Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.J. Ellory
Vom Netzwerk:
nicht anders geht, und dass ich mich darauf verlassen muss, dass alles streng vertraulich bleibt.«
    »Ich versichere Ihnen, Detective …«
    Parrish brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Es geht um eine unerfreuliche Angelegenheit, Mr Lavelle, eine äußerst unerfreuliche Angelegenheit, und wahrscheinlich werden Sie sich später wünschen, nichts davon gehört zu haben. Aber Sie werden mir jetzt zuhören, und Sie müssen wirklich begreifen, wie entscheidend es ist, dass Sie alles für sich behalten.«
    Lavelle nickte mit nüchternem und sachlichem Gesichtsausdruck.
    »Es geht um sechs Mädchen«, begann Parrish. »Fünf von ihnen sind tot, das sechste wird vermisst und ist vermutlich ebenfalls tot. Drei der sechs waren beim ursprünglichen Südbezirk des Jugendamts registriert – entweder direkt, in den Fällen von Melissa Schaeffer und Karen Pulaski, oder indirekt, im Fall von Nicole Benedict, bei der die Verbindung über ihre Stiefschwester Alice Forrester zustande kam. Wie auch immer, Nicoles Personalien und Fotos waren Bestandteil von Alice Forresters Akte, sodass sie Ihre Behörde vielleicht auch persönlich aufgesucht hat. Wie Sie uns eben berichtet haben, waren die beiden letzten Opfer – Rebecca und Kelly – hier bei Ihnen im Bezirk South Two registriert. Bleibt noch ein weiteres Opfer, eine gewisse Jennifer Baumann. Bisher ist es uns noch nicht gelungen, Jennifer in den Akten aufzuspüren, aber was die äußere Erscheinung und den Modus Operandi angeht, passt sie zu den anderen Opfern. Begreifen Sie, was ich Ihnen sage?«
    Lavelle war merklich blasser geworden. »Sie wollen behaupten, dass jemand, der früher im Büro des Süddistrikts gearbeitet hat und jetzt hier bei uns sitzt, ein Mörder ist?«
    »Nicht notwendigerweise, nein. Jemand, der hier arbeitet, könnte Informationen an einen Außenstehenden weitergeben, und bei dieser Person könnte es sich um den Täter handeln. Wie auch immer: Der Umstand, dass die beiden letzten Mädchen von hier aus betreut wurden, legt den Schluss nahe, dass die Person, die wir suchen, tatsächlich hier arbeitet.«
    »Was ist mit den Dienststellenleitern? Dienststellenleiter haben doch Zugang zu sämtlichen Akten, unabhängig vom Bezirk.«
    »Seit Sie das eben erwähnt haben, ziehe ich auch diese Möglichkeit in Betracht«, räumte Parrish ein. »Allerdings legt die Tatsache, dass sowohl Rebecca als auch Kelly in Ihren Zuständigkeitsbereich fielen, einen anderen Schluss nahe. Ich würde vermuten, dass die Verbindung hier im Haus zu suchen ist.«
    Lavelle verharrte eine Weile schweigend. Als er den Blick wieder auf Parrish richtete, wirkte er sichtlich verstört. »Das ist schrecklich. Das ist absolut unglaublich. Mein Gott … ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich weiß nicht mal, was ich denken soll …«
    »Wir möchten nicht, dass Sie irgendetwas denken«, erklärte Parrish. »Das hier ist eine Routineermittlung. So etwas läuft langsam, gründlich, erweist sich oft als sehr aufwendig und bleibt in vielen Fällen ohne Ergebnis. Schließlich gehen wir von einer Menge Vermutungen aus. Wir vermuten , dass einer Ihrer Angestellten dahintersteckt, aber wir könnten auch völlig falschliegen. Die Person, die wir suchen, könnte Ihr Computersystem gehackt haben; es könnte sich um jemanden handeln, der früher fürs Jugendamt gearbeitet hat und weiß, wie er sich Zugang zu den Daten verschaffen kann. Wir wissen es nicht, und das Schlimmste, was wir in solchen Fällen tun können, ist, weitere Vermutungen anzustellen und auf der Basis von Eingebungen und Intuitionen zu handeln. Und genau deshalb ist es so entscheidend wichtig, dass Sie mit niemandem ein Wort reden, nicht einmal mit Ihrem Vorgesetzten. Ich werde morgen wiederkommen und mit ihm persönlich sprechen. In der Zwischenzeit arbeiten wir einen präzisen Plan aus, wie wir Ihre Angestellten überprüfen und feststellen, bei wem es sich um einen potenziellen Verdächtigen handeln könnte. Das wird mit allergrößter Sorgfalt und Diskretion geschehen; nicht nur weil wir möglichst keine unschuldigen Menschen erschrecken möchten, sondern auch um sicherzustellen, dass wir den Verantwortlichen, so er denn tatsächlich hier arbeitet, nicht vorwarnen.«
    »Handelt es sich auf jeden Fall um einen Mann?«, wollte Lavelle wissen.
    »Beim Täter? Ja. Es besteht natürlich die theoretische Möglichkeit, dass eine Frau, die hier arbeitet, einen Außenstehenden mit Informationen versorgt, aber die

Weitere Kostenlose Bücher