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Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Titel: Der schottische Seelengefährte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Wyler
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war kleiner als Mary und seine fettigen braunen Haare waren hinten mit einem Band zusammengebunden. Seine schwammige Gestalt ließ vermuten, dass er kein hart trainierender Krieger war, sondern lieber den Speisen und Getränken zusprach. Doch am schlimmsten empfand sie seinen kalten abschätzenden Blick, der nun über ihren Körper glitt. Als wenn er ihr mit Blicken die Kleider vom Leib reißen würde, fühlte sie sich trotz Kleidung nackt und schutzlos.
    Geladener Gast hin oder her, sie würde sich nicht so einfach von diesem Fiesling misshandeln lassen. Fassungslos fasste sie nach ihrer schmerzenden Wange und verharrte scheinbar ruhig am Boden. Ihr Herz klopfte panisch vor Angst, sie schluckte schwer und schmeckte ihr eigenes metallisches Blut im Mund, was heißen Zorn in ihr aufschäumen ließ. Mit zu schmalen Schlitzen zusammengekniffenen Augen verfolgte sie gebannt jede Regung ihres Gegners. Kräftemäßig war er ihr weit überlegen, doch nie würde sie sich kampflos ergeben!
    Als dieser sich nun zu ihr herabbeugte, stieß sie einen markerschütterten Schrei aus, der ihn erstaunt innehalten ließ. Diese Pause nutzte Mary und trat mit voller Wucht in seine Weichteile, worauf er mit einem entsetzen Stöhnen zusammenklappte wie ein gefällter Baum. Mary bedauerte kurz, keine Absätze zu tragen undsprang behände auf, drehte sich blitzschnell um und wollte wegrennen, wurde aber von einem harten Körper abrupt gebremst. Nicht noch einer! Panisch holte Mary aus, doch ihre Arme wurden ergriffen und festgehalten. Sie zielte gedanklich schon mit dem Knie in die nächsten Kronjuwelen, als Iains Stimme sie endlich erreichte.
    „Ganz ruhig.“
    Gehetzt blickte sie in sein Gesicht und sackte erleichtert in seinen Armen zusammen. Dieser umfing sie schnell und stützte sie ab, damit sie nicht zu Boden glitt.
    „Dieses verfluchte Miststück“ fluchte hinter ihr der Mann, der sich langsam vom Boden aufrappelte und sich die schmerzende Stelle hielt.
    „Sie hat mich fast entmannt, man sollte ihr Gehorsam einpeitschen.“
    Iains Griff wurde kurz fester, dann reichte er Mary an Onkel Rory weiter, der direkt neben ihnen stand. Erst jetzt bemerkte Mary den Menschenauflauf, der sich um sie herum gebildet hatte. Die McAllisters standen mit eisigen Mienen da und starrten den Mann feindselig an. Die beiden Fergussons, die sie vorhin bei Iain gesehen hatte, halfen dem Mann auf.
    „Was soll der Aufruhr, Donald?“ fuhr der Ältere den verletzten Mann an. „Ich denke, du hast die Frauen nach oben in ihre Gemächer begleitet.“
    „Hab ich auch, Vater, aber die haben so lange gebraucht, da bin ich schon vorgegangen. Und dann hat diese Hure mir hier aufgelauert und als ich zur Sache kommen wollte, hat sie mich getreten.“ Vor lauter Geifer flogen Speicheltropfen durch die Luft, während er keuchte und dabei auf Mary deutete.
    Iain zog unvermittelt sein Schwert und hielt es erst kurz vor Donalds Hals an. Es wurde mucksmäuschenstill.
    „McAllister, warum macht ihr so viel Ärger wegen einer Hure?“ versuchte Lachlan, der alte Laird der Fergusson, Iain zu beruhigen. „Sie sollte sich geehrt fühlen, dass mein Sohn sich für sie interessierte, zumal sie ihm ja wohl zuerst schöne Augen gemacht hat.“
    Mary holte bereits empört Luft und machte Anstalten, diesem Fettwanst nicht nur verbal an die Kehl zu springen, als Onkel Rory sie warnend zurückhielt und ihr ins Ohr flüsterte: „Das ist Männersache, vertraut Iain.“
    Iains Gesichtsausdruck war mörderisch. Ohne eine Regung oder das Schwert nur einen Millimeter wegzubewegen starrte er in Donalds Augen.
    „Diese Frau dort ist mein mir vor Gott angetrautes Eheweib.“ Eisig schnitten seine Worte durch die Stille, wobei er jedes einzelne Wort betonte.
    „Ihr habt es gewagt, sie anzufassen, zu verletzen und zu beleidigen. In meinem Haus. Ihr seid ein toter Mann, Donald.“
    Diesem wich alle Farbe aus dem Gesicht und sein Blick flog gehetzt zwischen Iain und seinem Vater hin und her.
    „McAllister, lasst uns in Ruhe darüber reden“ versuchte sein Vater Iain zu beschwichtigen. „Vielleicht war alles nur ein dummes Missverständnis.“
    Iains Blick bohrte sich in die kleinen feisten Schweinchenaugen des Lairds.
    „Ihr habt fünf Minuten Zeit, Eure Familie und Angehörige einzusammeln und meine Burg zu verlassen. Ihr habt meine Gastfreundschaft aufs Höchste verletzt und seid hier nicht mehr willkommen.“
    Weitere Befehle folgten wie die Salve aus einem Maschinengewehr.
    „Mairi,

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