Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Titel: Der schottische Seelengefährte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Wyler
Vom Netzwerk:
aus ihr heraus und schaute ihn herausfordernd an.
    „Eine Gabel? Wozu?“
    „Damit ich nicht vom Messer essen und immer Angst haben muss, mir den Mund bis zu den Ohren aufzuschlitzen. Außerdem ist es viel hygienischer“ fügte sie indigniert hinzu.
    „Hü… was?“
    Mary konnte amüsiert die Fragezeichen in Iains Augen sehen.
    „Hygienischer, das heißt sauberer. Durch die gemeinsame Benutzung des Messers können Bakterien, also kleine Lebewesen, die krank machen, von einem zum anderen wandern und die Krankheit verbreiten“ erklärte Mary so ruhig wie möglich.
    Iain fuhr sich ratlos mit der Hand durch die Haare.
    „Und das kommt nur daher, dass wir das gleiche Messer benutzen?“ vergewisserte er sich ungläubig.
    „Genauer gesagt durch Körperflüssigkeiten, hier also der Speichel, der an dem Messer hängenbleibt und so zum nächsten weiterwandert“ ergänzte Mary ungehalten.
    Iains Augenbrauen fuhren in die Höhe. „Körperflüssigkeiten. Aha“ Und schon zeigte sich das ihr mittlerweile vertraute schelmische Funkeln in seinen Augen.
    „Und willst du andere Dinge auch noch hygienischer machen?“
    Sein unschuldiger Tonfall passte so gar nicht zu dem übermütigen Ausdruck seiner Augen, während er sie in seine Arme zog. Mary musste selber grinsen, als sie Iains Gedankengang erkannte und schmiegte sich in seine Arme.
    „So gerne wie ich es habe, dass sich unsere Körperflüssigkeiten vereinen, so bevorzuge ich es dennoch ohne Essensreste“ antwortete sie trocken.
    „Dann wird dir das hier ja gefallen.“ Noch mit einem frechen Zucken seiner Mundwinkel küsste er sie heftig und schob seine vorwitzige Zunge zwischen ihre Lippen. Unwillkürlich öffnete Mary den Mund und genoss das Spiel ihrer Zungen, die sich gegenseitig sanft neckten. Schon stieg ihr die angenehme Wärme vom Bauch aus hoch und sie erwiderte den Kuss mit gleicher Intensität.
    Ein auffälliges lautes Hüsteln hinter ihnen ließ beide erschrocken auseinanderfahren. „Ein wahrlich schöner Tag, um das Wetter und die gute Aussicht zu genießen.“
    Onkel Rory wippte vergnügt auf seinen Füßen hin und her während Iain und Mary versuchten, möglichst unbeteiligt auszusehen. Iain gelang es dank seiner lang antrainierten Disziplin recht gut, doch Mary fühlte, dass ihre Wangen hochrot sein mussten, so sehr glühten sie vor Verlegenheit.
    Na super, dachte sie voller Unmut. Sicher galt es als völlig unschicklich und schamlos, sich mitten im Burginnenhof vor allen Leuten so leidenschaftlich zu küssen.
    Ist doch egal, was sie von dir denken, du bist doch nur vorübergehend hier ging ihr durch den Kopf. Doch wie Engelchen und Teufelchen auf je einer Schulter sitzen zu haben, kam sofort ein anderer Gedanke: Aber eigentlich möchte ich schon, dass sie mich akzeptieren, denn irgendwie mag ich die einfachen, aber ehrliche Leute hier sehr gerne und möchte sie nicht enttäuschen. Außerdem möchte ich Iain nicht in Verlegenheit bringen, das hat er nach all seinen Bemühungen nicht verdient.
    Vorsichtig schaute sich Mary unter halb geöffneten Augenlidern um. Iain und Onkel Rory unterhielten sich über den Ankauf eines Zuchtbocks eines benachbarten Clans, zwei Stallburschen misteten eifrig die Ställe aus, aber von denen konnte sie nur die Rückenansicht sehen. Misstrauisch starrte sie einen Moment auf ihre Rücken, und tatsächlich, einer lugte breit grinsend unter seinem Arm zu ihnen herüber. Als er jedoch ihren Blick bemerkte, drehte er sich erschrocken schnell wieder um und schleuderte hastig die volle Mistgabel auf den Karren. Mary schloss peinlich berührt die Augen. Doch erwischt worden! Erneut öffnete sie dieAugen, um das weiter Ausmaßes ihres Faupaux zu erkunden. Auch die anderen Menschen gingen wie gewohnt ihrer Arbeit nach. Doch trafen sich ihre Blicke, sah sie nur freundliche Mienen, von leicht amüsiert bis offen lächelnd. Keiner schien ihr Verhalten zu missbilligen oder sie zu verurteilen. Langsam beruhigte sich Marys Herzschlag wieder und bemerkte erst dann, dass sowohl Iain als auch Onkel Rory sie erwartungsvoll ansahen.
    „Entschuldigung, ich war abgelenkt.“
    Onkel Rory strich sich vergnügt über seinen ergrauten Bart.
    „In der Tat, so schien es. Iain war schon immer für eine gute Ablenkung gut.“ Verschmitzt zwinkerte er ihr zu und lachte auf, als Mary ihn böse anfunkelte.
    „Können wir uns bitte auf wichtigere Dinge konzentrieren?“ fuhr Iain seinen Onkel genauso böse an. Erstaunt bemerkte Mary, wie Iain eine

Weitere Kostenlose Bücher