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Der Schlüssel zur Sternenmacht

Der Schlüssel zur Sternenmacht

Titel: Der Schlüssel zur Sternenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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mit einem Sprung auf dem Tisch, nahm den Ring, kletterte wieder auf meine Schulter und stopfte mir das kostbare Stück ins Innere der Uniform.
    »Was ist denn?« Zu meiner Überraschung kam Horys Stimme aus ziemlicher Entfernung. »Wo seid ihr? Und weshalb bleibt ihr stehen?«
    »Hier ist eine Öffnung in der Wand«, erwiderte Eet glatt. »Aber sie nützt uns nichts. Der Weg vor uns ist frei.«
    Ich war verwirrt. Ich hatte geglaubt, Hory sei mir dicht auf den Fersen und müßte gesehen haben, was sich in der Kammer befand. Aber ich stellte Eet keine Fragen.
    Der Korridor führte jetzt schräg nach oben. Allmählich kamen wir in die Richtung, die wir brauchten. Wir gingen jetzt sehr vorsichtig und horchten immer wieder.
    »Vor uns sind viele lockere Steine«, erklärte Eet. »Aber bis zum Rand der Ruinen ist es nicht mehr weit. Dort müssen wir nur noch auf die Schnüffler achten.«
    Wir kamen an Haufen losen Schutts. Ich konnte wieder einigermaßen sehen und war ziemlich sicher, daß sich hier die Abraumhalde des Bergwerks befunden hatte. Wir bahnten uns vorsichtig einen Weg. Doch zum Glück lagen hohe Schuttberge zwischen uns und dem Scheinwerferstrahl.
    »Sie werden erwarten, daß wir zum Schiff wollen«, sagte ich zu Eet.
    »Natürlich. Wahrscheinlich haben sie schon entsprechende Schritte unternommen. Aber Nactitl hat nicht mit ein paar Kleinigkeiten – zum Beispiel mit mir – gerechnet.« Eet sah uns an. »Wenn wir das Schiff erreichen, braucht ihr euch keine Sorgen zu machen.«

 
14.
     
    »Schnüffler!«
    Ich blieb sofort stehen, als ich Eets Warnung hörte. »Wo?«
    »Links – im Baum.«
    Der Baum war nicht so hoch wie die Waldriesen, aber er ragte doch ein schönes Stück in den Himmel. Und seine Krone bildete einen undurchdringlichen dunklen Kegel, so daß wir beim besten Willen nicht sehen konnten, was sich darin verbarg.
    »Er will herunterspringen, wenn wir vorbeigehen«, erklärte uns Eet. »Macht einen großen Bogen. Er wird zwar springen, aber zu kurz.«
    Diesmal waren wir nicht unbewaffnet. Hory hatte einen Laser des Ex-Tes, ich den anderen. Ich hielt die Waffe schußbereit und ging auf den Baum zu.
    Tief in meinem Kopf explodierte etwas, und der Schmerz bohrte sich in mein Gehirn. Ich wankte und hörte, daß Hory einen Schrei ausstieß. Er spürte die gleiche Qual.
    Eet krallte sich in meine Schultern, um nicht herunterzufallen. Ich vergaß die Eingeborenen. Ich wollte nur den Schmerz in meinem Kopf wieder loswerden.
    »... Hand – nimm Horys Hand – festhalten ...«
    Eets Gedanken waren durch den Schmerz gedämpft. Seine Pfoten waren nicht an meinen Ohren, und ich spürte sein Gewicht im Nacken. »Nimm Horys Hand!«
    Er betonte den Befehl, indem er mich an den Ohren zerrte. Ich wollte ihn abschütteln, aber meine Finger krampften sich automatisch um Horys Arm. Der Patrouillenmann versuchte sich stöhnend von mir loszureißen, aber es nützte nichts.
    »Weiter jetzt!« Wieder zerrte mich Eet an den Ohren. Ich stolperte dahin und zog Hory mit.
    Vom Baum ertönte ein schriller Schrei, und etwas plumpste zu Boden. Der Eingeborene beachtete uns gar nicht, sondern humpelte auf die Klippen zu. Überall aus den Büschen kamen die Schnüffler und liefen auf das Gildeschiff zu. Und auch uns versuchte der Schmerz in diese Richtung zu drängen.
    Es war dunkel, aber Eet lenkte mich wie ein Reiter, und er zwang mich, Hory nicht loszulassen. Mir schien es, daß dieser Marsch unendlich lange dauerte. Dann roch ich verbrannte Vegetation, und wir erreichten einen Platz, wo die Bremsraketen alles Wachstum zunichte gemacht hatten. Vor uns stand das Patrouillenschiff auf seinen Heckflossen.
    Ein dunkler Schatten – keine Rampe, keine offene Luke. Ich erinnerte mich, daß Hory etwas von einem Absperrmechanismus gesagt hatte. Wenn er ihn nicht lösen konnte, waren wir verloren.
    Eet hatte immer noch meine Ohren umkrallt, aber er wandte sich Hory zu.
    »Hory – der Zeitmechanismus! Können Sie ihn unterbrechen?«
    Der Patrouillenmann schwankte und schien zu den Ruinen laufen zu wollen.
    »Hory!« Diesmal war Eets Schrei unerbittlich und ebenso schmerzhaft wie der unwiderstehliche Ruf vom Gildeschiff.
    »Was?«
    »Sie – müssen – den Mechanismus – unterbrechen!« Jedes Wort kam wie ein Hammerschlag. »Wie – heißt – der – Kode?«
    Hory murmelte vor sich hin und machte dazu ein paar fahrige Gesten. Ich wußte nicht, ob er Eets Befehl verstanden hatte. Dann ließ er den Arm schwerfällig sinken.
    Ein

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