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Der Schoenste Fehler Meines Lebens

Der Schoenste Fehler Meines Lebens

Titel: Der Schoenste Fehler Meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Brautjungfern bekannt war. Doch Emma hielt nichts davon, Leute ohne ausreichende Beweise zu beurteilen, und sie weigerte sich, sich am Verbreiten von Gerüchten zu beteiligen. Leider schien sich der Klatsch dieses Mal bewahrheitet zu haben.
    Emmas Ehemann Kenny, Teds bester Freund, konnte nicht begreifen, warum die Leute Meg so viel feindlicher gesonnen waren als der davongelaufenen Braut, aber Emma verstand das sehr wohl. Die Einheimischen mochten Lucy, in dem Maße jedenfalls, wie sie jemanden von außerhalb mögen konnten, der sich ihren Ted geangelt hatte, und sie waren auch bereit gewesen, sie zu akzeptieren, bis zu jenem Abend, als sie sich vor ihren Augen verwandelt hatte. Da hatte sie nämlich mehr Zeit mit Meg Koranda zusammengegluckt als mit ihrem Verlobten verbracht. Sie war kurz angebunden zu den Gästen gewesen, zerstreut und hatte selbst bei den lustigsten Toasts kaum ein Lächeln gezeigt.
    Francesca zog ein Papiertaschentuch aus der Tasche ihrer zerknitterten weißen Baumwoll-Caprihose, zu der sie ein altes T-Shirt, italienische Sandalen und ihre immer präsenten Diamanten trug. »Ich habe so viele verzogene Hollywood-Tussis kennengelernt, dass ich sie auf Anhieb erkenne. Mädchen wie Meg Koranda haben im Leben noch nie arbeiten müssen, und sie glauben, dass ihr berühmter Nachname ihnen einen Freibrief dafür gibt, alles tun zu können, wonach ihnen der Sinn steht. Das ist auch der Grund, weshalb Dallie und ich dafür gesorgt haben, Ted in dem Bewusstsein zu erziehen, für seinen Lebensunterhalt arbeiten zu müssen.« Sie tupfte sich die Nase ab. »Ich sag dir mal, was ich denke. Ich glaube, sie hat einen Blick auf meinen Teddy geworfen und wollte ihn für sich selbst.«
    Es entsprach zwar den Tatsachen, dass Frauen ihren Verstand verloren, wenn sie Ted Beaudine begegnet waren, aber selbst Meg Koranda würde es Emmas Meinung nach sicherlich nicht als beste Strategie ansehen, erst Teds Hochzeit platzen zu lassen, um ihn sich dann selbst zu schnappen. Doch mit ihrer Meinung stand sie ziemlich allein da. Emma hatte sich der weniger weit verbreiteten Theorie verschrieben, dass Meg Lucys Glück zerstört hatte, weil sie eifersüchtig auf die erfolgreiche Lebensgestaltung ihrer Freundin war. Was Emma allerdings nicht begreifen konnte, war die Geschwindigkeit, mit der Meg ihr Ziel erreicht hatte.
    »Ich habe in Lucy fast eine Tochter gesehen.« Francesca verschränkte die Finger ihrer im Schoß liegenden Hände. »Nachdem ich schon jede Hoffnung aufgegeben hatte, noch jemand für ihn zu finden, der etwas Besonderes war. Aber sie war perfekt. Und das wusste jeder, der sie zusammen sah.«
    Ein warmes Lüftchen raschelte in den Blättern der schattigen Pergola. »Wenn er sich doch nur auf die Suche nach Lucy machen würde, aber das will er nicht«, fuhr Francesca fort. »Ich kann ja verstehen, dass man seinen Stolz hat. Sein Vater und ich haben weiß Gott genug davon. Allerdings wünschte ich, er könnte sich darüber hinwegsetzen.« Ihr kamen wieder die Tränen. »Du hättest Teddy sehen sollen, als er klein war. So still und ernst. So lieb. Er war ein unglaubliches Kind. Ein absolut erstaunliches Kind.«
    Emma hielt ihre eigenen drei Kinder ebenfalls für die erstaunlichsten, die es gab, aber sie wollte Francesca nicht reizen, die jetzt reuevoll auflachte. »Er war völlig unkoordiniert. Konnte kaum einen Raum durchqueren, ohne zu stolpern. Glaub mir, seine sportliche Begabung entwickelte sich erst spät in seiner Kindheit. Und Gott sei Dank ist er kein Allergiker mehr.« Sie schnäuzte sich. »Er sah auch hausbacken aus. Es dauerte Jahre, bis er gut aussah. Aber er war so klug, klüger als alle um ihn herum — gewiss klüger als ich –, doch er blickte nie auf Leute herab.« Ihre weinerliche Stimme und wie sie versuchte zu lächeln brachen Emma das Herz. »Er ging immer davon aus, dass jeder ihm etwas beibringen könne.«
    Emma war froh, dass Francesca und Dallie bald nach New York aufbrachen. Francesca brauchte die harte Arbeit, und die Aufzeichnung ihrer nächsten Interviewreihe würde sie bestimmt ablenken. Wenn sie erst mal in ihrem Stadthaus in Manhattan angekommen waren, hatten sie in der Großstadthektik nicht mehr viel Zeit, um darüber nachzugrübeln. Dieser Tapetenwechsel würde ihnen sicher guttun.
    Francesca erhob sich von der Bank und rieb sich ihre Wange. »Lucy war die Antwort auf meine Gebete für Teddy. Ich dachte, er habe endlich die Frau gefunden, die seiner wert war. Eine intelligente

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