Der schottische Seelengefährte (German Edition)
einfach du selber!“
Mit einem kurzen Nicken in Adams Richtung folgte sie Mairi auf den Flur und schloss die Tür.
„Ich hoffe, er wird sanft mit ihr umgehen und sich um ihre Bedürfnisse kümmern.“
Mairi, pragmatisch wie immer, gab nur trocken zurück:
„Ich glaube, dass es Zeit wird, dass du dich um die Bedürfnisse deines eigenen Ehemannes kümmerst“ und deutete dabei verstohlen auf Iain, der ein Stück weiter den Flur hinunter an der Wand lehnte und scheinbar geduldig auf sie wartete. Allein sein feuriger Blick ließen seine Ungeduld und seine weiteren Pläne erkennen und ihr Wonneschauer über den Rücken laufen.
„Dieser Mann ist einfach unersättlich“ schimpfte sie leise möglichst glaubwürdig, so dass es nur Mairi hören konnte.
„Scheint aber nicht unwillkommen zu sein“ erwiderte Mairi lapidar und nickte ihr noch kurz zu bevor sie ging.
Nein, ganz und gar nicht, aber das war ja das Problem!
Die Nacht war kurz, denn alle standen früh auf, um an diesem Tag rechtzeitig auf ihrem Posten zu sein. Alleine im Bett aufgewacht, begnügte Mary sich diesmal mit einer Katzenwäsche, da sie wusste, dass sie Küche heute mehr als genug um die Ohren hatte, das Hochzeitsfest auszurichten. Diese Rücksichtnahme hatte ihr gestern bei der Köchin einen dankbaren Blick eingebracht, da sie schlecht auf ihre Hilfen in der Küche verzichten konnte, nur damit Mary ihr heißes Bad bekam.
Dafür muss ich mir auch noch eine andere Lösung einfallen lassen dachte sie, während sie sich eilig anzog. Sie wollte nicht, dass andere sich ständig für sie abrackern mussten, nur weil sie ein Bad wollte. Das ließ ihr schlechtes Gewissen einfach nicht zu.
Fertig angezogen stürmte sie nach unten, wo dem Lärmpegel nach schon Einiges los war. Iain war schon beim ersten Morgengrauen aufgestanden. Sie fragte sich, wo er nur immer diese unermüdliche Energie hernahm. Hatte er sich doch letzte Nacht genauso verausgabt wie sie und war trotzdem heute Morgen frisch und voller Energie aufgestanden, während sie sich kaum rühren konnte. Aber er hatte es sehr erfolgreich geschafft, sie von Elizabeth abzulenken. Doch nun war sie gespannt, sie zu sehen und -typisch Frau- alles über ihre Hochzeitsnacht zu erfahren. Als sie dies Iain gegenüber erwähnte, war er mehr als geschockt. Das Frauen über solche intimen Dinge miteinander redeten war ihm neu und er fühlte sich ganz und gar nicht wohl in seiner Haut. Sie konnte ihn erst wieder etwas beruhigen, nachdem sie ihm auf seine Frage zugesicherte hatte, niemandem etwas über ihre erste Nacht erzählt zu haben.
Auch dass hat sich im Laufe der Jahre nicht verändert dachte Mary amüsiert. Frauen reden natürlich über alles Mögliche, aber am liebsten über ihre Männer und deren Aussehen und Fertigkeiten. Frech grinste sie in sich hinein. Wenn Iain nur wüsste. Er hatte einfach nur Glück, dass sie hier keine beste Freundin hatte, denn Elizabeth als seine Schwester fand sie irgendwie unpassend als intime Gesprächspartnerin über seine Fähigkeiten im Bett.
In der großen Halle flitzten Mägde hin und her und brachten einigen bereits eingetroffenen Gästen etwas zu trinken. Ansonsten bereiteten sie den Tisch für das Essen nach der Messe vor. Mairi stand wie ein Feldwebel an der Küchentür und dirigierte alle mit klaren und knappen Anweisungen. Da wollte Mary bloß nicht stören und ging nach draußen. Der Innenhof glich mittlerweile einer Zeltstadt, in der kein Zentimeter Platz mehr frei war. Überall liefen beschäftigt Menschen hin und her, doch Iain konnte sie nicht entdecken. Sie raffte ihre Röcke und lief zur Kapelle, um nach dem Rechten zu sehen. Dort traf sie nur Graham an, der in ein Buch vertieft war und die Hektik um sich herum gar nicht zu spüren schien.
„Guten Morgen Onkel Graham“ grüßte sie ihn freundlich, worauf er aufblickte und ihren Gruß ruhig und freundlich erwiderte.
„Habt Ihr Iain gesehen?“
Bevor er ihr antwortete, blickte er sich unauffällig um und nickte.
„Er bespricht noch ein paar Einzelheiten für unvorhergesehene Eventualitäten mit den engsten Vertrauten.“
Sofort wurde Mary nervös und realisierte die Wichtigkeit dieses Tages. Hier ging es nicht nur mehr um eine Hochzeit, sondern die Existenz des gesamten Clans stand auf dem Spiel. Sie musste sofort zu ihm und helfen.
Beruhigt legte Graham ihr die Hand auf den Arm. „Ihr habt schon Euren Beitrag geleistet, indem Ihr uns gewarnt habt. Überlasst den Rest Iain. Wo er jetzt noch
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