Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.J. Ellory
Vom Netzwerk:
ausgehalten. Ihre letzte Affäre hat dann das Fass zum Überlaufen gebracht.«
    »Wollen Sie uns etwas darüber erzählen?«, fragte Parrish.
    »Was möchten Sie denn wissen?«
    »Egal, alles, was Ihnen durch den Kopf geht«, sagte Parrish.
    »Darüber gibt es nichts zu erzählen. Was passiert ist, ist passiert. Es ist vorbei.«
    »Ist sie jetzt mit einem anderen Mann zusammen?«, fragte Parrish.
    »Das vermute ich. Sie hält es allein nicht aus.«
    »Aber sicher sind Sie nicht?«
    »Die Kinder erzählen mir dies und das. Irgendwann kam der Punkt, an dem ich es nicht mehr wissen wollte und sie bat, mir nichts mehr zu erzählen. Ich konnte ja sehen, was es bei ihnen anrichtet, die ständige Ungewissheit, die Instabilität zu Hause. Das ist keine gute Umgebung für Kinder, aber was soll’s. Das Gesetz steht auf der Seite der Mütter, nicht auf der Seite der Väter, oder?«
    »Da haben Sie recht, ja.«
    »Das ist also der Stand der Dinge. Ich sehe sie jede Woche für einen oder zwei Tage. Ich warte geduldig, bis sie alt genug sind, um aufs College zu gehen oder was auch immer. Dann werde ich sie öfter sehen und dafür sorgen, dass sie ein bisschen Stabilität und gesunden Menschenverstand um sich herum haben.«
    »Haben Sie nicht den Wunsch, noch einmal zu heiraten?«, fragte Parrish.
    »Wieder zu heiraten? Nein, das glaube ich nicht. Verdammt, was rede ich? Ich habe eine Schwäche für Frauen. Falls ich noch einmal eine Beziehung hätte, die sich richtig anfühlt, und falls die Frau mich heiraten wollte, na klar, dann würde ich es noch mal wagen.«
    »Aber im Moment haben Sie keine im Visier?«
    McKee lächelte über Parrishs Formulierung. »Nein, Detective, keine im Visier.«
    »Also zurück zu Jennifer Baumann. Lester Young arbeitete bei Family Welfare South und hatte unmittelbar mir ihr zu tun.«
    »Nun, er war bei dieser polizeilichen Befragung dabei, mehr nicht. Jennifer wurde von der Polizei vernommen, und da das andere Mädchen bei der Vernehmung anwesend war, kam Lester Young als ihr Jugendamtsbetreuer mit.«
    »Kannten Sie Lester?«
    »Ja, ein bisschen. Nicht wesentlich besser oder schlechter als jeden anderen im Büro. Damals arbeiteten dort eine große Anzahl Leute, was letztlich der Grund war für das Durcheinander und die Aufteilung der zwei Bezirke in sechzehn. Es war überfällig, und ich schätze, dass die Arbeit viel besser laufen wird, wenn sich erst einmal alles eingespielt und beruhigt hat.«
    »Das wollen wir hoffen«, sagte Parrish. »Wir wollen doch hoffen, dass diese Mädchen ein bisschen besser beschützt werden.«
    »Ich denke, das ist nicht besonders fair, Detective«, erklärte McKee, der sich offenbar angegriffen fühlte. »Ich denke, dass wir – angesichts der Mittel und Möglichkeiten, über die wir verfügen – unseren Job so gut es geht erledigen …«
    Parrish hob beschwichtigend die Hand. »Es tut mir leid, Richard. Das kam völlig falsch heraus. Wir betrachten alles ausschließlich aus dem Blickwinkel, dass sechs Mädchen tot sind und über die Jugendbehörde eine Verbindung zwischen ihnen bestehen könnte. Falls es so ist und jemand aus Ihrer Behörde dahintersteckt, wird Ihnen ein noch viel größeres Durcheinander bevorstehen. Ich denke, dann wird alles dermaßen auf den Kopf gestellt und von innen nach außen gekehrt, dass man sich die konkreten Folgen gar nicht ausmalen möchte.«
    »Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass irgendjemand bei South Two solche Dinge tut. Die meisten kenne ich ganz gut, und die überwiegende Mehrheit ist mindestens so lange dabei wie ich.«
    »Und wenn Sie einer bestimmten Person unangenehme Fragen stellen müssten, wenn Sie für sich entscheiden müssten, wer es getan haben könnte, wer käme Ihnen da in den Sinn?«
    McKee lachte nervös. »Ich werde nicht einmal versuchen, diese Frage zu beantworten, Detective. Das ist einfach eine ganz schreckliche Vorstellung.«
    Parrish lächelte verständnisvoll. »Ich bin Ihnen dankbar für die Zeit, die Sie geopfert haben, und für Ihre Aufrichtigkeit«, sagte er. »Ich denke, wir sind jetzt fertig. Möchten Sie, dass wir Sie wieder zur Arbeit bringen lassen?«
    McKee atmete tief durch und legte die Hände flach auf den Tisch. »Nein, ich komme schon zurecht«, sagte er. »Ich werde irgendwo zu Mittag essen und dann allein zurück ins Büro gehen.«
    »Gut. Falls wir noch etwas von Ihnen brauchen, werden wir uns melden.«
    Parrish stand auf und gab McKee die Hand.
    Als er die Tür erreicht hatte,

Weitere Kostenlose Bücher