Der Schluss-Mach-Pakt
Getränkehalter, damit er nichts verschüttete. Ich öffnete die Fenster einen Spaltbreit, damit wenigstens ein bisschen Luft hereinkam, ehe ich aus dem Wagen ausstieg und die Tür so leise wie möglich hinter mir schloss, damit er nicht aufwachte.
Zweiundzwanzig
Am nächsten Morgen war Zac verschwunden. Keine Ahnung, wie lange er geschlafen hatte. Sobald ich im Haus gewesen war, war ich erschöpft ins Bett gefallen und hatte bis zehn Uhr morgens geschlafen, was für meine Verhältnisse schon recht lang war.
Dad war bester Laune, als ich in die Küche kam, und summte vor sich hin, während er das Geschirr vom Frühstück abspülte.
»Guten Morgen, meine Kleine«, begrüßte er mich. Er gab mir einen Kuss auf die Wange, wirbelte herum und tanzte und summte weiter, während er das Geschirr wusch.
Mein Vater tanzte?
Er tanzte doch sonst nie. Oder zumindest konnte ich mich nicht daran erinnern, ihn je tanzen gesehen zu haben.
»Was ist denn mit dir los?«, fragte ich, während ich wie üblich das Müsli aus dem Schrank holte.
»Ach, nichts. Darf man denn nicht mal ohne Grund guter Laune sein an einem sonnigen Sonntagmorgen?«
Ich machte mir eine Schüssel Müsli, behielt ihn aber weiter ihm Auge, während ich aß. Ich hätte echt nur zu gern gewusst, was geschehen war, dass da jetzt so ein Psycho anstelle meines echten Dads durch unsere Küche tanzte.
»Du arbeitest doch heute nicht, oder?«, fragte er mich.
»Nein, ich hab frei. Aber ich geh später kurz zu Zac, wir wollen noch an unserem Projekt arbeiten.«
Bis zum Ende des Schuljahres waren es nur noch drei Wochen. Da die letzte Woche für Prüfungen reserviert war und in der vorletzten Woche jedes Team sein Projekt vor der Klasse vorstellen musste, hatten wir im Grunde nur noch eine Woche, um es zum Abschluss zu bringen. Die meiste Arbeit hatten wir bereits erledigt: Wir hatten unsere Geschäftsnotizen zu Papier gebracht und eine detaillierte Aufstellung zu den Kosten, den voraussichtlichen Einnahmen und zu unseren Marketingplänen erarbeitet. Im Laufe der vergangenen Woche hatten wir an diverse Schüler an unserer Schule willkürlich Fragebögen verteilt, um die Website zu testen. Delia hatte sie bereits fertig kreiert und sich mit Molly kurzgeschlossen.
Jetzt mussten wir nur noch die letzten Feinheiten erledigen und uns die funktionierende Seite ansehen, die Molly uns heute Nachmittag bei Zac zu Hause präsentieren wollte.
Bei dem Gedanken daran, dass ich ihn heute Nachmittag treffen würde, nach allem, was vergangene Nacht passiert war, wurde mir ganz flau im Magen. Was er jetzt wohl von mir dachte?
»Gut«, meinte mein Dad. Er hopste durchs Zimmer und räumte das Geschirr weg. »Aber sei bitte um sechs zum Abendessen zu Hause.«
Ich kniff die Augen zusammen. »Warum? Gibt’s was Besonderes?«
Dad lächelte mich nur an. »Essen. Gespräche. Eben ein ganz normales Abendessen.«
Sofort spielte mein Kopf mehrere Möglichkeiten durch. Er benahm sich wie ein kleines Kind, das ein hammermäßiges Geheimnis hatte, das es aber nicht verraten wollte. Was auch immer Dad da für ein As im Ärmel hatte, ich war mir sicher, dass es mir nicht gefallen würde.
* * *
»Also«, begann Molly, während sie den Startknopf ihres Laptops drückte, den sie auf dem Tisch bei Zac im Wohnzimmer aufgebaut hatte, »ich habe erst mal die vorläufige Datenbank erstellt. Die könnt ihr vor der Klasse schon mal präsentieren, damit die Leute eine Vorstellung davon bekommen, wie das Ganze funktionieren wird. Ich habe noch ein paar mehr Features geplant, aber an denen muss ich den Sommer über noch weiterarbeiten. Auch wenn das alles jetzt noch recht simpel ist, wird es schon reichen, damit ihr eine Eins bekommt.« Sie grinste, offensichtlich stolz auf sich selbst.
» Ich hoffe es«, meinte Zac. »Ich könnte eine gute Note geb rauchen. Nicht jeder von uns ist Anwärter auf die Position als Klassenbeste.« Er zwinkerte mir zu.
Mein Herz vollführte irgendeinen seltsam flatternden Tanz. Was war nur heute mit mir los? Seit ich vor ein paar Minuten bei Zac zu Hause angekommen war, hatte ich den Blick nicht mehr von ihm abwenden können. Es gefiel mir, wie ihm das dunkle Haar ins Gesicht und vor die Augen fiel, selbst wenn er versuchte, es sich aus der Stirn zu wischen. Ich mochte seine rosigen Lippen, die einen schönen Kontrast zu seinem natürlich gebräunten Teint bildeten.
Hör auf, Zac anzustarren!, ermahnte ich mich selbst.
Molly tippte eine Adresse in den Browser und
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