Der Schlüssel zur Sternenmacht
Patrouillenmann. Ich spürte, wie er meine Lider hochhob und eine Flüssigkeit darunterspritzte. »Aus meinem Medizinkasten«, sagte er. »Das müßte helfen.«
»Sie werden es gehört haben.« Ich streichelte Eets drahtigen Pelz. »Sie werden kommen ...«
»Nicht so schnell«, erwiderte Eet schnell. »Es ist Nacht, und sie haben nur einen Posten draußen. In den Stollen ist niemand. Wir haben eine gute Chance. Der Ex-Te war der einzige, der eine leise Ahnung von Telepathie hatte.«
Der Patrouillenmann zog mich zum Tunnel. »Wer sind Sie?« fragte er. »Eine Geisel?«
Ich erzählte ihm die gleiche Version wie den Gildeleuten.
»Sie hatten Glück, daß man Sie nicht einfach abschoß«, stellte er fest. »Mich wundert es eigentlich, daß sie es nicht taten.«
Ich mußte eine vernünftige Antwort finden. »Sie dachten, ich wüßte, was sie hier suchten. Ich bin Juwelierlehrling.«
»Juwelen!« Er machte eine Pause und fügte hinzu: »Sie graben in den Stollen – das stimmt.«
»Haben Sie sie verfolgt? Und wo ist Ihr Schiff?« fragte ich.
»Ich habe ein Forschungsschiff.« Ich war enttäuscht. »Sie nahmen mich gleich nach der Ankunft gefangen. Aber mein Schiff ist gesichert – sie können nicht hinein. Wenn es uns gelingt, bis zum Landeplatz zu kommen ... Aber was – oder wer – ist eigentlich Ihr Freund?«
»Ich bin Eet«, antwortete Eet selbst. »Dieser Mensch und ich haben ein Verteidigungsbündnis geschlossen – was für Sie sehr gut war, Patrouillenmann. Um ihn freizubekommen, mußte ich auch Sie mitnehmen.«
»Dann hast du den Fall der Kristalle arrangiert«, stellte ich fest.
»Nein, der Kerl hat sie selbst heruntergeschossen. Ich verwirrte ihn nur ein wenig, so daß er dachte, er sähe da oben etwas Gefährliches. Er war Esper, aber nur im begrenzten Maße. Er verlor den Kopf und schoß auf einen Schatten.«
Ich ließ meine Hand über Eets Fell gleiten, und er duldete die Untersuchung. Von dem Ring war nichts zu sehen. Und ich wollte wegen des Patrouillen-Angehörigen keine Fragen stellen. Je weniger der Mann wußte, desto besser.
Ich spürte, daß Eet in diesem Punkt der gleichen Meinung war und daß sich der Ring an einem sicheren Ort befand. Aber ich war ein wenig unruhig. Ich hatte den Ring zu lange ausschließlich bei mir getragen.
»Machen Sie einmal die Augen auf«, sagte der Patrouillenmann.
Ich spürte, daß wir den Stollen verlassen hatten. Ein kühler Wind wehte. Ich blinzelte. Viel konnte ich nicht sehen, aber es war bei weitem besser als vorher.
Nicht weit von uns war aus Quadern und Bergwerksschutt ein provisorischer Wachstand errichtet worden. Ein Strahler warf sein Licht über die Ruinen und den Fluß, aber er drang nicht bis zu uns vor.
»Sie haben Angst vor einem Angriff der Eingeborenen«, erklärte Eet.
»Keulen gegen Laser?« fragte ich ein wenig spöttisch.
»Keulen in der Dunkelheit, wenn man selbst nicht sehr gut sehen kann – so ungleich sind die Chancen nicht!«
»Warum schließen sie sich nicht einfach in ihrem Schiff ein?« war meine nächste Frage.
»Sie haben Instrumente in den Stollen. Früher einmal schlugen die Eingeborenen nachts alles kurz und klein. Die Geräte konnten nicht mehr repariert werden.«
»Sie scheinen ja eine Menge über sie zu wissen!« sagte der Patrouillenmann scharf.
Eet blieb unberührt. »Sie sind ein gewisser Celph Hory, seit zehn Jahren in der Patrouille. Sie kommen von Loki und haben drei Brüder, von denen zwei bereits tot sind. Sie wurden nicht auf eine Routinefahrt geschickt, sondern sollen Gerüchte untersuchen, nach denen die Gilde eine Entdeckung gemacht hat, die ihr die Vorherrschaft im Raum sichert. Sie hatten Befehl, in Deckung zu bleiben, was Ihnen nicht gelang, weil an Ihrem Schiff eine raffinierte Sabotage verübt wurde, die sich erst beim Wiedereintritt in die Atmosphäre bemerkbar machte. Stimmt das?«
Ich hörte, wie er die Luft anhielt. »Sie lesen Gedanken!« Fast klang es wie eine Anklage.
»Ich folge, meinem Instinkt, wie Sie dem Ihren, Hory. Seien Sie froh darüber, denn sonst wären Sie gefangen geblieben, bis Kapitän Nactitl den Befehl zu Ihrer Ermordung gab. Er erklärte schon vor einer Stunde, daß es Wahnsinn sei, Sie länger am Leben zu lassen. Ich schlage vor, daß wir uns so schnell wie möglich zurückziehen. Diese Leute haben noch nicht gefunden, was sie suchen, aber sie sind nahe daran ...«
»Du hast es gefunden!« Ich konnte jetzt nicht nur Eets Sprache, sondern auch seine Empfindungen
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