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Der Schoepfer

Der Schoepfer

Titel: Der Schoepfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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Staatsgeheimnisse enthüllen. Ich kenne nämlich keine. Was ich weiß, ist, dass diese Straße in nicht mehr als zwei Jahren mit halsbrecherischer Geschwindigkeit angelegt und fertiggestellt wurde, zwischen 1964 und 1966 , was vor meiner Zeit war. Es war ein Projekt der Bundesregierung, und das Tempo war eindeutig entscheidender als die Kosten. Viele Arbeitskräfte kamen aus Montana. Aber gleichzeitig wurde noch mehr gebaut, viel mehr, und für diese zusätzlichen Bauvorhaben wurden Arbeitskräfte aus anderen Bundesstaaten hergebracht. Viele von ihnen waren Militärpersonal, und ich nehme an, die anderen hatten Unbedenklichkeitsbescheinigungen, die höchsten Ansprüchen genügten. Sie haben von 1964 bis 1968 dort draußen an zahlreichen Punkten entlang der neuen Schnellstraße gearbeitet.«
    »War das nicht etwa die Zeit, als der Kalte Krieg so richtig ungemütlich wurde?«, fragte Michael.
    »Ziemlich genau«, sagte Hawk. »Diese Arbeitskräfte von außerhalb, die alle Bauvorhaben außer der Straße selbst ausgeführt haben, die hatten dort draußen ihre eigene provisorische Stadt mit einer Infrastruktur für ein paar Tausend von ihnen. Und niemand hat je erlebt, dass einer von ihnen zur Erholung oder aus einem anderen Grund nach Rainbow Falls kam. Wir glauben, dass sie unter einer Art Sicherheitsquarantäne standen. Die Straße war bis 1969 für die Öffentlichkeit gesperrt, und als sie für den allgemeinen Verkehr freigegeben wurde, war es nichts weiter als eine Straße, die nirgendwohin führte, und von dem, was sie sonst noch entlang dieser vierundzwanzig Meilen gebaut haben, war keine Spur zu sehen. Einige der Einheimischen aus alt eingesessenen Familien sind unter dem Vorwand, jagen zu gehen, oft stundenlang durch diese Wälder und Felder gestiefelt, aber vor allem haben sie rumgeschnüffelt, und keiner von ihnen konnte jemals auch nur eine Spur von dem finden, was dort unterirdisch verborgen sein musste.«
    »Raketensilos«, schlug Carson vor.
    »Von denen gab es ganz bestimmt ein paar«, bestätigte Hawk, »denn eine Weile nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat die Regierung drei Silokomplexe dort draußen für veraltet erklärt, sie stillgelegt und sie als Hochsicherheitslager mit geringer Luftfeuchtigkeit Firmen zum Verkauf angeboten, die dort vielleicht heikle Unterlagen aufbewahren wollten. Ich glaube, sie wurden alle drei verkauft, obwohl sie meines Wissens nicht alle in Benutzung sind. Ich höre immer wieder, vielleicht bewahrt die Mormonenkirche dort draußen Duplikate der Akten ihres landesweiten Ahnenforschungsprojekts auf, aber es ist mir nie gelungen, das zu verifizieren.«
    In Erikas Küche hatte Deucalion ihnen von seinem Erlebnis mit der Fledermausschar und von der intuitiven Einsicht erzählt, die sie bei ihm ausgelöst hatte, der Gewissheit, dass sie Victor diesmal nicht in einer Entsprechung der Hände der Barmherzigkeit , sondern tief unter der Erde finden würden.
    Hawk sagte: »Die meisten Leute hier in der Gegend glauben, die Silos seien bei Weitem nicht alles gewesen. Sie meinen, es müsste dort draußen am Endzeit-Highway noch andere Einrichtungen geben.«
    »Wie zum Beispiel?«, fragte Michael.
    Addison Hawk zuckte die Achseln. »Das sind alles nur Spekulationen, und die meisten sind nicht minder wirklichkeitsfern als eine beliebige Science-Fiction-Sendung im Fernsehen. Sie sind es nicht wert, wiederholt zu werden, weil niemand wirklich etwas weiß. Vielleicht waren die Silokomplexe ja tatsächlich alles.« Er beugte sich auf seinem Stuhl vor. »Was hat der Endzeit-Highway mit diesem namenlosen Mann zu tun, von dem Sie mir ein Foto gezeigt haben? Nein, warten Sie, verzeihen Sie meine Reporterneugier. Ich bin sicher, das wäre eine Missachtung der Privatsphäre Ihres Klienten.«
    Carson sagte: »Falls ein Tag kommt, an dem wir über den Fall reden können, Mr Hawk, dann werden Sie ganz oben auf unserer Liste stehen. Sie haben uns sehr geholfen.«
    Als sie und Michael aufstanden, erhob sich der Herausgeber ebenfalls. »Was meinen Sie, wie lange Sie hierbleiben werden?«
    »Wir wissen es wirklich nicht«, sagte Michael. »Es könnte sich eine Weile hinziehen.«
    »Macht es Ihnen etwas aus, mir zu sagen, wo Sie sich einquartiert haben – für den Fall, dass ich den von Ihnen Gesuchten entdecke?«
    »Von hier aus fahren wir direkt zum Falls Inn, um uns dort ein Zimmer zu nehmen.«
    Als Hawk die beiden zum Empfangsbereich begleitete, sagte er: »Ich kenne Rafe und Marcia Libby, denen

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