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Der Schuss nebenan Kommissar Morry

Der Schuss nebenan Kommissar Morry

Titel: Der Schuss nebenan Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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der Brust. „Zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?"
    „Jack schwört darauf, daß es einer aus dem Haus gewesen sein müßte; ich neige eher zu der Ansicht, daß es sich um Bowmans Werk handelt, um einen Bandenkrieg."
    „An eine dritte Möglichkeit haben Sie noch nicht gedacht?" fragte Random.
    „Eine dritte Möglichkeit?" fragten Flappan und Bristow wie aus einem Mund.
    „Ganz recht. Sie werden sehr überrascht sein, wenn ich Ihnen jetzt einen sehr distinguierten Namen nenne ... einen Namen, der in allen Zeitungen von sich reden macht."
    „Spannen Sie uns nicht auf die Folter, Mann!" brummte der Kommissar.
    „Ich beziehe mich auf keinen geringeren als den englischen Millionenerben Lord Bramsey!" sagte Random.
    Einige Sekunden lang war es völlig still in dem großen Raum. Dann fragte Bristow:
    „Wenn Sie mir erklärt hätten, daß Sie den Bürgermeister von London der Tat verdächtigen, könnte ich kaum überraschter sein!"
    „Der Bürgermeister von London hat einen untadeligen Ruf. Bramsey kann das von sich nicht behaupten."
    Bristow winkte ab. „Ach, Unsinn! Ich kenne diesen merkwürdigen Lord nur aus den Zeitungsberichten. Er ist einer dieser allerärmsten, die es sich gefallen lassen müssen, immer wieder in den Mittelpunkt von Zeitungsberichten gerückt zu werden. Und warum? Weil es viele Menschen gibt, die mit beinahe krankhafter Neugier zu wissen begehren, wie die Reichen dieser Welt leben und ihr Geld ausgeben! Die Leser schlucken begierig jeden Unsinn, den man ihnen serviert."
    „Langsam, langsam, Kommissar", meinte Random. „Wollen Sie mir bitte erklären, was Lord Bramsey veranlaßt haben könnte, mit Rodrigez zu sprechen?"
    „Was denn, er wollte sich mit Rodrigez unterhalten?" fragte Bristow verblüfft.
    Random grinste. „Ich freue mich, daß es mir gelungen ist, Sie zu überraschen! Ja, Bramsey hat Rodrigez angerufen, allerdings zwei Stunden nach dessen Tod und ganz offensichtlich, um sich ein Alibi zu beschaffen."
    „Ein Alibi?"
    „Ja, er wünscht wohl, daß wir glauben, er könnte von dem Mord nichts gewußt haben."
    „Mensch, Leutnant, das alles hat doch weder Hand noch Fuß! Warum sollte ein schwerreicher, englischer Lord nach Amerika kommen, um einen New Yorker Gangsterboß zu töten? Dazwischen liegen doch Welten!"
    „Sie erinnern sich, was dem Lord vorgeworfen wird?" fragte Random.
    Bristow nickte verdrossen. „Man hält es für nicht ausgeschlossen, daß er an dem Tode seiner Eltern und seiner Braut die Schuld trägt."
    „Ganz recht. Fällt jetzt der Groschen?"
    Der Kommissar schüttelte den Kopf. „Ich habe keine Ahnung, worauf Sie anspielen."
    „Bramsey hat ein hieb- und stichfestes Alibi. Er war in Amerika, als die Morde passierten."
    „Noch steht keineswegs fest, ob es sich um Morde handelte", schaltete sich Flappan ein.
    „Jack hat recht!" sagte Bristow.
    Random nickte. „Sicher. Er hat recht. Er übersieht lediglich, daß wir den Schlüssel zu den Morden in der Hand halten. . . jetzt und hier, in dieser Wohnung!" Random holte Luft. „Dämmert es noch immer nicht bei Ihnen, meine Herren?"
    „Verdammt noch mal, Random", explodierte Bristow. „Wir sind hier in keiner Quizsendung. Erzählen Sie endlich, was Sie zu wissen glauben!"
    „Ich habe mit Bramsey gesprochen. Er erklärte mir, er sei nur mal so nach Amerika gefahren, gewissermaßen zu seinem Vergnügen. . .“
    „Na, und?" fragte Flappan. „Was ist daran so erstaunlich?"
    „Ich glaube ihm nicht, daß es sich so verhält. Ich glaube vielmehr, daß er ein Alibi haben wollte. Und ich glaube weiter, daß er gekommen ist, um den Mann zu bezahlen, der für ihn die Morde in Szene setzte!"
    Bristow pfiff durch die Zähne. „Jetzt ist mir klar, was Sie sich zusammenreimen. Sie glauben, daß einer von Rodrigez Leuten die Bramseys und Miß de Villion ermordete?"
    „Jetzt haben Sie endlich geschaltet! Rodrigez Bande hat für Bramsey die schmutzige Arbeit übernommen."
    „Das ist doch eine ziemlich weit hergeholte Vermutung", meinte Flappan. „Wie hätte Bramsey mit Rodrigez in Verbindung treten sollen?"
    „Das wäre noch zu klären", sagte Random, leicht gekränkt, weil man seine Theorie nicht enthusiastisch akzeptierte. „Aber eines wird Ihnen einleuchten: Bramsey wünschte keinen Engländer mit der schmutzigen Arbeit zu betrauen. Er zog es vor, einen ausgekochten, rücksichtslosen Gangster aus Amerika zu engagieren. Rodrigez dürfte selbst in England bekannt sein, und dort auch seine Mittelsmänner

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