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Der Schluss-Mach-Pakt

Der Schluss-Mach-Pakt

Titel: Der Schluss-Mach-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Norris
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doppelten Schoko-Milchshake mit extra Sahne drauf. »Ich erwarte jeden Moment einen Kunden. Den Shake bereite ich schon mal im Voraus zu.« Ich warf Mr Throckmorton einen, wie ich hoffte, möglichst unschuldigen Blick zu, damit er nicht auf die Idee kam, ich könnte irgendwas im Schilde führen. Aber natürlich dachte Mr Throckmorton immer, dass ich irgendwas im Schilde führte.
    »Keine kostenlosen Shakes für Freunde«, bläute er mir ein, die Hände fest in die Hüften gestemmt. »Vergessen Sie das nicht. Entweder die bezahlen oder Sie tun das.«
    »Der ist schon bezahlt«, erklärte ich ihm in fröhlichem Ton.
    Mr Throckmorton beäugte mich noch einen Augenblick lang, dann verschwand er mit einem kurzen Nicken endlich in der Küche.
    Ich stieß einen Seufzer aus. Ich musste raus aus diesem Laden. Es war nicht gut für meinen Verstand, wenn ich noch länger im Diggity Dog House arbeitete.
    »Du hast angerufen?«, sagte da eine Stimme hinter mir.
    Ian lehnte am Tresen und legte seine Kamera auf die blitzsaubere Ablage, die ich gerade erst abgewischt hatte.
    »Was willst du?«, fragte er gelangweilt.
    »Begrüßt man so seine Schwester, die einen liebt und bewundert und …« In diesem Moment zauberte ich den frisch gemischten Shake hervor und nahm den Deckel ab, um ihm den Inhalt zu präsentieren. »… die dir diesen kostenlosen Milchshake gemixt hat?«
    Ian warf mir einen misstrauischen Blick zu, doch dann nahm er den Becher doch entgegen, den ich ihm immer noch hinhielt. »Danke.« Er zog einmal kräftig am Strohhalm, ehe er fragte: »Also, was willst du?«
    Ich bedeutete Ian, mir ans andere Ende des Tresens zu folgen, möglichst weit weg von der Küche. Ich konnte nicht weg von meinem Posten, da ich Kassedienst hatte, aber ich musste doch dafür sorgen, dass eine gewisse Person in der Küche nichts von unserem Gespräch mitbekam.
    »Siehst du das Mädchen da?«, fragte ich und hielt ihm das Foto hin, das er von Hannah geschossen hatte.
    Ian betrachtete das Bild. »Nicht so richtig. Ist ziemlich unscharf.«
    Ich seufzte. »Ganz genau. Ich hätte gerne, dass du ein besseres Bild schießt. Und wenn du es schaffst, ein Foto zu machen, wie dieses Mädchen diesen Typen da küsst, dann spendiere ich dir noch mal zwei Shakes.«
    »Ich weiß ja noch nicht mal, wie sie in echt aussieht.« Ian drehte das Foto herum, als würde es etwas helfen, wenn er es auf dem Kopf betrachtete. »Woher soll ich denn wissen, dass sie es ist, wenn ich ihr in der Stadt über den Weg laufe?«
    »Geh in mein Zimmer und schau in das Jahrbuch aus dem letzten Jahr«, erklärte ich ihm. »Das steht im obersten Fach von meinem Bücherregal. Such nach Hannah Cohen.«
    Ian saugte an seinem Shake, bevor er antwortete. »Ach, die ist das. Warum interessiert es dich überhaupt, mit wem sie rummacht?«
    Kleine Brüder konnten echt so was von nervig sein. Warum tat er nicht einfach, was ich ihm sagte, statt weiter Fragen zu stellen?
    »Geht dich nichts an. Wenn du die Shakes willst, dann tu, worum ich dich gebeten habe.«
    »Na gut«, erwiderte Ian. »Aber ich kann dir nicht versprechen, dass ich sie noch mal zufällig in der Stadt sehe. Ich hab ja nicht gezielt nach ihr gesucht.«
    »Du hast sie einmal erwischt, dann wirst du es auch noch mal schaffen. Und ich versuch herauszufinden, wo sie sich nach der Schule so aufhält.« Für den Job war Molly wie gemacht.
    Die Tür zur Küche ging auf und Elliott schlenderte heraus. Er schwang den Besen in seiner Hand vor und zurück und pfiff dabei vor sich hin. Als er Ian und mich zusammen entdeckte, grinste er.
    »Ach, wie süß. Ein Familientreffen?«
    »Geh und nerv jemand anderen«, sagte ich zu ihm.
    Elliot umrundete den Tresen und schlang Ian den Arm um die Schultern. »Ich sag doch nur Hallo zu meinem kleinen Lieblingsnachbarn.«
    Die Art, wie Ian jetzt zu Elliott hochsah, brachte mich fast dazu, ihm den Schokoshake über den Kopf zu kippen. Mein Bruder brauchte echt mal Nachhilfe darin, wie er sich bessere Vorbilder zum Anhimmeln suchte. Was war nur los mit ihm, dass er echt jeden Idioten, der ihm über den Weg lief, gleich als seinen neusten Helden auserkor?
    Ich streckte die Hand über den Tresen und befreite meinen Bruder aus den Fängen dieser Schlange. »Hast du nichts zu tun, Elliott?«
    Er ließ den Besen herumwirbeln. »Klar, hab noch ein Date mit ein paar Krümeln.«
    »Tschüss, Elliott«, rief Ian ihm hinterher.
    Ich schnitt ihm eine Grimasse. »Erzähl mir jetzt bitte nicht, dass du auch

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