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Der Schluss-Mach-Pakt

Der Schluss-Mach-Pakt

Titel: Der Schluss-Mach-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Norris
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Slushie? Das geht nicht. Ein Slushie ist nie verkehrt. Hinterher wirst du dich gleich besser fühlen, versprochen.«
    Er verschränkte die Hände ineinander und flehte mich an, einen Slushie mit ihm trinken zu gehen. Dabei sah er mich mit seinen großen braunen Augen ganz mitleiderregend an, und die Unterlippe hatte er schmollend vorgeschoben.
    Ich verdrehte die Augen. »Na gut. Aber danach fahren wir nach Hause und gehen ins Bett wie ganz normale Menschen.« Als mir klar wurde, was ich da gesagt hatte, fügte ich rasch noch hinzu: »In getrennte Häuser und getrennte Betten, versteht sich.«
    »Du redest ja ganz schön viel davon, was ›normale‹ Menschen in der Regel so tun«, sagte Zac, als wir im Wagen saßen und auf dem Weg zur Tankstelle waren.
    »Was ist denn falsch daran, normal sein zu wollen?«, fragte ich.
    »Was ist denn normal?«, fragte er herausfordernd zurück.
    Ich zuckte die Schultern. »Na ja, du weißt schon, wenn man gute Noten kriegt in der Schule und nachts ausreichend schläft. Familienessen, wo jeder von seinem Tag erzählt, bevor man sich anschließend gemeinsam vor die Glotze setzt.«
    »Das ist also dein Verständnis von normal. Aber das hier …« Er deutete mit einer Geste auf die Welt der Neonlichter draußen vor dem Fenster. »Das ist meine Normalität. Slushies um ein Uhr nachts. Die Mitternachts-Comedy. Freunde finden, wo auch immer ich hingehe, und Leute kennenlernen, die nicht nach den üblichen Regeln leben.« Er trommelte einen raschen, sich ständig verändernden Beat auf das Armaturenbrett. »Was ist eigentlich so toll an dem, was du als normal empfindest?«
    »Es ist …« Ich suchte nach den richtigen Worten. »Vorhersehbar. Ganz einfach.«
    »Aber man hat nicht gerade viel Spaß dabei, oder?«
    »Ist das alles, was dich interessiert, dass du Spaß hast?«
    Die Worte waren heraus, ehe ich es verhindern konnte, ehe mir bewusst wurde, wie sehr ich nach Hannah klang. Ein kurzer Blick zum Beifahrersitz genügte, um zu wissen, dass ich seine Gefühle verletzt hatte. »Ich interessiere mich für viele Dinge«, meinte er leise.
    Ich biss die Zähne zusammen und kämpfte gegen die Scham an, die jetzt über mich schwappte. »Tut mir leid.«
    Auf dem restlichen Weg zur Tanke schwiegen wir. Ich stellte das Radio lauter, damit Hallow Flux die Stille um uns herum füllte.
    Als wir ein paar Minuten später die hell erleuchtete Tankstelle betraten, musste ich erst mal blinzeln. Ich brauchte einen Moment, ehe meine Augen sich an das grelle Licht gewöhnt hatten. Der Typ vom letzten Mal, Jake, war wieder an der Kasse, er hatte sich auf den Tresen gelümmelt und döste wieder mal vor sich hin. Als er uns bemerkte, öffnete er nur kurz die Augen.
    »Hey, Mann«, sagte er und hielt Zac die Hand zum Gruß hin. Sie vollführten irgendein kompliziertes Begrüßungsritual, mit Handbewegungen, die so schnell gingen, dass ich nicht mitkam.
    »Eine Runde Slushies«, meinte Zac, und Jake nickte, wobei er uns in den hinteren Teil des Raums scheuchte.
    »War das irgendein geheimes Begrüßungsritual?«, fragte ich, während ich Zac zu den Automaten folgte. »Seid ihr zwei in einer Gang oder so?«
    Zac musste lachen. »Nein, da sind wir letztes Jahr draufgekommen. Das ist so unser Zeichen. Unten abklatschen, Hand geben, Fäuste aneinander, Hand geben, mit den Fingern flattern.« Er zuckte mit den Schultern. »Eigentlich voll bescheuert, schätze ich. Nichts, was normale Menschen machen würden.«
    Das war wohl ein Seitenhieb auf mich, dennoch lächelte ich, weil ich nicht wollte, dass er sah, wie mich das wurmte. »Das ist nicht bescheuert. Ich hatte noch nie so ein Geheimzeichen mit jemandem.«
    Zac schüttelte den Kopf, während er zwei Pappbecher vom Stapel nahm. »Irgendwie überrascht mich das nicht.«
    Er bereitete die Slushies zu, bis er die richtige Mischung getroffen hatte, dann marschierte er wieder nach vorne zur Kasse, wo Jake jetzt leise schnarchte.
    Zac hielt einen Finger an die Lippen, um mir zu signalisieren, dass ich still sein sollte. Leise zählte er das Geld für die Getränke ab und legte es auf den Tresen, direkt neben Jakes Ellbogen. Dann schlichen wir uns auf Zehenspitzen aus dem Laden und gingen zurück zum Auto.
    »S chläft der eigentlich immer während der Arbeit?«, fragt e ich, als wir uns auf den Plastiksitzbezügen niederließen. »Wenn ich mir das erlauben würde, hätte Mr Throckmorton mich schon längst gefeuert.«
    »Ich kann schon verstehen, dass er schläft«, meinte

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