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Der schottische Verfuehrer

Titel: Der schottische Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Cosby
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riskieren zu wollen, und das nur wegen des Versprechens, das er Symon auf dem Totenbett gegeben hatte. Das darf ich nicht zulassen, dachte Isabel.
    „Sei vorsichtig.“ Sie sprach mit ruhiger Stimme, um ihre Absicht nicht zu verraten.
    Sein Mund zuckte. „Vorsichtig? Mir macht es nichts aus, wenn es gefährlich wird. Besonders, nachdem ich mich einmal zu sicher gefühlt habe: Das war mit dir.“ Er riss die Tür auf. „Du hast mich verlassen, um mit Frasyer das Bett zu teilen.“ Die Tür fiel sanft hinter ihm zu.
    Sie sank zurück. Dass er wütend auf sie war, konnte ihm nur von Nutzen sein. Vor allem, wenn er zurückkam und sie nicht mehr da sein würde. Denn dann würde er endlich Moncreiffe Castle verlassen.
    Ohne sie.
    Duncan atmete schwer. Bedauernd schaute er auf den ohnmächtigen Mann. Er hatte ihn und den anderen Ritter erst gesehen, nachdem er die Fackel auf das Fuhrwerk mit Stroh geworfen hatte und die Flammen hochschlugen. Aber da war es zu spät. Die beiden hatten ihn bemerkt.
    Und ihn angegriffen.
    Zum Glück verstanden die zwei nicht ihr Handwerk, dennoch hatte ihn einer mit der Klinge am linken Arm erwischt. Duncan presste die rechte Hand auf die Wunde, um die Blutung zu stillen, und rannte über den Burghof.
    „Die Hütte des Schmieds brennt!“, rief ein Wächter vom Wehrgang herunter. Entfernt postierte Wächter gaben den Warnruf weiter.
    Duncan stürzte in den Schatten der Burg, kurz darauf rannten mehrere Männer an ihm vorbei zum Feuer. Er schnappte nach Luft und ließ sich gegen die kalten Steine der Mauer fallen.
    Mit dem Ärmel wischte er sich den Schweiß von den Augenbrauen und versuchte sich zu sammeln. Verflucht, er war ein Ritter, nicht ein grüner Junge. Und ein Ritter vergaß nicht, dass er immer auf der Hut sein musste. Einige Augenblicke jedoch waren seine Gedanken bei Isabel gewesen, darum hatte er die Männer neben der Schmiede übersehen.
    Als er Schritte hörte, drückte er sich flach an die Wand. Das Fackellicht fiel auf mehrere Wächter, die aus der Burg eilten.
    So ist es richtig, denke nur weiter an das Mädchen und du wirst deinen verdammten Hintern noch im Verlies wiederfinden.
    „Bildet eine Linie“, rief ein Mann auf der anderen Seite des Hofs. „Reicht die Eimer von Mann zu Mann!“
    Aus den hölzernen Bottichen schwappte das Wasser, als sie rasch weitergegeben wurden. Was noch übrig war, wurde ins Feuer geschüttet. Die leeren Eimer wurden sofort wieder zum Brunnen gebracht.
    Eine Tür unweit von Duncan öffnete sich knarzend und entließ zwei Wachen. Mit einem schnellen Kopfdrehen blickte er sich um, um sicherzugehen, dass ihn niemand sah. Dann schlüpfte er in die Burg.
    Bedienstete eilten umher. Einige von ihnen griffen leere Kessel, andere Decken, um die Flammen zu ersticken.
    „Löscht das Feuer! Nicht nachlassen!“ Eine Stimme hallte über den Burghof.
    Als er den barschen Befehl hörte, erstarrte Duncan. Er wirbelte herum und schaute durch den Eingang. Vor den lodernden Flammen zeichnete sich Frasyers vertraute Gestalt ab.
    Verdammt! Hatte Isabel nicht gemeint, Frasyer sei nicht da? Und er hatte ihr geglaubt, weil er die Furcht in ihren Augen gesehen hatte, als sie seinen Namen aussprach. Einerseits war er froh, weil er ihrem Wort noch immer so sehr vertraute, dass er nicht jedes Mal daran zweifelte. Andererseits aber verfluchte er seine dauernde Naivität, wegen der er sich darauf eingelassen hatte, einer Frau zu helfen, die es nicht verdiente.
    Ein Mann rannte an ihm vorbei und warf die Tür zum Hof hinter sich zu, sodass er Frasyer nicht mehr verstand.
    Voller Schmerzen schaute er auf die Wunde und hielt den Arm eng an den Bauch gepresst, während er den Saal durchquerte. Inmitten des allgemeinen Durcheinanders achtete niemand auf ihn. Unbemerkt erreichte er den Turm und lief nach oben, doch schon nach wenigen Schritten fiel es ihm zunehmend schwerer, die Beine zu heben. Mit jedem Schritt schienen die Stufen höher zu werden. Völlig außer Atem stolperte er auf halbem Wege. Verzweifelt ermahnte er sich, sich zusammenzureißen. Gleich würde er es geschafft haben. Vor seinen Augen verschwamm alles.
    Er stützte sich an der Wand ab und hob den Umhang. Auf dem Hemd leuchtete ein großer Blutfleck, der sich auch auf dem Priestergewand ausbreitete. Duncan fühlte, wie sich sein Gesicht verzerrte, als er einen Streifen vom Hemd abriss, um damit seinen Arm zu verbinden und so die Blutung zu stillen.
    Er quälte sich die restlichen Stufen hinauf, und

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