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Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.J. Ellory
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süß. Willst du mit ihr zusammenziehen oder was?«
    Parrish lächelte. Er lallte ein wenig und hatte den verschleierten Blick eines Mannes, der unter Schmerzmitteln stand. »In einem anderen Leben vielleicht. Sie hat ihr eigenes Ding. Sie ist, was sie ist. Keiner wird sie ändern.«
    »Dann ist sie ja wie du. Vielleicht kommt ihr deshalb gut klar.«
    »In der nächsten Zeit wird sich vieles ändern. Ich bekomme sicher einen Tritt in den Arsch.«
    »Wegen dem, was du gemacht hast?«
    »Wegen dem, was ich gemacht habe.«
    Robert beugte sich vor und ergriff die Hand seines Vaters. »Ich breche die Ingenieurwissenschaften ab.«
    »Das dachte ich mir schon.«
    »Du bist einverstanden?«
    »Du kannst tun, was immer du willst, Robert. Das weißt du doch.«
    »Aber Mom …«
    »Sag ihr, sie soll sich raushalten.«
    »Sie ist sauer, Dad, richtig sauer.«
    »Sie ist immer sauer, Robert.«
    »Was ist mit ihr passiert? Warum ist sie so geworden?«
    »Sie war einige Jahre mit mir verheiratet. Das reicht, um jemanden fürs restliche Leben zu ruinieren.«
    »Du laberst so einen Scheiß.«
    »Ich weiß. Ich bin wie meine Kinder.«
    Kurz darauf trat Caitlin an sein Bett. Sie griff nach seiner Hand.
    »Möchtest du ein bisschen Wasser oder sonst etwas?«
    Er antwortete nicht auf ihre Frage, sondern sagte: »Lange her, dass ich mich so richtig auf etwas freuen konnte.«
    Er versuchte zu lächeln, doch es sah aus, als würden seine Schmerzen stärker. Sie sagte, er solle nicht sprechen, sondern die Augen schließen und ein bisschen schlafen. Doch er schüttelte den Kopf und erklärte: »Ich war immer einen Tag zu spät und einen Dollar zu knapp. Weißt du das? Wenn es um Frank Parrish geht, ist es das Einzige, auf das du dich verlassen kannst. Ich bin einer von denen, die sich nicht ändern, egal, was passiert.«
    Er schloss die Augen. Tränen liefen über seine Wangen, und Caitlin wischte sie mit ihrem Daumen ab. »Man denkt, es hätte einen plötzlich kalt erwischt«, sagte er. »Aber das stimmt nicht. Es ist über die Jahre geschehen, zentimeterweise. Man bemerkt es erst, wenn es zu spät ist, und selbst dann glaubt man noch, man hätte eine Chance, es zu ändern. Aber das ist Unsinn …«
    »Dad … bitte …«
    Frank Parrish drückte die Hand seiner Tochter. Er musterte sie intensiv. »Hältst du mich eigentlich für dumm? Ich bin nicht dumm, Caitlin. Ich weiß, was zwischen dir und Radick läuft.«
    »Ich halte dich nicht für dumm, Dad …«
    »Sorg dafür, dass er auf dich aufpasst, okay? Er ist ein guter Mann … jung und noch völlig grün hinter den Ohren, aber ein guter Mann.«
    »Dad …«
    »Sag Jimmy Radick, dass ich ihn umbringe, wenn er dir wehtut …«
    Caitlin lächelte.
    Frank schloss die Augen. Ehe sie antworten konnte, schlief er bereits.
    Am nächsten Morgen besuchte Valderas ihn. Parrish erkundigte sich nach Carole Paretski und erklärte mit Entschiedenheit, dass er sie unter keinen Umständen anzeigen würde. Unter gar keinen Umständen. Er hatte sich unberechtigterweise Zutritt verschafft, während sie sich rechtmäßig in McKees Haus aufgehalten hatte. Er war der Eindringling gewesen.
    »Haben die Kollegen das Zeug in dem Haus gefunden?«, fragte er.
    »Ja, Frank, sie haben das Zeug gefunden. Und wäre die Frau nicht aufgetaucht, könnten wir nichts von alldem verwenden.«
    Valderas schüttelte den Kopf. Er setzte sich auf einen Stuhl neben Franks Bett »Mein Gott, Frank. Ich begreife immer noch nicht, wie Sie einen derart idiotischen Coup durchziehen konnten.«
    Parrish lächelte mühevoll. »Teufel auch, Tony. Eigentlich hatte ich vor, dem Typen eine Kugel in den Kopf zu jagen und die Sache ein für alle Mal zu beenden.«
    »Na ja, dann war es wohl gut, dass Sie sich für Plan B entschieden haben.«
    »Was ist denn genau passiert?«
    »Nun, sie hat sofort 9-1-1 angerufen. Was hätte sie auch tun sollen? Sie hatte Sie eben mit einem Schraubenzieher niedergestochen – Ihrem eigenen Schraubenzieher, wie ich hinzufügen möchte. Der Notarzt sah, was sie im Haus entdeckt hatte, und rief die Polizei. Zu der Zeit, als ich von der Sache erfuhr, waren Sie bereits im Krankenhaus und Carole Paretski war festgenommen worden. Ich habe die Kollegen über die Hintergründe ins Bild gesetzt. Also warteten sie, bis McKee mit seinen Kindern aufkreuzte. Vorher wollten sie keinen Kontakt mit ihm aufnehmen, um keinen Fluchtversuch zu provozieren.«
    »Wo sind die Kinder jetzt?«
    »Ironischerweise kümmert sich im Augenblick

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