Der Schluss-Mach-Pakt
gerichtet, doch die Muskeln in seinem Kiefer zuckten. »Ich habe es vermisst, mit dir befreundet zu sein, Avery.«
Nie war mir in den Sinn gekommen, Elliott könnte mich vermissen. Ich hatte die vergangenen Jahre kein einziges Mal über seine Gefühle nachgedacht. Stattdessen hatte ich ihn als hoffnungslosen Fall abgestempelt und als Typ betrachtet, der sich um nichts scherte.
Doch als er mich jetzt schließlich ansah, erkannte ich Traurigkeit in seinen Augen. »Es tut mir leid, dass ich damals gesagt habe, ich würde dich hassen. Das hab ich nicht so gemeint. Du warst mir immer sehr wichtig, aber du hast mich zurückgewiesen.«
Ich nickte. »Ich kann manchmal schon ziemlich stur sein.«
Er lächelte, wenn auch nur ganz leicht. Dann öffnete er die Arme und ich ließ mich hineinfallen und umarmte ihn ganz fest. Er roch immer noch ganz wie der alte Elliott Reiser, so wie ich ihn gekannt hatte, nach frisch gewaschener Wäsche und dem Weichspüler, den seine Mom benutzte.
»Warum hast du Molly eigentlich nie erzählt, was damals passiert ist?«, fragte ich ihn.
»Ich wollte nicht, dass sie schlecht von dir denkt«, gab er zurück. Das Echo seiner Stimme drang durch seine Brust in mein Ohr, das ich dagegengepresst hatte. »Das war damals eine schlimme Zeit, das Verschwinden deiner Mom und all das. Ich fand, du hattest genug durchgemacht, da wollte ich nicht, dass das wieder hochkommt und dich erneut verletzt.«
Er hätte es jederzeit allen Leuten erzählen können, doch er hatte das Geheimnis die ganze Zeit unter Verschluss gehalten. Vielleicht hatte ich mich tatsächlich in allem und jedem getäuscht, von Anfang an.
»Danke.« Ich wich von ihm zurück und sah ihn an. »Denkst du, wir könnten wieder Freunde sein?«
Zaghaft lächelte er mich an. »Wenn du mir nicht länger irgendwelche Sachen an den Kopf wirfst, die ich gar nicht verbrochen habe, dann denke ich, könnten wir das hinkriegen.«
In dem Moment kam Mr Throckmorton aus der Küche. Als er uns zusammen entdeckte, blickte er finster drein. »Ich bezahle euch beide nicht dafür, dass ihr gemütlich hinter der Kasse steht und plaudert!«
Sechsundzwanzig
»Und so«, sagte Molly, wobei sie ihre Hände in die Hüften stemmte, »wird aus der Tortenbäckerei des Nachts ein geheimer CIA -Stützpunkt.«
Die gesamte Klasse war still. Nathan, Mollys Projektpartner, starrte sie mit offenem Mund an. Es machte den Eindruck, als hätte sie ihn mit ihrer Erklärung, wofür der Raum hinter ihrer geplanten Bäckerei wirklich da war, vollkommen überrumpelt. Ich konnte ihn gut verstehen. Er war gerade dabei gewesen, zu erklären, was für eine Sorte Kunden sie mit ihren Torten und Kuchen beliefern würden, als Molly plötzlich das Ruder an sich gerissen und die Präsentation übernommen hatte, und zwar mit der Vorstellung eines voll funktionstüchtigen Überwachungssystems, das sie auf dem Laptop präsentierte, sowie mit Listen von verdächtigen Bürgern, darunter Nathan selbst.
Man musste kein CIA -Agent sein, um zu schnallen, dass Molly Nathan nie in ihren Teil des Plans eingeweiht hatte.
Sc hließlich räusperte sich Mr Freeman. Er stand vor eine m Pult ganz vorne in der ersten Reihe, von wo aus er sich die Präsentation angesehen hatte. »Nun, danke, Molly. Und Nathan«, fügte er nach kurzem Zögern noch hinzu. »Das war sehr … beindruckend und überaus gut durchdacht.«
Molly strahlte, während sie ihren Laptop wegpackte und sich zurück an ihren Platz begab. Ein Typ aus der Klasse hielt sie auf und meinte: »Hey, denkst du, ich könnte dich engagieren, damit du mir so eine Überwachungsanlage in der Mädchenumkleide installierst?« Seine Freunde um ihn herum fingen an, begeistert zu johlen.
»Das hättest du wohl gern«, gab Molly zurück.
»Also gut, jetzt beruhigt euch wieder.« Mr Freeman sah auf seine Liste. »Als Nächstes haben wir Avery James und Zac Greeley.«
Ich warf einen kurzen Seitenblick auf Zac und sandte ihm eine stumme Botschaft, er solle nur einmal zu mir hersehen. Mehr wollte ich ja gar nicht. Nur ein Blick, der mir sagte, dass alles wieder in Ordnung kommen würde.
Doch stattdessen bekam ich nur seine Rückseite zu sehen, während er nach vorne ging.
Zac baute seinen Laptop auf, loggte sich in das drahtlose Netzwerk der Schule ein und rief unsere Website auf. Ich stand mit unseren Geschäftsnotizen in der Hand daneben.
»Wir haben uns dafür entschieden, eine Partnervermittlungsagentur zu gründen«, begann Zac unsere
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