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Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.J. Ellory
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oder ein SUV infrage kommen. Und McKee fährt einen SUV.«
    »Prima. Soweit verstehe ich alles, aber – wie Sie selbst sagen – das sind bloß vage Indizien.«
    »Sein stellvertretender Dienststellenleiter sagt, in McKees Spind seien Kinderpornos gefunden worden. Ich sage Kinderpornos, aber eigentlich geht es mehr um Teenager, verstehen Sie? Er ist geschieden, zwei Kinder, aktuell keine feste Beziehung. Eine Art Einzelgänger.«
    Valderas lächelte.
    »Was ist los?«
    »Klingt irgendwie nach Ihnen.«
    »Nur dass ich keine Kinderpornos mag.«
    »Jedenfalls nach unseren bisherigen Erkenntnissen«, erwiderte Valderas mit einem süffisanten Lächeln. »Unter dem Strich haben Sie also nichts als einen Verdacht, und diesen Verdacht müssen wir weitgehend unter intuitiven Gefühlen und Eingebungen verbuchen, oder?«
    »Gut, ja, aber es gibt …«
    »Welche Ansätze verfolgen Sie sonst noch?«
    »Ich habe Joel Erickson vom Archiv der Sitte gebeten, nach den Gesichtern der Opfer zu suchen. Wenn wir nur ein einziges Foto finden, irgendwelche Aufnahmen, die diese Mädchen in Verbindung mit der Sex-Industrie bringen, dann müssten wir mit einer ganzen Menge mehr Leuten sprechen als bisher.«
    »Glauben Sie, dass wir in dieser Richtung suchen müssen?«
    »Allerdings. Ich bin einigermaßen überzeugt davon. Die K.o.-Tropfen, das Erdrosseln, der Geschlechtsverkehr kurz zuvor, das kosmetische Zeug – Nägel, Haare, was auch immer. Ich denke, die Schlussfolgerung liegt auf der Hand.«
    »In Ordnung, dann halten Sie mich auf dem Laufenden, was Erickson findet.« Valderas griff nach seinem Kaffee und zögerte kurz. »Und wie macht sich Jimmy Radick?«
    »Er ist gut, ja. Er wird schon klarkommen. Er ist die Arbeitsabläufe beim Drogendezernat gewohnt und muss sich hier und da noch umgewöhnen; aber das kriegt er prima hin.«
    »Schön zu hören. Ich mochte den Jungen vom ersten Tag an. Ich hoffe, er schafft es.«
    Valderas ging. Parrish besorgte einen Kaffee für sich und einen für Radick und machte sich auf den Weg in sein Büro.
    Es war inzwischen halb fünf Uhr, und Radick hatte den ersten Hinweis auf Lester Young gefunden. Es sah nicht gut aus. Um fünf Uhr hatte er die Bestätigung dafür, dass Lester Young, vormaliger Mitarbeiter der Jugendbehörde und zuletzt New-York-County-Bewährungshelfer, im Dezember 2007 einem Herzinfarkt erlegen war. Fünf Tage nach Weihnachten war er beim Schneeschaufeln im Vorgarten einfach umgefallen.
    »Damit ist er definitiv aus dem Rennen«, sagte Parrish, der seine Enttäuschung nicht verbergen konnte. »Young war drei Tage nach Karen tot, und neun Monate vor Rebecca und Kelly.«
    »Das ist eine Sache, die mir Kopfzerbrechen bereitet«, sagte Radick.
    »Was?«
    »Die Abstände. Wir haben Melissa, etwa im Oktober 2006. Dann warten wir drei Monate bis zu Jennifer, sieben bis zu Nicole. Dann sind es vier weitere Monate bis zu Karen und noch mal neun, bis Rebecca umgebracht wird. Und bloß eine Woche bis zu Kellys Tod. Das wirkt ziemlich sprunghaft, ohne Konstanz.«
    »Wir sollten ein paar ernste Worte mit dem Täter sprechen, wenn wir ihn finden. Uns mal richtig beschweren.«
    Radick lächelte säuerlich.
    »Wer weiß, Jimmy. Man kann das Irrationale nicht rationalisieren. Es könnte um Mondphasen gehen oder irgendwelches andere kranke Zeug. Diese Leute haben ihre ganz individuellen Ausprägungen von Irrsinn, und man kann nicht vorhersagen, wie sie ticken. Wenn man sie erst hat, ergibt alles einen Sinn, aber vorher? Verdammt, man hat ziemlich miese Chancen, wenn man vorhersagen will, was sie als Nächstes vorhaben und wann es so weit ist.«
    »Gut, was ist nun mit der Exfrau? Haben Sie Kontakt mit ihr aufnehmen können?«
    »Ja, habe ich. Wir treffen uns um sechs Uhr mit ihr.«
    »Offiziell? Inoffiziell? Haben Sie ihr verraten, dass wir mit ihr über McKee reden wollen?«
    »Nein, ich habe nicht gesagt, worum es geht. Sie meinte, wir hätten Glück, sie zu erreichen, und dass die Kinder den Abend bei Freunden verbringen. Sie will ausgehen, aber vorher können wir uns ungefähr eine Stunde mit ihr unterhalten. Ich habe gesagt, wir laden sie irgendwo zu einem Drink ein.«
    »Dann sollten wir besser los«, stellte Radick fest.
    Parrish holte seine Jacke. Er überlegte, wie er das Gespräch mit Carole Paretski am besten angehen sollte. Wir müssen mit Ihnen über Ihren Exmann reden. Wir glauben, dass er Teenager unter Drogen setzt und ermordet. Was fällt Ihnen dazu ein?
    Parrish lächelte in sich

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