die Mannschaftsmitglieder gingen wieder und ließen ihn ebenfalls in der Obhut des Ex-Tes.
    Der Patrouillenmann hatte die Augen offen und untersuchte aufmerksam sein Gefängnis. Er starrte mich lange an. Das Verhör hatte mich müde und schwach gemacht. Hinzu kam eine merkwürdige Lethargie. Ich hatte keine Angst mehr vor dem Ex-Te.
    Nach einer Weile kam einer von der Mannschaft und warf mir noch eine Tube mit Notration zu. Ich hatte zwar Hunger, mußte mich aber mit großer Willensanstrengung dazu aufraffen, das Ding zu fangen.
    Als die Flüssigkeit in meinen Mund quoll, verlor sich der tranceartige Zustand schnell. Ich hatte die Tube zur Hälfte leergesogen, als ich bemerkte, daß man für den Patrouillenmann nichts dagelassen hatte. Ich kroch in seine Richtung.
    »Nein!« Es war keine gute Einheitssprache, eher eine Art Bellen. Ein Laser erschien in der Hand des Wachtpostens. »Bleib – hier!«
    Ich blieb. Aber ich hob den Rest der Tube auf. Ich erwiderte die Blicke des Gefangenen. Er lag unbeweglich in seinem Netz. War er hier allein gelandet? Oder hatte er

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