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Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Titel: Der schottische Seelengefährte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Wyler
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leise trotzig mit glühenden Wangen vor sich hin. Iain wischte sich die Tränen aus den Augen, nahm sie schwungvoll in die Arme und gab ihr vor allen Augen einen herzhaften Kuss.
    „Du bist einfach unglaublich.“
    Mary entschied, das mal als Kompliment zu nehmen.

Mary saß in ihrer Kammer und wünschte sich weit weg. Eingerollt auf ihrem Lieblingsplatz im Erker kuschelte sie sich tiefer in die warme Decke, die sie um ihre Schultern gewickelt hatte. Selbst der heiße Becher Tee in ihren klammen Händen konnte die andauernde Kälte in ihren Knochen nicht vertreiben. Würde sie jemals wieder auftauen? Draußen demonstrierte die Natur, dass es selbst im Mai noch winterlich sein konnte. Dauerregen und starke Windböen heulten um das dunkle Gemäuer, dass Mary allein von diesem Geräusch Kälteschauer über den Körper zogen. Dunkle Wolken hingen tief über der Erde, so dass man die Berge im Hinterland nicht mehr sehen konnte und nur vor eine graue ungemütliche Masse starren konnte. Das Gras auf den Weiden bewegte sich geschmeidig im starken Wind, als ob Wellen über das Land wogten. Das Unwetter spiegelte genau Marys inneren Zwiespalt wider, der sie nicht zur Ruhe kommen ließ.
    War es wirklich erst gut zwei Wochen her, dass sie hier zwischen den Ruinen von Drumrudha Castle umhergelaufen war und sich vorzustellen versucht hatte, wie alles intakt ausgesehen hatte? Nun wusste sie es nur zu genau. Viel gravierender war jedoch die Entwicklung ihrer Beziehung zu Iain. Auf solche intensiven Gefühle war sie nicht vorbereitet gewesen, ihre Aufenthalt hier war doch nur befristet geplant. Verzweifelt fragte sie sich, was sie nur machen sollte. Sie war hin und hergerissen zwischen zwei Welten, zwei Zeiten, die ihren vernünftigen Entschluss zur baldmöglichsten Rückkehr ins Wanken brachten. Warum nur erschien es ihr mittlerweile ganz und gar nicht mehr vernünftig? Doch sie verdrängte ihre Gedanken, eine Entscheidung zu treffen. Zu neu und ungewohnt waren ihre Gefühle, als dass sie sich intensiv damit auseinandersetzen wollte. Später, vertröstete sie sich selber, erst einmal mussten sie den Clan retten. Sie war mittlerweile zu der Überzeugung gekommen, dass das der eigentliche Sinn ihres Hierseins war. Die Vernichtung des McAllister Clans zu verhindern. Konzentriere dich darauf, das ist wichtig. Später kannst du dir dann Gedanken über dein dummes Herz machen, ermahnt sie sich selber resolut. Doch die Unschlüssigkeit hing hartnäckig in ihren Gehirnwindungen.
    Langsam drehte sie ihren Kopf zur Tür, als diese plötzlich mit Schwung aufgerissen und wieder zugeknallt wurde. Elizabeth stand schwer atmend und mit beiden Händen in den Hüften vorihr. „Du wirst mir jetzt ein paar Fragen beantworten, ich werde diesen Raum nicht eher wieder verlassen bis ich zufrieden bin!“
    Wie es schien, tobte nicht nur draußen ein Unwetter.
    Erstaunt über diesen temperamentvollen Auftritt schaute Mary sie überrascht an. „Worüber denn?“
    „Na, über die Ehe!“
    Aha, daher wehte der Wind! Früh an diesem Morgen hatte Mairi beiläufig erwähnt, Elizabeth würde sie bitten, sie in ihrer Kammer aufzusuchen. Auf Marys Frage warum, hatte sie nur unschuldig und angeblich unwissend mit den Schultern gezuckt. Sie hätte es besser wissen müssen. Diese alte Frau hatte es faustdick hinter den Ohren! Mary hatte später zu Elizabeth gehen wollen, war aber durch ihre eigenen unglücklichen Gedanken abgelenkt worden.
    Morgen sollte nun wie vereinbart Adam mit seiner Familie früher als zuerst geplant anreisen, damit die Brautleute sich etwas besser kennenlernen und die Trauung einen Tag vorgezogen werden konnte. Iain war nach ihrem Treffen im Garten sofort losgeritten, um die McGregors einzuweihen. Sie waren sich einig gewesen, dass sie deren Unterstützung benötigten, also musste Iain ihnen von dem bevorstehenden Verrat erzählen und in ihren Plan einweihen. Und wie erwartet, waren sie sofort bereit, sich gegen die Fergussons mit ihnen zu verbünden. Denn Alison, ihre älteste Tochter, war Donalds erste Frau gewesen, die angeblich nach der Geburt ihres dritten Mädchens im Kindbett gestorben war.
    Daher nun also Elizabeths Nervosität! Adams Ankunft nahte.
    Elizabeth hatte sich ihr gegenüber hingesetzt, aus ihrer Rocktasche ein kleines Bündel hervorgezaubert und es vorsichtig ausgepackt. Zum Vorschein kamen zwei etwas zerknautschte Stücke Honigkuchen.
    Wie peinlich, wenn man feststellen musste, dass die eigene Schwäche enttarnt und man

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