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Der Schuss nebenan Kommissar Morry

Der Schuss nebenan Kommissar Morry

Titel: Der Schuss nebenan Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Umständen ein paar Millionen an dich reißen wirst!"
    „Noch habe ich keinen Cent."
    „Du wirst es schon schaffen."
    „Hast du nicht gehört, was inzwischen passiert ist? Dieser verdammt Bramsey hat Janet einen Floh ins Ohr gesetzt."
    „Ich weiß."
    „Was soll ich jetzt tun?"
    „Das ist deine Sache. Du wirst selbst herausfinden müssen, wie sich das Problem lösen läßt."
    Hoogan rauchte in kurzen, hastigen Zügen. Dann warf er plötzlich die Zigarette auf den Boden und trat sie aus. „Erst sah alles so einfach aus."
    „Warum hast du es hier getan, hier im Haus?" fragte Kingsley.
    Hoogan ging zur Tür. Er öffnete sie und warf einen Blick in die Diele. Dann kam er zurück. „Die Gelegenheit war günstig. Niemand konnte uns hören. Und dann..."
    „Und dann?"
    „Ich dachte, sie würden keinen von uns verdächtigen. Ganz klar! Aber leider denken die Polypen anders, als wir es uns zuweilen wünschen."
    „Meinst du, man hat dich in Verdacht?"
    „Die verdächtigen alle, dich und die beiden Damen Rodrigez mit eingeschlossen!"
    Kingsley nickte. „Wahrscheinlich hast du recht. Wie soll es jetzt weitergehen?"
    „Ich muß Janet heiraten, ich muß es schaffen, um jeden Preis!"
    „Liebt sie dich?"
    „Ich wünschte, ich könnte diese Frage beantworten. Manchmal habe ich das Gefühl, daß sie nur mit mir spielt."
    „Du mußt sie unter Druck setzen!"
    Hoogan lachte bitter. „Janet ist keine Gangstermolly. Auf ihre Weise ist sie eine vollkommene junge Dame. Man kann sie nicht in die Zange nehmen, sie ist immun gegen Erpressungen und derlei Nonsens."
    „Dein Pech."
    „Wie meinst du das?"
    „Wenn es dir nicht gelingen sollte, das Mädchen herumzukriegen, hast du dich umsonst bemüht!"
    Hoogan verzog die Lippen. „So umsonst war es nun wieder nicht."
    „Ich verstehe", sagte Kingsley. „Wieviel hat es abgeworfen?"
    „Das ist doch unwichtig."
    „Du brauchst keine Angst zu haben, daß ich meine Forderungen erhöhe. Kingsley hat feste Preise, und sie sind noch nicht mal hoch! Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man sich damit am besten steht. Unrealistische Forderungen bringen nur Ärger. Wann kannst du mir übrigens die fünfzigtausend zahlen?"
    „Das hat doch Zeit. . . oder?"
    „Nein", sagte Kingsley mit leiser, aber sehr entschiedener Stimme. „Das hat keine Zeit. Nicht einen Tag! Ich möchte vermeiden, daß dir wegen dieser Lappalie dumme Gedanken kommen. Ich möchte verhindern, daß du dich des guten alten Kingsley entledigst."
    „Du bist völlig übergeschnappt!" meinte Hoogan ärgerlich. „Im Grunde genommen bin ich froh, daß die Dinge sich in dieser Weise entwickelt haben. Ich brauche einen Mann, der mit mir zusammenarbeitet."
    „Nicht ablenken, bitte. Wann bekomme ich das Geld?"
    „Noch heute. Ich bin sogar bereit, dir das doppelte zu zahlen..."
    „Gar nicht übel. Was verlangst du dafür?"
    „Nur eine Kleinigkeit. Bramsey muß verschwinden."
    Kingsley schüttelte den Kopf. „Ich bestreite nicht, allerhand auf dem Kerbholz zu haben. Aber so etwas kommt nicht in Frage."
    „Mensch, Kingsley."
    „Gib dir keine Mühe!"
    „Du hast es anscheinend nicht nötig."
    „Habe ich auch nicht!" schnappte Kingsley. „Fürs erste genügen mir die fünfzigtausend, die du mir für mein Schweigen bezahlst."
    „Welche Garantie habe ich, daß du nicht mit Nachforderungen kommst?"
    Kingsley grinste. „Gar keine!"
    Hoogan trat schweratmend dicht vor Kingsley hin. „Du verdammte Ratte!" sagte er keuchend. „Jetzt ist mir klar, was du vorhast. Du willst das Geld ganz ohne Risiko an dich bringen. Du willst mich auspressen wie eine Zitrone!"
    „Jeder arbeitet mit den Mitteln, die er hat", spöttelte Kingsley.
    In diesem Moment traf ihn ein harter Schlag des Sekretärs. Kingsley stürzte vom Schreibtisch zu Boden, war aber sofort wieder auf den Beinen. Er nahm schützend beide Arme hoch, aber Hoogan fand immer wieder eine Lücke; stöhnend taumelte Kingsley gegen die Wand. Hoogan hörte ebenso plötzlich auf, wie er begonnen hatte. Leicht gekrümmt und mit geballten Fäusten stand er dem Diener gegenüber.
    „Du wirst dir etwas anderes einfallen lassen müssen", sagte Hoogan schweratmend. „Auf diese Weise läßt sich ein Charles Hoogan nicht ausnehmen, hörst du? Ich bin keine Weihnachtsgans!"
    Hoogan ging zurück zu seinem Schreibtisch und setzte sich in den Drehsessel. Er ließ den Diener dabei keine Sekunde aus den Augen.
    „Hunderttausend", sagte er leise. „Hunderttausend für mein

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