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Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.J. Ellory
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Feuerwaffenabteilung allein ist zuständig für die Bestimmung von Fabrikat, Modell, Kaliber, Seriennummer; für die Auswertung von den durch das Tragen oder Verstecken der Waffe entstandenen Spuren; für die Analyse von Aufprallmarken, Rillen, Riefen, Drall, Munitionstyp, Abdrücken des Schlagbolzens und der Oberfläche des Verschlusses; für die Schätzung der Schussdistanz sowie die Untersuchung der Form und Ausdehnung von Pulverpartikeln rund um die Eintrittswunden. Eine Menge Aspekte. Notwendige Aspekte, wichtige Aspekte – und vollkommen nutzlose, wenn keine Waffe gefunden oder keine Kugel entdeckt wird. Sinnlos, wenn der Verstorbene durch Geschosse aus einer abgesägten Magnum aus anderthalb Metern Entfernung getötet wurde. Sinnlos auch, wenn Budgetkürzungen das Netzwerk lahmlegen.
    Dies hier war kein Kinofilm. Es war real. Hier kamen die bösen Jungs davon. In neun von zehn Fällen wusste man nicht mal, wer die bösen Jungs waren. Und selbst wenn man es wusste, kamen sie wegen eines Formfehlers frei. Man war immer einen Tag zu spät dran oder hatte einen Dollar zu wenig zur Verfügung.
    Parrish war weder Pessimist noch Zyniker. Er war pragmatisch, methodisch, realistisch. Er war nicht desillusioniert, sondern hatte sich mit der Realität ausgesöhnt und abgefunden.
    Bei der Mordkommission ging es stets um die Toten, und diesen Toten wurde oft genug wenig Gerechtigkeit zuteil.
    Im Augenblick galt sein Interesse Rebecca, Danny Langes Schwester. Und der Frage, warum Danny tot in einer Seitenstraße lag, nachdem seine kleine Schwester in diesem Rattenloch von Wohnung erwürgt worden war. Er dachte an das Geld, das er dem toten Danny abgenommen hatte, und steckte es in eine Zigarrenkiste in der untersten Schublade seines Schreibtischs.
    Zuerst waren die Eltern dran. Als Nächstes musste er dann ein paar von Dannys Kontakten aufstöbern – Lenny Hunter, Garth Irgendwas und den mit der schlechten Haut, der aussah, als hätte man sein Gesicht mit einer Käsereibe bearbeitet und nur notdürftig wiederhergestellt.
    Parrish nahm den Telefonhörer und wählte Nummern, die er auswendig kannte. Er besaß ein steinernes Herz – vielleicht ein wenig kälter und unerbittlicher als früher –, aber immer noch ein Herz.
    8
    Um siebzehn Uhr erhielt er einen Anruf, dass der Captain ihn oben in seinem Büro erwartete.
    Jack Haversaw war hässlich wie die Nacht. Wie lautete der alte Spruch? Ein Gesicht wie eine Bulldogge, die an einer Wespe lutscht. Derjenige, auf den diese Beschreibung zutraf, musste neben Jack Haversaw geradezu hübsch aussehen.
    »Setzen Sie sich«, sagte Haversaw. »Wie geht es Ihnen?«
    »Ganz gut«, erwiderte Parrish.
    »Wie läuft es mit der Psychologin?«
    »Ich hab erst gestern mit ihr angefangen. Scheint in Ordnung zu sein … und nett anzusehen. Ich denke, ich kann’s eine Weile mit ihr aushalten.«
    »Sie haben keine Wahl, Detective. Diesmal heißt es: alles oder nichts. Ich erzähle Ihnen lieber nicht, wie viel Zeit es mich gekostet hat, Valderas davon zu überzeugen, Sie nicht über Bord zu werfen. Und dann musste Valderas auch noch Lieutenant Myerson überzeugen. Am Ende habe ich ganz oben um Hilfe bitten müssen. Aber genug davon. Hören Sie, Frank, ich will Sie hier behalten. Ich brauche Sie hier, aber Ihr Affentheater können Sie sich in Zukunft sparen.«
    Parrish antwortete nicht. Er und Haversaw hatten zu viele gemeinsame Jahre hinter sich, um sich lange mit dem Vorspiel aufzuhalten.
    »Also, was liegt auf Ihrem Schreibtisch?«
    »Fünf Fälle. Als Letztes sind der Tod von Danny Lange und die Erdrosselung seiner Schwester in seiner Wohnung dazugekommen.«
    »Und sonst?«
    »Die Nutte vom letzten Dienstag, der junge Schwarze vom Tech College und der Typ vom Transit Museum, der vor die U-Bahn gestoßen wurde.«
    »Richtig, richtig … Den hatte ich vergessen. Wie kommen Sie mit diesen Geschichten voran?«
    »Wie immer, wie immer. Die Lange-Morde interessieren mich wirklich…«
    Haversaw lächelte. »Kein Problem, Frank, lassen Sie die anderen einfach beiseite, und konzentrieren Sie sich auf die Fälle, auf die Sie wirklich Bock haben.«
    »Sie wissen, was ich meine.«
    Haversaw stand auf und trat ans Fenster, wo er eine Weile schweigend stehen blieb. Dann drehte er sich um, steckte die Hände in die Taschen und lehnte sich gegen die Fensterbank. »Ich hab Ihnen einen Partner besorgt.«
    Parrish zog die Augenbrauen hoch.
    »Er heißt Jimmy Radick.«
    »Ich kenne ihn. Er war eine Zeit lang

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