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Der schottische Verfuehrer

Titel: Der schottische Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Cosby
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wurden.
    Sie öffnete den Deckel der Truhe, worauf ihr der kräftige Geruch von Ingwer, Zimt und anderen Gewürzen, die alle in Stoff eingewickelt waren, in die Nase stieg.
    „Ist sie dort?“, fragte Duncan, während er sich schon der nächsten Truhe zuwandte, deren Deckel sich knarzend öffnete. „Mir ist gerade ein Gedanke gekommen. Wo bewahrt Frasyer seine Juwelen auf?“
    „Seine Juwelen?“ Sie schaute ihn überrascht an. „Du willst sie ihm doch nicht etwa stehlen?“
    Duncan schnaubte empört. „Ich würde niemals etwas nehmen, was ihm gehört.“ Es traf sie ins Herz, wie er das Wort niemals betonte. „Ich habe nur deswegen gefragt, weil er die Bibel vielleicht dort verbirgt, wo er all seine wertvollsten Sachen versteckt.“
    „Wir werden sie schon finden.“
    Duncan schaute sie ungläubig an. Seine Miene verzog sich gereizt ob ihrer ausweichenden Antwort, und seine Stimmung verbesserte sich nicht gerade, als sie noch hinzufügte: „Natürlich finden wir sie.“
    „Und warum hilfst du mir nicht dabei?“, fragte er herausfordernd. „Drei Jahre warst du Frasyers Geliebte, und jetzt behauptest du, nicht zu wissen, wo er seine Juwelen deponiert?“
    „Es gibt viele Dinge, bei denen er mich nicht ins Vertrauen gezogen hat.“
    Bitter schaute er auf das Bett. „So lange, wie du hier gelebt hast, sollte man glauben, dir wäre nicht entgangen, wo Frasyer alles aufbewahrt. Auch die Dinge, die ihm am wertvollsten sind. Oder hat er etwa gemerkt, dass du seines Vertrauens nicht würdig bist? So wie ich es gemerkt habe?“ Er drehte sich zu ihr und musterte sie mit abschätzigem Blick. „Vielleicht ist er ja klüger, als ich dachte.“
    Das Blut schoss ihr in die Wangen, doch sie reagierte nicht auf seine Beleidigung. „Es tut mir leid, aber ich kann dir nicht sagen, was Frasyer und mich verbunden hat.“
    Isabel zitterte am ganzen Leib, als sie vor einer der letzten drei noch verbleibenden Truhen niederkniete. „Wenn wir uns streiten, finden wir die Bibel auch nicht schneller.“ So wenig, wie sie sich in Frasyers Gemächern auskannte, war es nur allzu offensichtlich, dass sie irgendetwas verbarg. Und Isabel fürchtete, Duncan werde immer argwöhnischer werden, je länger sie hier blieben.
    „Aye. In dem Punkt hast du recht.“ Er wandte sich der vorletzten Truhe zu, jedoch musste er innehalten und sich an der Wand abstützen. Sie bemerkte seine schweißglänzende Stirn.
    Sie wäre zu ihm gegangen, wenn nicht sein wütender Blick sie aufgehalten hätte. Wie ihr auffiel, nutzte er den linken Arm so gut wie gar nicht mehr. „Wie schwer ist deine Verwundung?“
    „Such weiter.“
    „Bitte, lass mich ...“
    Er ging nicht weiter auf sie ein. „Los, such schon, damit wir diesen schändlichen Ort verlassen können. Und ich dich.“
    Sie nahm ihn genauer in Augenschein. Er war kalkweiß und zitterte erbärmlich, vermutlich, weil seine Wunde viel schlimmer war, als er zugab. Vor Sorge krampfte sich ihr der Magen zusammen. Wenn Duncan nur nicht so stur wäre! Sie musste die Schwere der Verletzung untersuchen, auch wenn das zu einem Streit führte. Die letzte Truhe wartete auf sie. Bitte, Gott, lass die Bibel in dieser Truhe sein. Sobald sie erst Frasyers Gemächer hinter sich gelassen hatten, konnte sie Duncan versorgen.
    Sie klappte den Deckel auf. In der Truhe lagen mehrere Seidenballen, alle tiefrot leuchtend, in der Farbe von Blut. Hektisch hob sie die Ballen an.
    Nichts!
    Sie stieß den glatten Stoff beiseite, überzeugt, die Bibel musste hier irgendwo sein. Falls Frasyer sie nicht mitgenommen hatte. Aber vielleicht hatte er sie auch in einem geheimen Raum versteckt. Oder er hatte sie aus purer Boshaftigkeit verbrannt.
    „Sie ist nicht in diesem Gemach“, sagte Duncan schließlich. Ein mutloses Seufzen entfuhr ihm, als er sich setzte. Vorsichtig hielt er seinen Arm.
    „Doch!“ Ihre Fingernägel kratzten über Holz, als sie den untersten Seidenballen zu fassen bekam.
    Duncan beugte sich zu ihr und griff ihren Arm. „Lass es gut sein.“
    „Verstehst du nicht? Die Wachen durchsuchen die Burg nach mir, du bist verwundet und Frasyer ist zurückgekehrt. Wir können nirgendwo anders mehr suchen.“ Sie wand sich aus seinem Griff und entrollte einen Seidenballen. „Lass mich noch einmal die Seidenballen durchgehen, dann können wir gehen.“ Aufgeregt hob sie die Stimme. „Vielleicht habe ich die Bibel in der Eile übersehen.“ „Isabel
    Auf ein dumpfes Geräusch im Nebenraum hin fuhren sie zur Tür

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