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Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Titel: Der schottische Seelengefährte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Wyler
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Hitzestrahlen an ihren Waden! Aber es war eine verdammt haarige Heizdecke. Entsetzt realisierte sie, dass sie selber keinen Faden am Leib trug und deshalb alles genauestens spürte, und damit meinte sie wirklich alles!
    „Das wurde aber auch langsam Zeit, Eheweib, es ist bereits später Nachmittag!“ ertönt eine tiefe sonore Stimme hinter ihr.
    Iain! Ich werde ihn erwürgen grollte Mary, drehte sich langsam um und zog dabei die Decke mit sich. Mit zu Schlitzen zusammengekniffenen Augen blitzte sie ihn an. „Raus! Aber sofort!“
    Iain lächelte nur leicht und legt sich gemütlich auf den Rücken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.
    „Nein, hier ist es viel zu gemütlich und die Aussicht ist hervorragend.“ Frech blinzelte er in ihre Richtung.
    Was war nur in ihn gefahren? Träumte sie etwa noch? So einen entspannten Iain kannte sie gar nicht. Seine Miene war gelöst, seine Augen blickten wach und frech. Wo war das harte Pokerface geblieben?
    „Los, raus aus meinem Bett, aber ein bisschen plötzlich“ funkelte Mary ihn völlig erbost an.
    „Nur der Ordnung halber möchte ich festhalten, dass dies hier mein Bett ist“ erwiderte Iain enervierend amüsiert.
    „Na gut, dann gehe ich eben.“
    Empört schwang Mary ihre Beine aus dem Bett. Leider gab es nur eine Decke, und wenn sie sich diese um ihren Körper wickeln würde, läge Iain in all seiner Pracht für sie sichtbar da. Denn dass auch er keinen Fetzen am Leib trug, hatte sie bereits zu genau an ihrer Haut gespürt. Sie wusste nicht, ob sie diesen Anblick auf nüchternen Magen vertragen konnte. Was soll's dachte sie, sprang auf und zog sich hastig die Decke um den Körper. Dabei vermied sie es geflissentlich in seine Richtung zu schauen. Sie hastete zueinem Stuhl, auf dem seine Kleider lagen und warf sie Iain blindlings aufs Bett.
    „Was soll das Ganze hier?“ empörte Mary sich und funkelte Iain wütend an, während sie gleichzeitig versuchte ihr Herz zu überreden, nicht so heftig zu klopfen.
    „Was für eine herzliche Begrüßung nach unserer Hochzeit, meine Liebe“ meine Iain nur seelenruhig und wartete gespannt auf ihren Ausbruch, der auch nicht lange auf sich warten ließ.
    „Hochzeit? Davon träumst du vielleicht! Ich wüsste ja wohl, wenn ich geheiratet hätte.“
    „Nun, um ehrlich zu sein, warst du auch ein wenig, hm, indisponiert“ kam die ruhige Antwort, „aber wir sind gesetzlich rechtmäßig und vor Zeugen mit Gottes Segen vermählt worden.“
    „Ich verstehe gar nicht wovon du redest.“ Verzweifelt rieb sie sich die pochenden Schläfen. „Los, erkläre es!“
    Bruchstücke aus ihrem angeblichen Traum schossen ihr durch den Kopf. Zeugen? Na, warte!
    „Es ist eigentlich ganz einfach. Wir sind gestern mit dem Segen der Kirche getraut worden und nun vor Gott und der Welt Mann und Frau.“
    Iain lag noch immer gemütlich im Bett, knapp verhüllt mit seinem Hemd, dass er sich achtlos auf die Hüfte gelegt hatte, und machte auch keinerlei Anstalten, daran etwas zu ändern.
    Aus ihren Augen funkelte ihm pure Wut entgegen, fassungslos starrte Mary ihn an.
    „Das kann gar nicht sein. Das wüsste ich doch. Und ich kann mich nicht daran erinnern. Und man erinnert sich immer an seine eigene Hochzeit, schließlich soll es ja der schönste Tag im Leben einer Braut sein.“
    Ungläubig stand sie wie festgenagelt vor dem Bett, aus dem Iain sie mit aller Seelenruhe aufmerksam musterte. Seine stoische Gelassenheit machte sie wahnsinnig! Iain genoss innerlich Marys temperamentvollen Ausbruch. Zeigte es doch, dass sie keine Angst vor ihm hatte, sondern nur furchtbar wütend über die Situation war. Sie war so anders als die Frauen, die er bisher kennengelernt hatte. Diese hätten eher verschreckt oder ängstlich reagiert, doch nicht so Mary!
    Iain setzte sich im Bett auf, worauf Mary automatisch einen Schritt zurück wich. Sofort hielt Iain inne.
    „Du brauchst dich vor mir nicht zu fürchten“ sagte er plötzlich todernst. „Niemals. Ich würde dir nie etwas antun.“
    „Aber warum denn diese Scharade?“ Aufgelöst und verwirrt schob Mary sich eine zerzauste Locke aus dem Gesicht, die sich aus demZopf gelöst hatte. „Ich verstehe das alles nicht.“ Verzweifelt durchforstet Mary ihr Gehirn nach irgendwelchen hilfreichen Anhaltspunkten.
    Ian stand auf und band sich seinen Kilt um, worauf Mary sich hastig mit roten Wangen umdreht. Aber nicht schnell genug, um nicht doch noch einen kurzen Blick auf seinen Allerwertesten zu erhaschte.

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