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Der Schlüssel zur Sternenmacht

Der Schlüssel zur Sternenmacht

Titel: Der Schlüssel zur Sternenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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»Wer weiß, was alles geschehen kann, wenn einer vom Pestfieber befallen wird? Er hat keine Infektion, soweit ich es feststellen kann, aber ich weiß natürlich nicht, inwiefern ein fremdes Virus Veränderungen in seinem Körper oder Geist hervorgerufen hat.«
    »Wir werden ihn dir übergeben.« Der Kapitän lächelte nicht mehr. »Ich schlage vor, du gehst alle nötigen Tests mit ihm durch und erzählst uns dann, ob wir uns auf seine Informationen verlassen können oder nicht.«
    »Ich soll ihn an Bord nehmen?« Der Arzt zögerte.
    »Wohin sonst? Du hast doch gesagt, er sei in Ordnung ...«
    »Es besteht immer die Möglichkeit, daß es sich um etwas Neues handelt ...«
    Ich spürte die Unentschlossenheit des Kapitäns. Aber sie war schnell vorbei.
    »Kann man die Instrumente nach draußen bringen?« fragte er.
    »Die meisten – ja. Wohin willst du ihn bringen?«
    »In die Grube, wohin sonst? Segal, Onund, ihr holt, was der Doc braucht. Und du, Tusratti, bringst ihn zum West-Tunnel.«
    Es war, als hätte ich aufgehört, ein Mensch zu sein. Man schob mich herum wie einen Gegenstand. In meiner Rolle als Pestopfer mußte ich mich wohl oder übel so behandeln lassen. Der Ex-Te brachte mich zum Flußufer, wo bereits andere Mannschaftsmitglieder an der Arbeit waren. Man hatte über die Felsblöcke und das schäumende Wasser eine Klappbrücke gelegt. Offenbar kannten sie den Ort gut und waren schon des öfteren hier gewesen, denn sie hatten alles Nötige für einen provisorischen Stützpunkt bei sich.
    Auf das Drängen meines Bewachers wankte ich über die Brücke und hinüber zu den Klippen. Unser Ziel war eine der Höhlen in der Klippenwand. Die übrigen Mannschaftsmitglieder gingen zu einem anderen Eingang. Sie hatten Geräte zur Mineral-Untersuchung bei sich.
    »Hinein«, befahl der Ex-Te. Die Höhle, auf die er deutete, lag am weitesten links. Zu beiden Seiten der Öffnung war Schutt von Schürfungen aufgehäuft. Er sah nicht sehr alt aus. Offensichtlich hatten sie hier nicht gefunden, was sie suchten.
    »Ich – ich habe Hunger!« Ich blieb stehen, wie um Atem zu schöpfen, und lehnte mich dabei an den Felsen. »Ich – muß etwas essen ...«
    Der Ausdruck des Ex-Tes blieb undurchdringlich. Seine oberen Hände ruhten warnend an den Laser-Läufen. Er starrte mich eine Zeitlang an, dann rief er einem der anderen Männer etwas zu.
    Der Mann blieb stehen, löste ein Päckchen von seinem Gürtel und warf es in unsere Richtung. Er vertraute den Fähigkeiten meines Wächters, und der schnellte auch prompt einen seiner Arme vor und fing es auf.
    Meine Finger schlossen sich um die Tube mit der Notration, und ich mußte den Hunger nicht einmal vortäuschen. So genossen hatte ich noch nie zuvor eine Mahlzeit, und das halbflüssige Zeug würde mir neue Kräfte geben.
    »Weiter!« Mein Wächter schubste mich mit einem kleinen Stock voran. Er gab acht, daß er mich nicht persönlich berührte. Offensichtlich hatten auch Ex-Tes Angst vor der Pest.
    Im Tunnel umfing uns Dunkelheit, bis der Ex-Te einen Strahler einschaltete. Hier hatte erst vor kurzem jemand Längs- und Querstollen gegraben, die ein richtiges Gitter bildeten. Ich sah die Kristalle, die zum Teil noch in die Wände eingebettet waren oder in groben Klumpen am Boden lagen. Aber ich dachte gerade noch rechtzeitig daran, daß ich den Dummen spielen mußte. Es war merkwürdig, daß man sie liegengelassen hatte. Normalerweise ließ ein Schiff der Gilde nichts zurück, das irgendeinen Wert hatte.
    Wir kamen an eine höhlenartige Ausweitung, und hier endete der Tunnel. Die Wände waren grob behauen, als hätten diejenigen, die hier am Werk gewesen waren, in großer Eile gearbeitet. Der Ex-Te deutete auf einen größeren Felsblock. »Setzen!« sagte er.
    Ich nahm steif und umständlich Platz und ließ dabei keinen Moment die Tube mit der Notration los. Er stellte den Strahler so auf, daß er ein breites Lichtbündel gegen die Decke warf, und postierte sich selbst zwischen mir und dem Ausgang.
    Während der folgenden Stille konnte ich irgendwo in den Stollen Wasser von den Wänden tropfen hören. War das der Ort, zu dem uns der Stein hatte leiten wollen? Die Kristalle hatten keinerlei Ähnlichkeit mit ihm. Ich bückte mich und nahm einen davon auf. Mein Wächter legte warnend die Hand an den Laser, aber er schwieg. Ein Stück Quarz, sagte ich mir. Aber ganz sicher konnte ich natürlich nicht sein.
    Aus dem Tunnel hörte ich ein Geräusch, und der Doktor kam herein. Er schob

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