Der Schoenste Fehler Meines Lebens
ob sie eine gute Meinung von ihr hatten.
Sie spürte die Hand ihrer Mutter auf ihrem Haar. »Ist alles in Ordnung mit dir, mein Schatz?«
Sie schluckte ihre Tränen hinunter. »Es ging mir schon mal besser, aber in Anbetracht der unabwendbaren Katastrophe, deren Zeugen ihr wurdet, kann ich mich nicht beklagen.«
Anschließend schloss ihr Vater sie in seine Arme und drückte sie fest an sich, bevor er ihr einen kleinen Klaps auf den Po gab, wie er das schon getan hatte, als sie noch ein kleines Mädchen war.
»Erzähl uns alles«, forderte ihre Mutter sie auf, nachdem er sie endlich losgelassen hatte. »Wie konntest du dich mit diesem schrecklichen Mann einlassen?«
»Papa ist schuld«, brachte Meg hervor. »Spencer Skipjack ist ein ausgewiesener Promi-Verehrer und erhoffte sich über mich den leichtesten Zugang zum allmächtigen Jake.«
»Du hast keine Ahnung, wie sehr es mich gejuckt hat, diesen Mistkerl auseinanderzunehmen«, erwiderte der allmächtige Jake.
Diese Vorstellung war beängstigend, denn ihr Vater war Vietnamveteran, und was er im Mekong-Delta gelernt und später noch beim Filmedrehen aufgeschnappt hatte, deckte jegliche Form von Bewaffnung ab, vom Samuraischwert bis zur AK-47.
Ihre Mutter deutete auf ihr hochmodernes Telefon. »Ich habe bereits Nachforschungen angestellt. Dabei ist zwar noch nichts Konkretes herausgekommen, aber das findet sich noch. Eine Schlange wie dieser Typ hinterlässt immer eine Schleimspur. «
Ihre Wut überraschte sie nicht, aber wo blieb die Enttäuschung, zusehen zu müssen, wie ihr ältestes Kind wieder einmal mitten in einem Schlamassel steckte?
Ihr Vater nahm seine Wanderung über den Teppich wieder auf. »Er wird nicht damit davonkommen.«
»Es ist nur eine Frage der Zeit, wann ihn seine Sünden einholen werden«, ergänzte ihre Mutter.
Sie begriffen nicht die Tragweite dessen, was sie mitbekommen hatten. Hatten keine Ahnung, wie wichtig das Golfresort für die Stadt war, und auch nicht von der Rolle, die Meg bei der Zerstörung dieser Hoffnung gespielt hatte. Sie hatten nur einen schmierigen Typen erlebt, der ihre Tochter beleidigte, sowie einen galanten jüngeren Mann, der ihre Ehre verteidigte. Meg war ein Geschenk des Himmels zuteilgeworden. Offenbar schienen nicht einmal Dallie und Francesca sie auf der Rückfahrt zum Gasthof aufgeklärt zu haben. Wenn sie es schaffte, ihre Eltern rasch genug aus der Stadt zu bringen, müssten sie niemals erfahren, welche Rolle sie bei alledem gespielt hatte.
Dann erinnerte sie sich an die Worte, die sie Haley gesagt hatte … wie du in den nächsten paar Minuten reagieren wirst, wird darüber bestimmen, welche Person du von nun an sein wirst.
Ihre Umstände waren andere als die von Haley, aber die zugrunde liegende Wahrheit blieb dieselbe. Welche Art von Mensch wollte sie sein?
Ein merkwürdiges Gefühl überkam sie – Friedfertigkeit war es nicht, für sie würde es keinen Frieden geben, lange Zeit nicht. Es war eher das Gefühl, dass alles seine Richtigkeit hatte. Die Erfahrungen der vergangenen drei Monate hatten die Lügenmärchen von ihr abgerissen, in die sie sich eingesponnen hatte. Sie war so sehr davon überzeugt gewesen, niemals den Leistungen entsprechen zu können, die der Rest ihrer Familie erbrachte, dass sie auch gar keinen echten Versuch in dieser Richtung unternommen und es sich in ihrer Rolle als die Herumtreiberin in der Familie bequem gemacht hatte. Hätte sie es jemals riskiert, sich etwas aufzubauen, hätte sie damit auch riskiert, vor ihrer Familie zu versagen. Doch indem sie gar nicht erst ein Risiko einging, konnte es für sie auch kein Versagen geben. Das hatte sie sich jedenfalls immer eingeredet und stand am Ende mit gar nichts da.
Es war höchste Zeit, Ansprüche an die Frau geltend zu machen, die sie sein wollte – ein Mensch, der bereit war, seinen eigenen Weg zu gehen, ohne sich darum zu scheren, wie andere ihren Erfolg oder ihr Versagen bewerten würden, darunter auch die, die sie liebte. Sie musste ihren eigenen Lebensentwurf in Angriff nehmen und diesen bis zum Ende verfolgen. Und das ging nicht, indem sie sich versteckte.
»Die Sache ist folgende …«, begann sie. »Was heute passiert ist … Es ist alles ein wenig komplizierter, als es scheinen mag.«
»Für mich sah das recht eindeutig aus«, warf ihr Vater ein. »Dieser Kerl ist ein aufgeblasener Trottel.«
»Das stimmt. Doch leider ist er nicht nur das …«
Sie erzählte ihnen alles, beginnend mit dem Tag ihrer
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