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Der Schuß im Nachtklub

Der Schuß im Nachtklub

Titel: Der Schuß im Nachtklub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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gehandelt!«
    »Es..., es erleichtert mir mein
Gewissen, daß Sie das sagen, Wheeler«, erklärte er. »Aber es ist doch nicht so
leicht, sich damit abzufinden, eine Frau getötet zu haben!«
    Ich löste die Fesseln um meine
Fußgelenke und massierte letztere ein wenig, um die Blutzirkulation wieder in
Gang zu bringen.
    Dann erhob ich mich und beugte
mich nieder, um meine Pistole aufzuheben, für die Midnight ja nun keine
Verwendung mehr hatte.
    »Und Sie haben, während Sie im
Haus nach Rena suchten, sonst niemand gesehen oder gehört?« fragte ich Landis.
    »Niemand«, antwortete er.
»Glauben Sie denn, daß noch jemand hier ist?«
    Seine Stimme klang verwirrrt . Das wunderte mich nicht, ich wußte genau, wie
ihm zumute war.
    » Irgend
jemand war bei Midnight«, sagte ich. »Sie hat mich ja nicht ganz allein
hier heruntergetragen. Aber wer es auch sein mag, es ist derselbe Kerl, der
mich im Hufeisen überfiel, als ich mit Midnight wegging.«
    »Entschuldigen Sie«, Landis
strich sich mit der Hand über die Stirn, »ich bin noch etwas konfus, Lieutenant!«
    »Machen Sie sich deswegen keine
Sorgen«, erwiderte ich. »Der Betreffende kommt bestimmt zurück. Wir brauchen
also nur ein wenig zu warten, bis er hier auftaucht. Es wäre mir lieber, ihm
hier zu begegnen als auf der Treppe.«
    »Möglicherweise ist das ein
ganz gefährlicher Bursche, Süß..., Lieutenant!« Rena verbesserte sich hastig
und blickte dann zu ihrem Vater hinüber, ob er es bemerkt hatte, was sie hatte
sagen wollen; aber er hatte nichts gehört.
    »Hier unten kann er nicht so
gefährlich werden wie auf der Treppe«, wiederholte ich. »Ich glaube, ich gehe
zur Tür und erwarte ihn dort. Sie beide bleiben hier und halten sich ganz still
— nicht ein Laut.«
    »Ganz wie Sie wollen, Wheeler«,
murmelte Landis.
    Ich ging die Reihen der
Schränke entlang bis zur Tür, die weit offenstand. Dort blieb ich, die Pistole
in der Hand, stehen und wartete.
    Ich wartete zehn lange Minuten.
    Das erste, was ich vernahm, war
das Knirschen der obersten Stufe, als sein Gewicht auf sie gelangte. Dann kamen
langsame schwere Schritte die Treppen herunter. Ich hörte lauten Atem, als
jemand über die Türschwelle kam. Ich sah eine Gestalt einen Schatten auf den
Boden vor mir werfen, und dann war er an mir vorbei und ging auf die mittlere
Reihe der Flaschenstellagen zu.
    Ich trat hinter ihn und stieß
ihm die Pistole so hart in die Nierengegend, daß der Lauf fast verschwand.
    »Hallo, Clarence«, sagte ich freundlich,
»sind Sie gekommen, um mir eine Serenade auf Ihrem Kontrabaß vorzuspielen?«
     
     
     

FÜNFZEHNTES KAPITEL
     
    D aniel Landis saß in einem
Sessel, die Pistole auf der Armlehne neben sich. In dem hellen Lieht des Wohnzimmers
wurden die Zeichen der Erschöpfung in den Zügen seines Gesichts deutlich. Rena
goß ihrem Vater und mir ein Glas ein.
    Clarence Nesbitt ,
seinen braunen Derby fest auf den Kopf gepreßt, hockte recht ungemütlich auf
einem Stuhl mit gerader Lehne.
    Ich stand mit dem Gesicht zu
ihm, die Pistole in der einen Hand, den Telefonhörer in der anderen. Der Draht
glühte sozusagen, aber früher oder später, so sagte ich mir, würde Lavers ja doch einen Atemzug tun müssen oder tot umfallen.
Das war mir egal.
    Schließlich aber siegte bei ihm
doch die Vorsicht, und er holte tief Luft.
    »Ich stimme jedem Ihrer Worte
zu, Sheriff«, sagte ich geduldig. »Aber ich habe Talbots Leiche gleich neben Midnights unten im Keller liegen. Rena Landis kann alles,
was diese Dame O’Hara im Keller von sich gegeben hat, bezeugen; und Mr. Landis
selber hat ihre letzten Worte gehört und gesehen, wie sie die Pistole hob, um
mich zu erschießen. Hätte er nicht als erster geschossen, wäre ich jetzt ein
toter Mann.«
    »Das ist das einzige, was mich
davon abhält, Landis zu seiner Treffsicherheit zu beglückwünschen«, sagte Lavers säuerlich.
    »Ich möchte jetzt nichts
anderes, als das Verbrechen rasch rekonstruieren«, sagte ich. »Wenn Sie mich
alle für fünf Minuten im Hufeisen versammeln ließen—«
    Ich lauschte einem neuen
Wortschwall, bis Lavers erneut innehalten mußte, um
Luft zu holen.
    »Warum holen Sie uns nicht alle
hier in Landis’ Haus ab, Sheriff?« schlug ich begütigend vor. »Bringen Sie auch
Wesley Stewart mit, Sheriff. Und lassen Sie auch Cuba Carter dazuholen .«
    Und dann hatte ich eine
plötzliche Inspiration: »Schließlich erweise ich Ihnen auch einen Gefallen,
Sheriff.«
    »Was für einen denn?« brüllte
er.
    »Ich

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