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Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Titel: Der schottische Seelengefährte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Wyler
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zeichnete sich zuerst auf Kyles Gesicht ab, doch je weiter Iain ruhig und sachlich berichtet, umso zorniger wurde er.
    „Diese Bastarde! Nachdem das Bündnis mit Megan nicht zustande gekommen ist, gab es keine weiteren Möglichkeiten, ein Bündnis zwischen unseren Clans einzugehen. Sie hatten nur Söhne und wir keine weitere Tochter, die man hätte vermählen können. Trotzdem haben sie jahrelang versucht, an unser Land zu kommen. Glücklicherweise ist es ihnen nicht gelungen, da wir zu starke Verbündete haben, die sie bei einer Fehde dem Erdboden gleich gemacht hätten.“
    Resolut strafft er die Schultern.
    „Gut, ich warte bis Morgen. Was kann ich tun, um Euch gegen diese Hunde zu unterstützen?“
    Erleichtert besprach Iain mit Kyle, auf was er achten sollte und wie er seine Leute instruieren konnte. Mary dagegen schienen beide vergessen zu haben und sie nutzte die Gelegenheit, ihren neuen Onkel ausführlich zu mustern. Auch von einem Bruder hatte ihre Mutter nie etwas erzählt.
    Oh Ma, was kommt da denn sonst noch aus der schottischen Wundertüte fragte sich Mary beklommen.
    „Ihr habt ihn also nun.“
    Mary bemerkte erst, als Iain sie an stupste, dass sie gemeint war. Verwirrt blickte sie auf ihren Onkel und folgte seinem Blick auf ihre Hand. Der Clanring. Unsicher blickte sie auf. „Ma wollte unbedingt, dass ich ihn anziehe, wenn ich nach ihrem Tod hierherkomme.“
    Vorsichtig hockte sich Kyle vor Marys Sessel, so dass sie auf gleicher Augenhöhe waren. Nachdem er sie aufgefangen hatte, waren sie in Iains Arbeitszimmer geführt worden, um sie abzulegen.
    „Dann ist sie also tot.“ Es war eher eine Feststellung als eine Frage und eine unendliche Traurigkeit schwang in seiner Stimme mit.„Irgendwie hatte ich immer die Hoffnung…“, brach jedoch mitten im Satz ab.
    „Erst vor ein paar Monaten“ tröstete sie ihn, „davor hatte sie ein glückliches und erfülltes Leben.“
    Beide schauten sich bewegt in den Augen.
    „Ich habe immer für sie gebetet.“
    Wut brannte auf einmal in Mary auf. Warum hatte er ihr damals denn nicht geholfen? Doch genauso schnell verschwand sie wieder, verstand sie nun die Zeit und deren Gesetze besser um zu verstehen, dass er ihr nicht hatte helfen können, auch wenn er gewollt hätte. Gedankenverloren blickte sie auf seine Hände, an denen sein schmaler Ehering zu sehen war. Ohne zu zögern zog sie sich impulsiv den Clanring der McKinnon vom Finger und hielt ihn Kyle hin.
    „Ich glaube, der gehört jetzt dir“ brachte sie nur krächzend heraus. Überrascht und ungläubig schaute er sie an und schüttelte den Kopf.
    „Doch, nimm ihn.“ Energisch nahm sie seine Hand und legte den Ring hinein.
    „Er gehört dem jeweiligen Clanoberhaupt, und das bist du“ und schloss entschieden seine Hand zur Faust.
    „Aber…“
    „Ich habe nun meinen eigenen Clanring“ sagte sie mit belegter Stimme und deutete auf Iains Ehering, „und meinen eigenen Clan.“ Sie vermied es, Iain anzusehen. Zu stark innerlich aufgewühlt, erkannt sie, dass sie es genauso so meinte, wie sie sagte, sie gehörte hierher. Iain anzusehen, hätte ihrer Beherrschung nicht standgehalten.
    Kyle räusperte sich.
    „Darüber müssen wir später noch einmal ausführlich reden, ob das auch so bleiben soll“ und funkelte Iain angriffslustig an. „Ich werde nicht den gleichen Fehler wie bei meiner Schwester machen und tatenlos zusehen.“
    Gott bewahre mich vor überfürsorglichen Verwandten stöhnte Iain innerlich genervt auf.
    „Wir sollten uns erst mal um die allgemeine Zukunft unseres Clans kümmern bevor wir Einzelschicksale besprechen, sonst hat sich das eh erübrigt.“ Iain versuchte durch seine burschikose Art seine Gefühlswelt wieder in Ordnung zu bringen. Doch wenn sie diesen Tag und diese Nacht überleben würden, hatte er einiges mit Mary zu besprechen. Allein die Tatsache, dass sie den Ring ihrer Mutter, ihr einziges Erinnerungsstück an sie, abgab und sich zu seinem Clan bekannte, machte ihn mächtig stolz und ließ seine Brust wieein aufgeplusterter Gockel anschwellen. Er war sich nur nicht ganz genau über ihre Beweggründe im Klaren. Hatte sie sich für ihn und das Leben hier entschieden? Es konnte aber auch zu den Vorbereitungen ihrer Abreise gehören, und der Gedanke daran behagte ihm ganz und gar nicht.
    Plötzlich wurde heftig an die Tür geklopft und fast zeitgleich weit aufgerissen.
    „Die Fergussons sind da und toben wie eine marodierende Wildschweinherde“ keuchte Callum schwer

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