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Der Schuss nebenan Kommissar Morry

Der Schuss nebenan Kommissar Morry

Titel: Der Schuss nebenan Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Verbrechen ein Geständnis zu machen."
    „Sehr schön. Aber warum sagen Sie das mir? Weshalb gehen Sie nicht zur Polizei?"
    „Was ich zu sagen habe, betrifft ausschließlich Sie, und nicht die Polizei."
    „Ah, wirklich? Es tut mir leid, Mr. Hoogan, aber mit dieser leidigen Angelegenheit möchte ich nichts mehr zu tun haben. Wie sagt man doch gleich in Ihrem Lande dazu? Ich bin fed up.“
    „So leicht können Sie sich das nicht machen", erklärte Hoogan. „Sie stecken bis zum Hals drin! Ich bin der einzige, der Ihnen helfen kann. Haben Sie eine Viertelstunde Zeit, jetzt sofort?"
    „Ich wollte gerade nach unten in das Restaurant gehen, um die Abendmahlzeit einzunehmen."
    „Das Supper bekommen Sie auch später. Ich erwarte Sie an der Kreuzung Tenth Avenue und 29te Straße."
    Lord Bramsey zögerte. Dann sagte er: „Meinetwegen. In fünfzehn Minuten bin ich dort."
    Genau eine Viertelstunde nach diesem Telefongespräch stieg Lord Bramsey an der erwähnten Kreuzung in eine cremefarbene Ford- Limousine, deren Tür Hoogan von innen aufhielt.
    Sie fuhren los. „Zigarette?" fragte Hoogan und offerierte Lord Bramsey eine angebrochene Packung Luckies.
    „Danke, nein. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie gleich zur Sache kommen würden. Was soll überhaupt diese ganze Geheimniskrämerei?"
    Hoogan bediente sich mit einer Zigarette. Nachdem er sie angezündet und die Packung weggesteckt hatte, meinte er: „Wir fahren jetzt zu einer Wohnung, die im Norden der Stadt liegt. Machen Sie sich darauf gefaßt, dort eine Überraschung zu erleben."
    „Mein Bedarf an Überraschungen ist nachgerade gedeckt", meinte der Lord.
    Hoogan grinste. „Da bin ich von den Zeitungen offenbar falsch unterrichtet worden. Dort habe ich gelesen, daß Sie ein fanatischer Gegner der Langeweile sind."
    „Bin ich auch."
    „Dann müssen Sie doch Überraschungen lieben!"
    „Nicht Überraschungen von der Art, wie man sie hier zu schätzen scheint. Woher wissen Sie übrigens, daß Mabel Reley ermordet wurde? In den Zeitungen steht davon keine Silbe."
    „Man hat die ärmste erst heute nachmittag tot in ihrer Wohnung entdeckt. Tragisch, wie? Ich konnte sie gut leiden. Mit ihr war prächtig auszukommen."
    „Sie scheinen meine Frage nicht richtig verstanden zu haben. Ich wünschte zu hören, auf welche Weise Sie von dem Mord Kenntnis bekommen haben."
    „Ich verfüge über gewisse Verbindungen", erklärte Hoogan.
    „Das dachte ich mir."
    „Was dachten Sie?"
    „Daß Sie Kontakt zur Unterwelt haben."
    Hoogan wandte den Kopf und warf dem Lord einen prüfenden Blick zu. „Wofür halten Sie mich eigentlich?"
    „Lassen Sie uns von angenehmeren Dingen sprechen", schlug Lord Bramsey vor.
    „Sie scheinen in mir einen abgebrühten Gangster zu sehen", knurrte Hoogan vorwurfsvoll. „Ausgerechnet Sie! Ich werfe Ihnen doch auch nicht vor..." Er unterbrach sich und schwieg.
    „Ich bin dabei, das Bild, das ich mir von Ihnen mache, allmählich abzurunden."
    Dann sprachen sie kein Wort mehr miteinander. In einer schmalen, von Fabriken und Bürohäusern gesäumten Straße im Norden der Stadt bog Hoogan in einen asphaltierten Hof ein. Lord Bramsey bemerkte, daß sich das Hoftor hinter ihnen automatisch schloß.
    Hoogan hielt und zog die Handbremse an. „Steigen wir aus", schlug er vor.
    Lord Bramsey kletterte ins Freie und schaute sich um. Der Hofraum war von einer etwa zwei Meter hohen Mauer umgeben und wurde an der Rückseite von einem einstöckigen Haus begrenzt, an dessen Front eine Laderampe lag. Links und rechts der Mauer wiesen die Schmalseiten hoher Lagerhäuser mit grellen Aufschriften auf ein bekanntes Erfrischungsgetränk hin. Lord Bramsey stellte fest, daß der Hofraum nach außen hin gegen fremde Blicke völlig abgeschirmt war; die Schmalseiten der beiden. Lagerhäuser hatten keine Fenster.
    Hoogan stellte sich neben Lord Bramsey. „Nicht gerade eine sehr bezaubernde Gegend, was?"
    Lord Bramsey gab keine Antwort. Er musterte das Haus mit der Laderampe. Es machte einen leeren, verlassenen Eindruck, obwohl hinter einigen Fenstern in der oberen Etage Gardinen hingen. Die Schiebetüren entlang der Laderampe waren geschlossen.
    „Was ist das hier, eine Spedition?" fragte Lord Bramsey.
    „So etwas Ähnliches", erwiderte Hoogan. „Bitte folgen Sie mir."
    Der Hauseingang lag an der Seite. Daneben befand sich ein stumpf gewordenes Messingschild mit der Aufschrift: ,Lester E. Bonant.'
    „Wer ist dieser Mr. Bonant?" fragte Bramsey, während er zusah,

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