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Der schottische Verfuehrer

Titel: Der schottische Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Cosby
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mich so sehr danach sehne, hat sich doch nichts geändert. Wenn wir unsere Aufgabe erledigt haben, muss ich zu Frasyer zurück.“
    „Nein! Du gehörst allein mir.“ Schon bei der Vorstellung, sie erneut zu verlieren, verfinsterte sich seine Stimmung. „Ich bin mein eigener Herr, und ich kann für mich selbst sorgen. Eher kämpfe ich bis auf den Tod mit Frasyer, als dass ich dich zu ihm zurückgehen lasse, nur weil du denkst, du müsstest mich beschützen.“
    Isabel erhob sich vom Bett, eine nackte Nymphe, die Duncans Begehren neu weckte. „Ich muss meinen Vater beschützen, und ich muss Lord Monceaux die Bibel bringen, um Vater vor dem sicheren Tod zu retten. Außerdem kann ich allein ihn vor dem Schuldgefängnis bewahren, indem ich als Geliebte wieder zu Frasyer gehe. Wenn ich mich weigere, kann auch die Heilige Schrift meinen Vater nicht vor seinem Schicksal bewahren.“
    Duncan schaute nachdenklich. „Es muss eine andere Möglichkeit geben. Es gibt Leute, an die wir uns wenden können ... “
    „Ich gäbe alles dafür, wenn das so wäre. Aber wie mein Vater mir versicherte, hat er sich bereits an alle nur Denkbaren gewendet.“ Sie hob die Hände zum Zeichen ihrer Ratlosigkeit. „Es ist niemand übrig geblieben. Man nimmt mir alle Männer, die ich liebe.“
    Ihre traurige Stimme ging Duncan zu Herzen, seine Muskeln zogen sich zusammen, er ballte die Fäuste und wollte seine Wut herausschreien. Er überlegte, welche Möglichkeiten ihnen blieben. Seine Brüder halfen ihnen ebenso wie Griffin. Mit dessen Verbindung zu König Edward war alles möglich.
    Konnte er Griffin bitten, sich an den englischen König zu wenden?
    Allerdings brauchten die Rebellen die Informationen, die Griffin ihnen unter dem Schutz seiner geheimen Identität als Wulfe verschaffte, und das durfte Duncan nicht mit seinen persönlichen Interessen gefährden.
    Gepeinigt ging er zum Kamin, wo ihm der Geruch des Holzes in die Nase stieg. Sein Herz war leer.
    Was sollte er machen? Aufgeben und sich von Isabel trennen, nachdem er gerade entdeckt hatte, wie sehr er sie noch liebte? Bis jetzt hatte er ihr nicht gesagt, was er für sie fühlte. Aber was nützte es, wenn er es ihr sagte? Wenn sie sich trennen mussten, änderte sich durch ein Liebesgeständnis nichts, es würde höchstens die Trennung für sie beide noch schmerzvoller machen.
    Dass sie ihm nicht vertraut hatte, enttäuschte ihn sehr. Weit mehr aber traf ihn die Aussicht auf das, was vor ihnen lag. Er war jetzt genauso hilflos dem Schicksal ausgeliefert wie vor drei Jahren, als Frasyer Lord Caelin die Schulden im Austausch für Isabel erlassen hatte. Und das nur, um Duncan zu verletzen. Verdammt, sie war nur ein unschuldiges Pfand in einem brutalen Spiel. Seine Enttäuschung schlug in eine unerträgliche Wut um.
    Er hörte, wie Isabel hinter ihm seufzte, doch drehte er sich nicht um.
    Einen langen Augenblick lang geschah nichts.
    Dann entnahm er einem Rascheln, dass sie sich wieder ins Bett gelegt hatte. In das Bett, in dem er kurz zuvor mit ihr gelegen hatte. In das Bett, in dem sie sich ihrer Liebe hingegeben hatten. In das Bett, in dem er ihr die Unschuld genommen hatte. Duncan lehnte sich mit dem Unterarm gegen den steinernen Kamin und ließ den Kopf dagegen sinken.
    Sie war noch Jungfrau gewesen.
    Ihm kam ein gar nicht mal so abwegiger Gedanke: Was, wenn sie nun ein Kind von ihm erwartete? Ein nagendes Pochen in seiner Brust - er stellte sich Isabel mit rundem Bauch vor. Sein Kind. Ein Mädchen mit dem Lächeln der Mutter und dem Stolz des Vaters.
    Ein Kind, von dem Frasyer behaupten würde, es wäre seines.
    Duncan schlug mit der Faust gegen die steinerne Einfassung des Kamins. Nein, wenn Isabel schwanger war, dann durfte er nicht zulassen, dass Frasyer sich als der Vater ausgab. Welchen Preis auch immer er dafür zahlen musste, er wollte Isabel zurück.
    Nur wie?
    Er schaute in die Flammen, die das dunkle Zimmer erleuchteten. Zum ersten Mal in seinem Leben wusste er nicht, was er als Nächstes tun sollte.
    Der heulende Wind weckte Duncan auf. Er schaute sich mit den Augen eines Kriegers in dem nachtdunklen Raum um. Nur gelegentlich züngelte eine schwache blaue Flamme an den zusammengefallenen Holzresten im Kamin hoch. Nichts deutete auf eine irgendwo lauernde Gefahr hin.
    Warm schmiegte sich ein nackter Körper an ihn. Isabel. Lange nachdem sie eingeschlafen war, hatte er sich zu ihr gelegt, ohne eine Antwort gefunden zu haben, wie er sie von Frasyer befreien konnte.

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