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Der schottische Verfuehrer

Titel: Der schottische Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Cosby
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betreten, und bis zu diesem Moment hatte das auch keine Rolle gespielt. Er hatte nicht darauf bestanden, nachdem er sie Duncan wie eine Trophäe weggenommen hatte, und sie war darüber nur froh gewesen. Isabel hatte gehofft, alleine nach dem richtigen Zimmer suchen zu können. Dann wäre nicht offensichtlich geworden, dass sie gar nicht wusste, welches eigentlich Frasyers private Räumlichkeiten waren. So aber blieb ihr nichts anders übrig, als Duncan etwas vorzumachen. Immerhin war es ihr vor seinem Eintreffen gelungen, kurz hinter allen Türen zu schauen. Hinter alle, bis auf eine. Dort also musste Frasyers Gemach liegen.
    „Es ist die Tür ganz am Ende.“
    „Natürlich“, murmelte Duncan. „Es wäre ja auch zu schön, wenn sein Zimmer gleich hier vorne wäre.“
    Schweigend ging sie neben ihm. Erst jetzt bemerkte sie, dass er seinen linken Arm zu schonen schien. „Ist etwas mit deinem Arm?“
    Er antwortete nicht, presste den Arm nur noch näher an den Körper. Zu fest. Er stöhnte auf.
    „Du bist verletzt!“
    „Nichts als ein kleiner Kratzer.“
    Was für ein sturer Dummkopf! Nie konnte er eine Schwäche zugeben. „Es wäre gut, wenn du nicht verblutest, ehe ich mich um deine Wunde kümmern kann.“ Diese Bemerkung konnte sie sich nicht verkneifen, allerdings war ihr Ärger gleich wieder beschwichtigt, als sie seinen leidenden Ausdruck sah.
    „Das würde dir vermutlich gefallen, oder?“
    Sie ließ sich nicht auf ein weiteres Geplänkel ein. All ihre Überlegungen galten der Suche nach der Bibel sowie der Frage, wie sie anschließend entkommen konnten. Und nicht Duncan oder ihrer einstigen Liebe. Doch seine Nähe brachte ihre Gedanken auf Abwege, und sie malte sich aus, was wohl geschehen wäre, hätten sie geheiratet.
    Oder wie es wäre, wenn sie ihn nicht noch immer mit jedem Atemzug begehren würde.
    Unten riefen sich die Wachen etwas zu und schreckten damit Isabel aus ihren Träumereien auf, während Duncan die Tür öffnete und ihr zunickte, damit sie hineinging. Schnell schlüpfte sie an ihm vorbei, dankbar, abgelenkt zu werden. Zugleich entging ihr nicht, wie kühl er sie musterte. Seine Miene verriet seine Entschlossenheit, ihr das Geheimnis zu entlocken.
    Warum interessierte ihn überhaupt ihr Verhältnis zu Frasyer? Warum, obwohl sie doch ihr Heiratsversprechen gebrochen hatte und, wie es schien, bereitwillig zu Frasyer ins Bett geschlüpft war? War es möglich, dass Duncan aus irgendeinem Grund noch immer etwas für sie fühlte?
    Nein, das war eine vergebliche Hoffnung. Eine tiefe Verzweiflung erfasste sie über all das, was sie damals verloren hatte. Die Aussicht auf ein gemeinsames Leben.
    Auf Kinder mit Duncan.
    Auf die ewige Liebe.
    Ihr Herz zog sich zusammen, als sie einsah, dass diese Träume für immer vergangen waren. Nur wenig gemeinsame Zeit blieb ihnen noch, anschließend würde jeder seiner Wege gehen. Sie atmete tief ein. Es roch nach Kamille. Die Binsen auf dem Boden waren wohl mit dieser Heilpflanze versetzt worden. Trotz des warmen Scheins der Wachskerzen fröstelte sie beim Anblick des Raums.
    An zwei großen Stühlen vorbei ging sie zu einem aufwendig verzierten Kamin, dessen Ecken von zwei eingemeißelten Falken mit ausgebreiteten Schwingen gekrönt wurden. Die Schönheit der Steinarbeiten nahm sie gefangen, doch riss sie sich bald los und betrachtete des Rest des Gemachs. Unterhalb des Fensters stand ein kleiner vergoldeter Tisch mit einigen Weinflaschen. Auf dem Boden lagen geschmackvoll angeordnete Teppiche, von der gleichen Kostbarkeit wie die Tapisserien, die die verputz-ten Wände schmückten. Die kräftigen Farben der Einrichtung strahlten eine stolze Eleganz aus, die eines Earls würdig war.
    Nur ein Bett fehlte.
    Offensichtlich befand es sich in einem anderen Zimmer.
    Duncan blickte sich rasch in dem prunkvollen Gemach um. „Diese Pracht passt zu dir“, sagte er. Seine Worte verrieten mehr als eine Spur von Ärger.
    Schau mich nur an, bat sie still, während ihr Herz zu zerspringen schien. Und dann sag, was du wirklich siehst. Reichtümer bedeuten mir nichts. Haben mir noch nie etwas bedeutet. Nur du bedeutest mir etwas. Du allein. Schon immer.
    So sehr sie sich danach sehnte, ihm endlich ihre wahren Gefühle zu offenbaren, blieb sie doch stumm. Denn sollte sie versuchen, ihn von ihrer bedingungslosen Liebe zu überzeugen, dann würde er nur misstrauisch fragen, warum sie ihn einst für Frasyer verlassen hatte. Und sie konnte sich seinen Zorn vorstellen, sollte

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