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Der schottische Verfuehrer

Titel: Der schottische Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Cosby
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wahrgenommen hatte. Sobald sie die Matratze nur berührt hatte, war sie bereits eingeschlafen.
    Aber wo genau war sie? All die Male, die sie in ihrer Jugend Lochshire Castle besucht hatte, nie hatte sie diesen Raum betreten, dessen Einrichtung auf eine Frau hinwies, jedenfalls ganz und gar nicht von Seathans Geschmack geprägt war. War es das Zimmer seiner Mutter?
    Neugierig richtete Isabel sich im Bett auf, dann ließ sie ihre Füße zu Boden gleiten und stand auf.
    Eine elegante handbestickte Bettdecke in der Farbe von vom Mond geküssten Gänseblümchen lag zerwühlt auf der Matratze ihres Nachtlagers. Neben dem Bett stand ein Tischchen mit vielen verschiedenen Gegenständen: fein gearbeitete Schmuckstücke, ein beinerner Kamm und ein Spiegel mit Elfenbeinrahmen. An der gegenüberliegenden Wand hing eine Tapisserie mit eingewirkten Darstellungen von Elfen, die genau denen an der Decke glichen.
    Das Feuer im Kamin war fast erloschen, weshalb Isabel vermutete, lange geschlafen zu haben. Der Mondschein im Zimmer bestätigte sie, denn als sie sich hingelegt hatte, waren gerade die ersten Strahlen der Morgensonne ins Zimmer gedrungen.
    Es roch nach Holz, und das silberne Mondlicht lockte sie zum Fenster. Als sie herausschaute, stellte sie überrascht fest, sich offensichtlich im zweiten Stock zu befinden. Soweit sie wusste, gab es dort nur ein Gemach - das von Duncans Großmutter.
    Unwillkürlich musste sie lächeln, als sie an die ganz und gar außergewöhnliche Frau dachte, die von Duncan und seinen Brüdern innig geliebt worden war. Isabel erinnerte sich an eine schlanke, ältere, freundliche Frau mit einem herzlichen Lachen, die immer ein leichter Lavendelgeruch umgeben hatte.
    Die Brüder hatten diese Frau angebetet.
    Isabels Lächeln verlosch. Was also machte sie in diesem Gemach? Nachdem sie Duncan verlassen hatte, hätten die Brüder sie normalerweise niemals in diesen Raum gelassen, ganz zu schweigen davon, es ihr für die Nacht zu überlassen.
    Allerdings war es Nichola gewesen, die ihr das Gemach zugewiesen hatte. Das erklärte alles, denn da sie damals noch in England gelebt hatte, wusste sie vermutlich nicht, was zwischen Duncan und Isabel vorgefallen war und dass sie sie darum niemals im Turmzimmer hätte unterbringen dürfen. Isabel lehnte sich an die kalte Steinplatte unter dem Fenster. Wenn Duncan und seine Brüder hiervon erfuhren, würden sie außer sich sein.
    Sie wünschte sich sehnlichst, auf der Burg bleiben zu können, um sich der Erinnerung an die Zeit hinzugeben, als sie und Duncan einander geliebt hatten - aber sie musste fort.
    Nach all dem Leid, das sie Duncan zugefügt hatte, durfte sie einfach nicht bleiben.
    In diesem Augenblick spürte sie seltsamerweise ein Gefühl des Willkommenseins, auch wenn es widersprüchlich erschien, dass es sie ausgerechnet im Gemach der Frau ereilte, die von ihren Enkeln abgöttisch geliebt worden war.
    Plötzlich erregte ein farbiger Schimmer hinter dem Bett ihre Aufmerksamkeit. In einer Schale lagen dort zwei offenbar halbierte Steine. Neugierig ging sie ums Bett und nahm einen der Steine in die Hand. Das Mondlicht brach sich in moosgrünen Streifen, die sich einschmiegten in einen Gesteinsring, den eine Goldkruste umgab.
    Isabel hatte so etwas noch nicht gesehen. Sie legte den Stein wieder hin und griff nach dem anderen. Ein weißer Stein mit braunen Flecken umgab einen Saphir von einem so tiefen Blau wie der Nachthimmel. Es war das genaue Ebenbild des Saphirs, den Duncan an seiner Kette trug und der seine Brüder davon überzeugt hatte, dass sie sie nicht anlog.
    Duncans Amulett und der Stein hier gehörten zusammen. Denn während die Großmutter die eine Hälfte ihrem Enkel beim Ritterschlag gegeben hatte, hatte sie die andere behalten. Warum aber lagen dann nur zwei Steine in der Schale und nicht drei, für jeden der Brüder einer? Oder sogar vier, überlegte Isabel, an Patrik denkend, den Adoptivbruder.
    Die Erinnerung an ihn stimmte sie traurig, war Patrik doch vor einem Jahr gestorben, in einem Handgemenge mit einem Engländer wegen dessen Schwester, so hatte sie gehört. Ob das der Wahrheit entsprach, wusste sie allerdings nicht; zu unsicher war ihre Quelle. Sie wusste auch nicht, um welche Frau es dabei ging. Noch mysteriöser wurde die ganze Sache, weil sich die Engländerin anscheinend alleine im Herzen Schottlands befunden hatte.
    Isabel schloss die Hand um den rauen Stein. Unwillkürlich musste sie bei dem toten Patrik an Symon denken, und sie

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