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Der Schuß im Nachtklub

Der Schuß im Nachtklub

Titel: Der Schuß im Nachtklub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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aber nach der Geschichte heute abend ...«
    »... sollte das Geschäft
eigentlich von ganz allein gehen«, sagte ich. »Das Küchenpersonal ist doch
fähig, selbständig zu arbeiten, oder nicht?«
    »Ich sorge gern dafür, das
alles ordentlich gemacht wird.«
    »Ich fürchte, heute abend müssen Sie sich auf Ihre Leute verlassen«,
sagte ich freundlich.
    Sie stellte ihr leeres Glas
vorsichtig auf den Tisch.
    »Was wollen Sie damit sagen,
Al?«
    »Ich möchte, daß Sie sich eine
Stunde frei nehmen und mich begleiten«, sagte ich.
    »Aber das ist unmöglich!«
    »Nichts ist unmöglich«,
erwiderte ich streng. Ich ließ die Pistole aus meiner Tasche gleiten,
betrachtete sie nachdenklich und steckte sie zurück. »Wie kann ich Sie
überzeugen?« fragte ich.
    Sie fuhr sich langsam mit der
Zunge über die Lippen. »Wohin fahren wir?«
    »Ich dachte, Ihre Wohnung würde
ganz nett sein«, antwortete ich. »Ich habe Ihr Büro gern, und ich würde mich
gern mal auf dem Tigerfell ausstrecken, aber in Ihrer Wohnung ist es noch
intimer, finden Sie nicht? Wir könnten dort auch nicht so leicht gestört
werden.«
    Sie lachte nervös. »Bei Ihnen
weiß man nie, ob Sie Spaß machen oder nicht.«
    »In diesem Fall nicht«, sagte
ich und stand auf. »Also gehen wir?«
    »Wenn Sie wirklich der Ansicht
sind, bleibt mir wohl keine andere Wahl«, antwortete sie. »Aber warum das ganze
Theater, Al? Warum tun Sie so geheimnisvoll und zaubern Pistolen aus der
Tasche?«
    »Pistolen? Nur eine Pistole«,
sagte ich. »Und geheimnisvoll bin ich schon gar nicht. Ich möchte mich nur
ungestört unterhalten und halte Ihre Wohnung als dafür am besten geeignet.«
    »Ungestört worüber
unterhalten?«
    »Nur über ein paar
Kleinigkeiten«, erwiderte ich. »Was Sie zum Beispiel mit Talbots Leiche
angestellt haben — und ähnliches.«
    »Talbot?« Sie richtete sich
auf. »Wer, zum Henker, ist Talbot? Sie glauben doch nicht etwa die verrückte
Geschichte von einer neuen Leiche, Al?«
    »Doch«, antwortete ich.
    Ich ergriff ihren Arm und ging
mit ihr zur Tür. Ich öffnete mit der freien Hand und folgte ihr hinaus. Sie
hatte, als sie hereinkam, das Licht im Keller bereits eingeschaltet, und die
leeren Tische standen herum wie Trauergäste bei einer Aufbahrung.
    »Steht Ihr Wagen vom?« fragte
ich. »Wir werden ihn nehmen.«
    »Schön«, sagte sie, »aber ich
glaube noch immer, daß Sie leicht verrückt sind.«
    »Wie ’n Fuchs«, sagte ich,
»aber sehr schlau haben Sie es bei der Beseitigung von Talbots Leiche nicht
angestellt.«
    »Ich weiß noch immer nicht,
wovon Sie reden!« sagte sie. »Ich glaube, Sie geben sich da einem schrecklichen
Irrtum hin. Ich habe Ihnen gestern abend die Wahrheit
über Wesley Stewart mitgeteilt. Sie sind hingefahren, um ihn zu verhaften, und
er ist euch entschlüpft, aber nun habt ihr ihn wieder. Was wollen Sie jetzt
noch?«
    »Das heben wir uns für Ihre
Wohnung auf«, sagte ich.
    Wir hatten schon den Raum zu
etwa zwei Dritteln durchquert und. waren noch rund zehn Schritt vom Fuß der
Treppe entfernt, als wir ein leises Geräusch vernahmen. Ein Schlüssel wurde
vorsichtig in das Schloß der vorderen Eingangstür gesteckt. Die Tür öffnete
sich, und Midnight riß sich plötzlich von mir los und schrie mit erregter
Stimme:
    »Wheeler!«
    Ich griff nach ihr, verfehlte
sie, und dann gingen die Lichter plötzlich aus, und das Lokal lag in völliger
Dunkelheit.
    Ich blieb stehen, wo ich war,
und lauschte, aber ich konnte nichts hören. Ich holte die Pistole aus meiner
Tasche und hielt sie in der rechten Hand. Ich horchte angestrengt, aber noch
immer war kein Laut zu vernehmen. Dann glaubte ich, eine der unteren Stufen
knarren zu hören.
    »Bleiben Sie auf der Stelle
stehen!« sagte ich schroff. »Ich habe eine Pistole und werde nicht zögern, zu
schießen. Gehen Sie die Treppe hinauf, und schalten Sie das Licht ein, wenn Sie
am Leben bleiben wollen.«
    Wieder war kein Laut zu
vernehmen.
    Zehn lange Sekunden
verstrichen, und dann schlug mir der Duft eines Parfüms entgegen. Einen
Augenblick später fühlte ich eine weiche Hand mein Gesicht berühren.
    »Al!« sagte Midnight zitternd.
»Entschuldige, ich habe den Kopf verloren. Ich habe keine Ahnung, wer es ist,
und ich habe Angst!«
    »Halt den Mund!« knurrte ich,
und im nächsten Augenblick wußte ich, daß es zu spät war. Ich hätte sie ins
Gesicht schlagen sollen, als sie zu sprechen anfing. Ich hätte zuschlagen oder
mich rasch von ihr entfernen müssen. Ich hätte —

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