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Der Schlüssel zur Sternenmacht

Der Schlüssel zur Sternenmacht

Titel: Der Schlüssel zur Sternenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Geräusch an der Schleuse ließ mich aufschauen. Sie öffnete sich einen Spalt, und eine schmale Landerampe wurde ausgefahren.
    »Hinein!« Eets Befehl drang schrill in mein Gehirn.
    Ich zerrte Hory mit. Die Rampe war steil, und ich mußte seitlich hinaufgehen, damit der Patrouillenmann nicht doch noch floh. Stufe für Stufe kletterten wir höher.
    Es war, als seien wir in eine schalldichte Kammer getreten und hätten die Tür hinter uns zugeschlagen. Der Aufruhr in meinem Kopf verstummte. Ich lehnte gegen die Wand und spürte, wie mir der Schweiß über das Gesicht lief. Meine Erleichterung war so groß, daß ich zu zittern begann.
    Horys Zustand war nicht besser. Sein Gesicht war grünlich. Er hatte sich die Lippen blutig gebissen.
    »Sie – hatten einen – Zwangsstrahl ...« Er stieß die Worte heiser hervor.
    Eet hatte meine Ohren losgelassen und machte es sich wieder auf meinen Schultern bequem.
    »Starten wir lieber!« Wenn der Zwangsstrahl eine Wirkung auf ihn ausgeübt hatte, so ließ er sich es jedenfalls nicht anmerken.
    Hory zog die Rampe ein, und die Tür schloß sich automatisch. Ich war unendlich erleichtert. Nun konnte uns nichts mehr zustoßen. Der Patrouillenmann übernahm die Führung ins Schiffsinnere. Erst auf dem dritten Deck lag der Kontrollraum. Hory ließ sich im Pilotensitz nieder und schnallte sich fest. Er bewegte sich wie im Traum, und ich glaube, er bemerkte mich nicht einmal.
    Normalerweise befindet sich in einem Aufklärer der Patrouille nur ein Mann, aber für Notfälle gibt es einen zweiten Sitz im Hintergrund der Kabine. In diesen schnallte ich mich, als Hory sich über das Instrumentenbord beugte. Eet legte sich der Länge nach neben mich.
    Eine Vibration ging durch das Schiff, Lichter flammten auf. Eine riesige Hand preßte mich gegen die Polsterung.
    Als ich mich benommen umsah, bemerkte ich, daß Hory mit vorgebeugtem Kopf in seinem Sitz lag. Ganz langsam kam Eet hoch und sah mich an.
    »Wir sind draußen ...«
    »Er hat ein Kursband eingespeist«, erwiderte ich. »Ich nehme an, zum nächsten Mutterschiff oder zur nächsten Basis der Patrouille.«
    »Hoffentlich kommen wir an.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich meine nur, daß Nactitl es sich nicht leisten kann, uns zu verlieren. Die Gilde spielt mit ihren höchsten Einsätzen. Was ist dagegen ein einziges Patrouillenschiff?«
    »Sie können nicht angreifen – nicht mit ihrem Schiff.«
    »Vielleicht haben sie andere Mittel. Und hast du Lust, auf einer Patrouillen-Basis zu landen?«
    »Was meinst du damit?« Ich sah Hory an. Ob er Eets Worte mithören konnte?
    »Er schläft noch«, beruhigte mich Eet. »Aber viel Zeit haben wir nicht, denn ich weiß nicht, wieviel ein Bewußtloser auffangen kann. Nactitl hat noch nicht gefunden, was er sucht. Es sind nur die Steine in der Vorratshöhle da. Aber sie wurden nicht auf dem Planeten gewonnen, wie Nactitl und die Patrouille vielleicht glauben.«
    »Woher weißt du das? Was ist mit den Stollen in den Klippen?«
    »Die Alten suchten etwas anderes dort. Nein, das Versteck unter den Ruinen war ihr Treibstoffvorrat. Aber Nactitl und die anderen werden glauben, daß die Steine aus den Ruinen stammen. Der Mann, andererseits, der die wahre Quelle der Steine findet, kann sein Glück machen, wenn er verschwiegen und klug ist. Die Steine sahen doch tot aus, nicht wahr?«
    »Und ob.«
    »Dein Ring hat sie teilweise aktiviert. So wie er den konventionellen Schiffsantrieben zusätzliche Kraft geben kann. Du hast einen Pluspunkt, aber du mußt ihn bei einer Verhandlung klug einsetzen. Es gibt Leute, die dich für diesen Ring umbringen würden. Und du hast nicht nur die Gilde zu fürchten.« Er warf einen bedeutungsvollen Blick auf den Patrouillenmann.
    »Gegen die Patrouille könnte ich nicht ankämpfen«, erwiderte ich. Der Gedanke, daß es auch illegal wäre, kam mir gar nicht. Der Ring war mein Erbe, und niemand durfte ihn mir abnehmen. »Aber ich würde es zumindest versuchen«, fügte ich hinzu.
    »Eben.« Eet strahlte Befriedigung aus. »Du kannst so tun, als würdest du nachgeben, und dabei gewinnst du.«
    »Was? Ein Vermögen? Wo alles auf mich lauert und es mir zu entreißen droht? Darauf kann ich verzichten.«
    Vielleicht hatte mich Hywel Jern geformt – der Mann, der auf großen Reichtum verzichtet hatte, um ein Leben in Ruhe zu leben. Er hätte es geschafft, wenn er nicht so neugierig gewesen wäre.
    »Freiheit kann man kaufen.« Eet war meinen Gedanken gefolgt. »Den Handel hast du ja

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