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Der schottische Verfuehrer

Titel: Der schottische Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Cosby
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er je die Wahrheit herausfinden.
    Er durchstreifte die prunkvolle Kammer. „Glaubst du wirklich, er hat die Bibel hier versteckt? Obwohl es hier keinerlei Kisten oder Truhen gibt, in denen sie sein könnte? Aber vielleicht lässt er sie absichtlich irgendwo offen herumliegen. Oder was meinst du?“
    Ihr schoss das Blut heiß in die Wangen, während sie nach einer Erklärung suchte, warum sie sich in dem Raum nicht auskannte. Jeder Dummkopf sah, dass die Bibel hier nicht versteckt sein konnte, nur sie hatte das einfach nicht erkannt. Woher auch hätte sie es wissen sollen? Ihr eigenes Zimmer befand sich direkt an der Treppe, und Frasyer hatte ihr nie Einlass in seine Gemächer gewährt. Sie wurde nur auf demselben Flur geduldet, um den Schein zu wahren.
    „Ich war mir nicht sicher.“ Eine weitere Lüge. Bei Gott, wie sehr sie es satthatte, immer zu lügen. „Zu seinem Schlafgemach gelangt man durch diese Tür dort.“ Sie wies zu einer Tür an der Seite und konnte nur hoffen, recht zu haben.
    Ihr hätte klar sein können, dass Frasyer sich niemals mit einer einzelnen Kammer zufriedengeben würde, erst recht nicht mit einer solch bescheidenen wie der ihren. Nein, Frasyer verlangte nach untereinander verbundenen Räumlichkeiten, um sein Streben nach dem Besonderen zu befriedigen und seinen Reichtum zu demonstrieren.
    Ein paar Schritte und Duncan war bei der Tür. Entschlossen öffnete er sie und sah in Frasyers Schlafgemach hinein. Die in ihm aufkochende Wut ließ seine klaren Gesichtszüge verhärten.
    Isabel wäre am liebsten davongelaufen. Es schmerzte sie, genau zu verstehen, was er in diesem Moment denken musste. Und das Schlimmste war: Sie selbst hatte während der letzten drei Jahre dafür gesorgt, dass er und alle anderen sie für habgierig und selbstsüchtig hielten. Nicht einmal ihr Vater und Symon kannten die volle Wahrheit über ihre Vereinbarung mit Frasyer.
    „Wir müssen uns beeilen“, drängte sie.
    „Aye. Ich verspüre auch keine Lust, länger als notwendig im Schlafgemach deines Liebhabers zu bleiben.“ Die sarkastische Schärfe, mit der er diese Worte sprach, traf sie tief.
    Schweren Herzens folgte sie ihm in den Raum, der von weniger Kerzen erleuchtet wurde als das vorherige Zimmer. Gegenüber der Tür stand das mächtige Himmelbett. Mit dem Kopfende an der Wand wirkte es in dem schummrigen Licht wie ein dunkles Ungeheuer. Furcht einflößend.
    Duncan aber musste glauben, sie habe in diesem Bett geschlafen.
    Isabel hätte es am liebsten gar nicht beachtet, um sich nicht von dem imposanten Eichenrahmen beeindrucken zu lassen, an dem sich die linnenen Vorhänge durch den Wind, der durchs geöffnete Fenster eindrang, bauschten. Goldfarbene Bänder hielten die Bahnen des feinen Stoffes zusammen. Machtlos gegen den schrecklichen Zauber, der von all dem ausging, wanderte ihr Blick weiter zu den Kissen und Decken, mit denen Frasyers Bett reich ausgestattet war.
    In ihr stieg Zorn auf bei der Vorstellung, sie hätte all das mit einem Mann teilen müssen, den sie verachtete.
    Duncan schritt an ihr vorüber, die Brauen unheilvoll zusammengezogen.
    Sie erschauderte und hoffte, er schrieb ihre Nervosität allein der Tatsache zu, dass sie sich in Frasyers Schlafgemach befand. Sie zwang sich dazu, den Raum so kühl wie möglich anzuschauen, als würde sie die Pracht der Wände nicht beeindrucken, die von Teppichen aus farbiger Wolle geschmückt wurden, und als würde sie das sorgfältig ausgeführte Deckengemälde mit Bibelszenen nicht einschüchtern.
    Vom Flur hörten sie Stimmen. Duncan schaute sie an. „Wo könnte er deiner Meinung nach die Bibel versteckt haben?“
    Sie warf einen kurzen Blick zur Tür. „Ich weiß es nicht“, flüsterte sie. „Bei unserer Rückkehr wurde ich sofort ins Verlies geworfen.“
    „Gibt es einen Geheimgang, der von dem Gemach abgeht?“
    „Ich ...“
    Verärgert hakte er nach: „Ja?“
    „Ich bin mir nicht sicher.“
    Fluchend trat er zur nächststehenden Truhe. „Für eine Frau, die in Frasyers Gemächern ein- und ausgeht, kennst du dich äußerst schlecht aus.“ Er wühlte sich durch einen Haufen feiner Seidenstoffe in herrlichen Rot- und Grüntönen, selbst in einem prächtigen Königsblau.
    Ihr Herz schlug aufgeregt, als sie sich vor einer der zahlreichen weiteren Truhen niederkniete. Sie betete darum, die Bibel bald zu finden, denn je länger sie sich hier aufhielten, umso größer war die Gefahr, dass Duncan die Wahrheit herausfand.
    Oder dass sie gefasst

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