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Der schottische Verfuehrer

Titel: Der schottische Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Cosby
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unerträglich, darum mussten sie weiter. „Komm!“
    Da hörte er Schreie, die nicht vom Hof zu kommen schienen. Suchte man etwa schon wieder nach ihnen? In der Tat, es war höchste Zeit für sie. Aber sobald sie in Sicherheit wa-ren, würde er nicht eher Ruhe geben, als bis sie ihm die Wahrheit sagte.
    Isabel blieb stehen.
    „Was hast du?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich ... Nichts.“
    „Erspar mir nur dieses eine Mal deine Lügen.“
    Ihr Blick verriet, dass sie etwas quälte. „Es kann nur einen Grund geben, warum Frasyer wieder hier ist. Mein Vater ist verletzt. Oder ...“, sagte sie mit versagender Stimme und schluckte schwer, dabei bebte ihr ganzer Leib, „...er ist tot.“
    „Isabel.“
    Sie beachtete ihn nicht. „Frasyer könnte dafür gesorgt haben, dass mein Vater unterwegs einen Unfall hat. Nay, niemals würde Frasyer ihn töten“, überlegte sie. „Niemals würde er riskieren, damit die Kontrolle über mich zu verlieren.“
    Die Verachtung in ihrer Stimme überraschte Duncan nicht, nachdem der Earl sie in dem Verlies gefangen gehalten hatte. Aber was hatten ihre Gedanken zu bedeuten? Welch dunkles Geheimnis verbarg sie vor ihm?
    „Wie lange war Frasyer fort?“
    „Zwei Tage.“ Verzweifelt schaute sie ihn an. „Ich muss wissen, ob mein Vater noch lebt.“
    „Lord Caelin ist nicht dumm“, sagte Duncan. „Er ist nicht in bester Verfassung, und da wird er nicht so töricht sein, sich mit Frasyer oder dessen Leuten anzulegen.“ Höchstens wenn er zu viel getrunken hatte. Aber das war nicht sehr wahrscheinlich, solange der Earl ihn gefangen hielt. „Er lebt sicher noch.“ Seine Worte schienen Isabel neue Kraft zu verleihen. „Glaubst du das wirklich?“
    „Aye.“ Duncan überflog mit einem Blick die Türen, die vom Flur abgingen. „Wo ist Frasyers Gemach?“
    Anscheinend war sie noch nicht überzeugt, was ihren Vater betraf. „Duncan ...“
    „Wo?“, wiederholte er in drängendem Ton.
    Im Hof erschallte lauter Jubel.
    „Es scheint, als hätten sie das Feuer gelöscht. Beeilung.“ Ein
    Schwächeanfall überfiel ihn. Sobald dieser abgeklungen war, drängte er vorwärts. Ohnmächtig konnte er werden, wenn sie erst entkommen waren.
    Isabel schaute ihn nervös an. „Möglicherweise müssen wir nicht nur Frasyers Gemach durchsuchen.“
    „Hast du nicht gesagt, er würde dort die Bibel verstecken?“ „Es könnte sein.“
    „Aber du bist dir nicht sicher?“, brummte Duncan. Was sie da sagte, gefiel ihm überhaupt nicht. Und noch weniger gefielen ihm ihre ängstlichen Blicke. „Wir werden jeden verfluchten Raum durchsuchen, wenn das nötig ist.“
    Isabel öffnete den Mund, um etwas zu sagen.
    „Du bittest mich besser nicht, jetzt zu gehen, wenn du keine Probleme bekommen willst.“
    Sie kniff die Augen zusammen, sagte aber nichts.
    Sein Arm pulsierte wild, dennoch zwang er sich, mit ihr Schritt zu halten. Ihr verlockender Duft trug nicht gerade dazu bei, seine Laune zu verbessern. Und als wäre das nicht genug, bewegte sie sich auch noch mit einer Anmut, die man einfach nicht ignorieren konnte. Bei jedem Schritt schmiegte sich der Stoff an ihren Körper und offenbarte ihre verlockenden weiblichen Rundungen.
    „Falls die Bibel nicht in seinem Gemach ist“, fragte er, „wo sollen wir anschließend als Erstes suchen?“
    „Ich bin mir nicht sicher.“ Isabel blickte nicht zu Duncan. Sie spürte seine Wut, was nur zu verständlich war. Ach, warum bemerkte er nicht, dass allein seine Gegenwart sie innerlich zerriss? Doch alles, was er sah, war ihr Verrat an ihm.
    Bei Gott, sie hasste es, in dieser Lüge gefangen zu sein und Duncan selbst in diesem Augenblick nicht den wahren Grund verraten zu können, warum sie die Verlobung gelöst hatte -nicht, solange das Leben ihres Vaters in Gefahr war. Und sie durfte ihm auch nichts von Frasyers Drohung erzählen, ihn umzubringen, sollte sie ihm doch einmal die Wahrheit sagen.
    Isabel zweifelte nicht daran, wie gewandt Duncan das Schwert zu führen wusste, so gewandt, dass Frasyer in einem fairen Kampf keine Chance hätte; das hatte sich schon in der Jugend der beiden Männer gezeigt. Aber sie kannte Frasyer. Er würde nicht fair kämpfen.
    Drei lange Jahre war sie davon ausgegangen, sie würde eine Lösung für die Situation finden, um dann Duncan alles erzählen zu können. Nie hatte sie aufgehört, daran zu glauben - aber ihr war nichts eingefallen. Die Zeit war vergangen, nicht aber ihre Reue.
    Noch nie hatte sie Frasyers Gemach

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