Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Titel: Der schottische Seelengefährte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Wyler
Vom Netzwerk:
zögern gefolgt war.
    Mary musste zugeben, dass, als sie Iain damals das erste Mal noch ganz benommen in die Augen gesehen hatte, sie völlig hingerissen gewesen war und sich unwillkürlich zu ihm hingezogen gefühlt hatte. Körperliche Anziehung? Wie zwei Magnete! Aber mehr? Sie wusste es nicht. Außerdem wollte sie ihren Plan, zurück nach Hause zu gelangen, nicht aufgeben. Also was tun?
    Mary holte noch mal tief Luft. Carpe diem! Sie war noch nie ein Feigling gewesen, der schwierige Entscheidungen vor sich herschob. Eins nach dem anderen machte sie sich selber Mut.
    „Wenn ich dich richtig verstanden habe, wolltest du mich vor einer erzwungenen Heirat mit Donald bewahren.“
    Iain nickte bestätigend.
    „Warum denn gerade jetzt? So überstürzt und“ sie suchte nach Worten „so heimlich?“
    Entschuldigend zuckte er mit den Schultern. „Da in knapp einer Woche alle Clans hier zu Elisabeths Hochzeit eintreffen, können wir dich nicht länger verstecken. Wir brauchen dich bei den Vorbereitungen, um den geplanten Verrat der Fergussons zu vereiteln. Und die einfachste Erklärung deiner Anwesenheit ist die als meine Frau.“
    „War das der einzige Grund?“ hakte sie beharrlich nach und Iain wusste genau, worauf sie hinauswollte. Unbehaglich zwang er sich zur Wahrheit, wenigstens das war er ihr schuldig.
    „Ich finde dich sehr schön, klug und äußerst begehrenswert. Ich würde nur zu gerne das Bett mit dir teilen, aber ich habe noch nie eine Frau gezwungen und werde bei meiner Ehefrau erst recht nicht damit anfangen.“
    Seine Worte, knapp aber zutreffend wie immer, verursachten ein erwartungsvolles Prickeln auf ihrem Körper. Etwas zu denken war doch etwas anderes als etwas klar zu hören und es sich dann auszumalen. Noch immer nicht ganz besänftigt bohrte sie weiter nach. „Werden sie diese Vermählung denn ohne weiteres akzeptieren? Sowohl dein Clan, als auch die Fergussons?“
    „Die Fergussons könnten sich vielleicht vergewissern wollen, ob die Ehe auch vollzogen wurde, um nach einer Möglichkeit der Annullierung zu suchen. Aber nach einer Woche offiziell in meiner Burg würde wahrscheinlich keiner mehr annehmen, dass du noch unberührt bist“ gab er trocken zurück. Und mit sanfter Stimme fügte er hinzu: „Meine Leute werden dich lieben und auf Händen tragen. Sie drängen mich schon seit geraumer Zeit zu einer Ehe.“
    Mary hatte den zweiten Teil des Satzes gar nicht wirklich mitbekommen, ihre Gedanken waren bei der möglichen Untersuchung hängengeblieben. Sie hatte davon gelesen, dass manchmal vor einer Ehe die Jungfräulichkeit der Braut durch einen Heiler festgestellt werden sollte, um die Unberührtheit zu bestätigen und um auf Nummer sicher zu gehen, keinen Bastard untergeschoben zu bekommen. Sie schüttelte sich angeekelt bei der Vorstellung, dass irgendein Wicht sich an ihr zu schaffen machte. Iain missverstand ihren Schauer und nahm sie vorsichtig in die Arme.
    „Glaub mir, sie werden dich anbeten und dir jeden Wunsch von den Augen ablesen.“
    Sein Kinn ruhte auf ihrem Haar und er spürte, wie sich Mary zuerst versteifte und dann langsam an ihn lehnte und stumm verharrte. Er meinte fast ihre Gedanken kreisen zu hören, und blieb ganz ruhig stehen, um ihr Zeit zum Nachdenken zu geben. Lange Zeit standen sie so in einer losen Umarmung und Iain betete, dass Mary ihn und seine Motive verstand.
    Mary seufzte. Das Wirrwarr in ihrem Kopf drehte sich immer wieder um die gleichen Fragen, die sie jetzt sowieso nicht beantworten konnte. Deshalb löste sie sich schließlich zaghaft aus Iains Armen, der sie nur widerwillig freigab und holte tief Luft, um sich vor dem Bevorstehenden Mut zu machen.
    „Zuerst wäre es gut, wenn du dich um die Beseitigung eines anderen Problems kümmern würdest. Du willst doch nicht als Lügner dastehen, oder?“
    Sie warf Iain einen herausfordernden Blick zu, den er aber nicht zu verstehen schien. Sein Gesicht drückte Ratlosigkeit aus und er runzelte die Stirn.
    „Nun, wir wollen doch nicht, dass die Fergussons auch nur den Hauch einer Chance haben, mich in ihre Finger zu bekommen. Deshalb sollten wir Fakten schaffen.“
    Iain blickte sie immer noch verständnislos an.
    „Sie werden dich nicht bekommen. Dafür müssten sie es erst einmal in deine Nähe schaffen, was ihnen nicht gelingen wird“ versprach er ihr ernsthaft.
    Mary seufzte frustriert auf. Wie begriffsstutzig konnte Mann denn nur sein? Ok, dann auf die direkte Art. Langsam ließ sie ihre schützende

Weitere Kostenlose Bücher