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Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.J. Ellory
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makellos.
    »Sechzehn Jahre alt«, fuhr Duggan fort. »Geboren am sechsten März 1992. Todesursache Strangulation. Höchstwahrscheinlich durch einen Rechtshänder, wie ich bereits sagte. Und er hatte große Hände. Unter ihren Nägeln war nichts zu finden. Keine fremden Haare im Schambereich.«
    »Kommt eine Vergewaltigung infrage?«
    »Sie wurde nicht vergewaltigt, hatte aber kürzlich Geschlechtsverkehr. Wir haben Gleitmittel und ein Spermizid gefunden, keine Samenflüssigkeit. Der Zeitpunkt ist schwer zu schätzen, jedenfalls sind die Druckstellen und inneren Abschürfungen minimal.«
    »Drogen?«
    »Ein bisschen Alkohol. Aber kaum der Rede wert.« Duggan griff in die Tiefen des Regals hinter sich und holte einen Glasbehälter mit knapp zwei Litern Fassungsvermögen hervor. Über dem Boden schwappten acht bis zehn Zentimeter einer bräunlichen, dicken Flüssigkeit. »Das hier, dazu Pommes, ein Hamburger und Gurken.«
    Parrish betrachtete noch einmal das Mädchen. Es fiel ihm nicht schwer, sie sich lebendig vorzustellen: strahlende Augen, die Wangen gerötet, die Haare vom Wind zerzaust.
    Hey, Frank.
    Hey, Rebecca.
    Frank … Ich wollte es eigentlich nicht erwähnen, aber du siehst nicht so gut aus.
    Mir geht’s gut, Schätzchen. Schau dich an – so etwas musst du gerade sagen.
    Ich muss nicht gut aussehen, Frank. Ich bin tot.
    Willst du darüber reden?
    Scheiße, du klingst schon fast wie Doktor Marie.
    Du bist ein Mädchen mit Humor.
    Das war ich, Frank. Wirklich.
    Können wir nicht darüber reden, was geschehen ist?
    Ich darf dir nicht helfen, Frank. So sind die Regeln. Die Toten sprechen nicht mit den Lebenden. Jedenfalls plaudern sie keine Geheimnisse aus.
    »Detective Parrish?«
    Parrish wurde in die Gegenwart zurückgerissen.
    »Brauchen Sie mich noch? Da sind noch ein halbes Dutzend Leichen, die auf mich warten.«
    Parrish lächelte. Er streckte den Arm aus und berührte Rebeccas Hand. Rote Nägel. Röter als Blut.
    »Nein«, sagte er. »Wir sind fertig.«
    »Gut. Ich packe sie ein und lege sie auf Eis. Sie haben vielleicht eine Woche Zeit, und wenn sich weiter nichts ergibt, bringen wir sie in die Staatliche Leichenhalle. Soweit ich es sehe, gibt es weder Eltern noch Verwandte.«
    »Abgesehen von ihrem Bruder, der ebenfalls tot ist«, sagte Parrish. Dann erinnerte er sich an die Frau auf dem Foto. Wahrscheinlich die Mutter. Wo war sie, während die Leiche ihrer Tochter hier lag? »Der Bruder ist gestern auch untersucht worden. Schuss durch die Kehle ins Gehirn.«
    Duggan nickte zustimmend. »Ja, ja, ich erinnere mich. Hängen die Todesfälle zusammen?«
    »Der zeitliche Zusammenhang ist kaum zu übersehen. Aber bisher haben wir keine logische Verbindung zwischen den Tatorten und den Todesfällen herstellen können. Er starb ungefähr um drei Uhr nachmittags, sie zwischen acht Uhr morgens und Mittag desselben Tages.«
    »Sie kennen ja den Spruch«, fiel ihm Duggan ins Wort. »Manchmal verhüllt das Offensichtliche …«
    »… das Offensichtliche die Wahrheit. Aber manchmal sind die Dinge auch genauso, wie sie erscheinen.«
    »Gut, als Nächstes kümmern wir uns um die toxikologische Untersuchung. Falls Sie darüber hinaus noch etwas brauchen, haben Sie ungefähr eine Woche Zeit.«
    »Prima«, sagte Parrish.
    Er warf einen letzten Blick durch das Bullauge in der Tür. Was für ein schönes Mädchen. Was für ein schmerzlicher, tragischer Verlust.
    Auf dem Rückweg vom Leichenschauhaus dachte Frank Parrish an Doktor Marie Griffin.
    Sie war ein Hingucker, keine Frage. Vielleicht lag eine Spur von Härte um ihre Augen, als hätte sie zu vieles gesehen – oder gehört –, das sie nicht vergessen konnte. Schließlich war sie Therapeutin im Dienst der Polizei. Vielleicht hätte er es ihr nicht so schwer machen sollen. Mit diesem Psychotanten-Mist. Manchmal war er ein Arschloch. Das ließ sich nicht leugnen.
    Er erinnerte sich an den letzten Therapeuten, einen Kerl namens Harry soundso. Er hatte die Frage gestellt, die sie alle stellten.
    Was sehen Sie, wenn das Licht ausgeht, Frank?
    Dunkelheit.
    Aber in der Dunkelheit. Was sehen Sie da?
    Ich sehe Ihre Frau, Harry, und sie hat meinen Schwanz im Mund.
    Immer diese Wichtigtuerei. Immer der große Wurf, der gründlich danebenging. Die Wahrheit war einfach, dass diese Therapeuten keinen Durchblick hatten. Teufel auch, er hatte keinen Durchblick. Manchmal reichte eine Flasche Bushmills, um ihn runterzubringen. Ehrlich gesagt, spielte es keine Rolle, ob es dunkle

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