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Der Schockwellenreiter

Der Schockwellenreiter

Titel: Der Schockwellenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Ton.
    »Ich wollte sagen: einer so intensiven Fahndung zu entgehen, wie sie sechs Jahre lang gelaufen ist. Ich meine, seit Haflingers Desertieren. Nach allem Anschein hat sie. ja, den Umfang dieser Leistung auf den ersten Blick zu ermessen verstanden.«
    »Und sie zweifelte auch keinen Moment lang an dem, was er ihr erzählte. Oder?«
    »Sie verhielt sich zumindest nicht so, als zweifelte sie daran. Nein.«
    »Hmm. Nun, ich bin erfreut, Ihnen mitteilen zu können, daß Sie nunmehr die Gelegenheit haben, Ihre Meinung ausreichend zu bestätigen oder zu korrigieren.« Hartz drückte eine andere Taste; der Wandbildschirm des Büros erhellte sich und zeigte ein überdimensional vergrößertes Gesicht. »Die computerisierte Auswertung hier im BAD hat ergeben, daß Ihre zweifelsfrei ausgeklügelten Techniken durch die Unterstützung eines - wie könnte man's nennen? - eines alternativen Herangehens, möchte ich mal sagen, profitieren könnten, das Ihnen vielleicht altmodisch vor kommen mag, zu dessen Verteidigung sich jedoch einiges anführen ließe. Denn wir hegen die feste Absicht, diesen Bandwurm, den Haflinger zwischen uns und das Offene Ohr geschoben hat, zu vernichten!« Sein Blick war plötzlich fanatisch stier. »Und überdies, noch ehe das Jahr vorbei ist! Ich habe diesbezüglich eine persönliche Anweisung des Präsidenten erhalten!« Freemans Mund zuckte. Kein Laut kam über seine Lippen. Er starrte den Bildschirm an. »Obwohl ich unter Umständen bei Ihnen einen gegenteiligen Eindruck hinterlassen habe«, sprach Hartz weiter, »sind wir hier in Washington uns sehr wohl Ihrer Kunstfertigkeit, Geduld und Gründlichkeit bewußt und wissen sie zu schätzen. Und selbstverständlich kennen wir niemanden, der die Sache besser gemacht haben könnte. Genau aus diesem Grund schicken wir Ihnen ein neues Subjekt.«
    »Aber.« Freeman hob einen zittrigen Finger und deutete auf den Bildschirm. »Aber das ist ja Kate Lilleberg!«
    »Ja, sehr richtig. Das ist Kate Lilleberg. Und wir erwarten, daß ihr Aufenthalt im Tarnover Sie mit den nötigen Mitteln versehen wird, derer Sie bedürfen, um Nickie Haflingers kostbarstes Geheimnis zu entschleiern. Und nun müssen Sie mich entschuldigen. Leider kann ich nicht mehr Zeit erübrigen. Guten Tag.«

Dritter Teil
ZEUGUNG DES DENKERGESCHLECHTS

Vorschlag
    »Also wie ich es sehe.«
    »Für wen halten Sie sich eigentlich?«
Das Wesentliche der Sache
    Dies ist eine Stätte von elementarer Natur; eine Farm. Lauschen Sie darauf.
Land. Haus. Stall. Sonne. Regen. Schnee. Feld. Zaun. Teich. Mais. Weizen. Heu. Pflug. Saat. Ernte. Pferd. Schwein. Kuh.
    Dies ist eine Stätte von abstrakter Natur, ein Konzertsaal. Lauschen Sie hinein.
Dirigent. Orchester. Publikum. Ouvertüre. Konzert. Sinfonie. Podium. Harmonie. Instrument. Oratorium. Variationen. Arrangement. Violine. Klarinette. Pikkolo. Tutti. Pianoforte. Auditorium.
    Aber beachten Sie auch:
Harfe. Horn. Trommel. Lied. Flöte.
    Und ebenso:
Luzerne. Karotte. Dünger. Mähdrescher.
    Ordnen Sie die folgenden Begriffe (Punkte werden nicht vergeben) der einen oder anderen der in den vorstehenden Abgrenzungen enthaltenen Kategorien zu (Geben Sie auf gar keinen Fall morgen die gleiche Antwort wie heute.):
Bit. Recording. Daten. Datenbank. Taste. Programm. Transistor. Spule. Elektrizität. Priorität. Dossier. Printout. Abtaster. Prozeß. Kybernetik.
Ein Fall von verhafteter Entwicklung
    Zum erstenmal seit der Ankunft des (verflossenen?) Sandy Locke auf ihrer Schwelle läutete Kates Türglocke, ohne daß sie jemanden erwartete. Heutzutage suchte man ganz einfach niemanden ohne vorherige Ankündigung auf. Es war die Mühe nicht wert. Zunächst einmal verbrachten die Menschen - der Statistik zufolge - weniger Zeit denn je zuvor in der Geschichte zwischen den eigenen vier Wänden - trotz der Belieferung mit der großen bunten Welt in allen Farben und pseudo-handfest dank des 3dF in der Wohnzimmerecke. Und ferner - ein Umstand, der vielleicht noch schwerer wog -mußte man bei unangemeldetem Erscheinen vor jedem Heim oberhalb der Armutsgrenze damit rechnen, in ein Gewebe aus unzerreißbarem Plastik eingenetzt zu werden und womöglich benutzte man erst einmal den Kommunikator.
    In der Mitte ihres größten Zimmers, dessen Wände sie zur Zeit mit gewaltig foto-vergrößerten mikroskopischen Schaltelementen redekorierte - die schließlich, mit metallhaltiger Farbe nachgezogen, einen recht brauchbaren Heim-Computer ergeben sollten -, blieb Kate stehen und

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