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Der Schluss-Mach-Pakt

Der Schluss-Mach-Pakt

Titel: Der Schluss-Mach-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Norris
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gestolpert, auf die Fresse gefallen und dann wieder von der Bühne runtergerutscht. Alle Anwesenden – Schüler, Eltern und Lehrer – hatten über mein Missgeschick gelacht. Wann immer ich Elliott diesen Sommer bei uns in der Straße über den Weg gelaufen war, hatte er mich damit aufgezogen, indem er mich fragte, ob ich in letzter Zeit »über irgendwas Interessantes gestolpert« wäre.
    »Das wird lustig.« Zac grinste mich übers Mikrofon hinweg an. »Komm rauf, Avery.«
    Endlich erwachte mein Körper aus seiner Starre und ich konnte mich wieder rühren. Doch ich ging nicht zur Bühne. Ich sprang von dem Sitzsack hoch und schlängelte mich zwischen den vielen Tischen und Leuten hindurch in Richtung Ausgang.
    Ich stürmte aus dem Diner und sog die warme Nachtluft ein, als wäre ich kurz davor, zu ersticken. Mein Kopf drehte sich, sodass mir schlecht wurde und ich mich vornüberbeugen musste, wobei ich mich mit einer Hand an der Ziegelmauer abstützte. Dann strömten heiße Tränen aus mir heraus, ein ganzer Fluss lief mir die Wangen hinab.
    So fand er mich, immer noch nach vorne gebeugt und schluchzend. Ohne ein Wort zog er mich an sich, schlang seine Arme um meinen Körper und hielt mich ganz fest. Ich vergrub mein Gesicht an seiner Schulter. Dabei war ich mir noch nicht mal sicher, warum ich überhaupt heulte, aber mir kamen Millionen von Gründen gleichzeitig in den Kopf. Wegen dieser Erinnerung an die achte Klasse. Weil ich Zac küssen wollte. Weil Molly in Elliott verliebt war. Weil Elliott und Hannah mich zu einem Wrack gemacht hatten. Weil Dad sich mit Trisha traf und Ian sie tatsächlich mochte.
    Oder weil Mom inzwischen eine Fremde war und ich nicht wusste, ob sie überhaupt jemals an uns dachte.
    Ich merkte erst, dass Zac etwas sagte, als er mir mit der Hand über den Hinterkopf strich und ich einen Schluchzer unterdrückte.
    »Tut mir leid«, flüsterte er mir ins Ohr, wobei sein Atem über meine Haut strich und sie kitzelte. »Entschuldige, entschuldige, entschuldige.«
    Ich hob den Kopf und sah ihn an. Er erwiderte meinen Blick mit einem sanften Gesichtsausdruck. Er streichelte mir mit dem Daumen über die Wange und wischte die Tränen fort. Daraufhin schloss ich die Augen und überließ mich den sanften Berührungen seiner Hand.
    »Ich wollte dich doch nicht so aus der Fassung bringen.« Sein Atem fühlte sich heiß auf meiner Wange an.
    Als ich die Augen wieder aufschlug, sah ich, dass er mir ganz nah war, seine Nase nur noch wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt. Wenn ich mich jetzt auch nur ein klein wenig vorgebeugt hätte, hätten meine Lippen die seinen berührt.
    Ich zog mich zurück, um ein wenig Abstand zwischen uns zu bringen. Sofort vermisste mein Körper die Wärme, die von ihm ausging, sodass ich den Drang verspürte, mich wieder in seine Umarmung zu schmiegen. Doch stattdessen kämpfte ich dagegen an und wischte mir die Tränen ab.
    »Schon gut.« Meine Stimme klang viel tiefer und irgendwie kratziger nach der Heulattacke.
    »Ich wusste ja nicht, dass du solches Lampenfieber hast«, meinte Zac. »Ich hätte dich doch nie da hochgebeten, wenn ich das gewusst hätte.«
    Ich schüttelte den Kopf, doch es würde schwer werden, Zac zu erklären, warum ich so reagiert hatte. Daher wechselte ich schnell das Thema. »Tut mir leid, dass ich dir dein Hemd voll gerotzt habe.«
    Zac zuckte mit den Schultern. »Ein bisschen Rotz hat noch keinem geschadet.«
    »Und es tut mir leid, dass ich dir die Show verpatzt hab.«
    »Du hast nichts verpatzt. Bestimmt reden die Leute jetzt sogar noch mehr über mich. Der Typ mit der Freundin, die ausgeflippt ist. Jede Art von Publicity ist gut.«
    Ich zuckte zusammen. Ich war bitte nicht einfach so ausgeflippt, nicht vor den ganzen Leuten. Solche Reaktionen konnte man sich nur hinter verschlossenen Türen erlauben, wo niemand was mitbekam. Ich schämte mich, dass Zac mich so gesehen hatte, dass ich geheult und mich wie eine Irre aufgeführt hatte.
    »Vielleicht sollte ich jetzt besser nach Hause fahren«, meinte ich und tat einen Schritt nach hinten in Richtung meines Wagens, meine Zuflucht.
    »Du willst mich einfach so hier sitzen lassen?«, fragte Zac und erinnerte mich daran, dass er ja mit mir hier war und keine andere Möglichkeit hatte, nach Hause zu kommen. »Auf keinen Fall. Wir müssen doch noch einen Slushie zusammen trinken, bevor wir heimgehen.«
    »Ich bin nicht in der Stimmung für einen Slushie.«
    »Nicht in der Stimmung für einen

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