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Der Schutzengel

Der Schutzengel

Titel: Der Schutzengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Kilometer nördlich der Stadtgrenze von Palm Springs City auf der Staatsstraße 111 von einem Beamten der California Highway Patrol festgenommen. Sie fährt einen schwarzen Buick Riviera. Der Junge befindet sich in ihrer Begleitung und wird in Schutzhaft genommen. Auch Krieger scheint mit ihr unterwegs gewesen zu sein; er konnte offenbar flüchten, aber wir wissen nicht, wie ihm das gelungen ist.«
    Stein hatte bereits eine Route festgelegt, die sie aus Palm Springs hinaus und auf die Staatsstraße 111 führen würde.
    »Wir haben noch einunddreißig Minuten Zeit«, sagte Klietmann mit einem Blick auf die Borduhr.
    »Das schaffen wir leicht«, versicherte Stein ihm. »In einer Viertelstunde sind wir da.«
    »Wenn wir früher da sind«, fuhr Klietmann fort, »können wir Krieger erledigen, bevor er dem Polizeibeamten entkommt. Jedenfalls müssen wir an Ort und Stelle sein, bevor die Frau und der Junge festgenommen werden, denn aus dem Gefängnis sind sie weit schwieriger rauszuholen.« Er drehte sich nach Bracher und Hubatsch auf dem Rücksitz um. »Kapiert?«
    Die beiden nickten, aber dann tippte SS-Unterscharführer Hubatsch sich auf die Brusttasche seines Anzugs und wollte wissen: »Herr Obersturmführer, was ist mit unseren Sonnenbrillen?«
    »Was soll mit denen sein?« fragte Klietmann ungeduldig.
    »Sollen wir sie jetzt aufsetzen? Passen wir uns der hiesigen Bevölkerung dadurch besser an? Ich habe die Menschen auf der Straße beobachtet, und obwohl viele von ihnen Sonnenbrillen tragen, gibt’s auch viele, die keine haben.«
    Klietmann betrachtete die Passanten, wobei er sich bemühte, sich nicht von spärlich bekleideten Frauen ablenken zu lassen, und stellte fest, daß Hubatsch recht hatte. Außerdem wurde ihm klar, daß kein einziger der Männer auf der Straße in dem von jungen Führungskräften angeblich so bevorzugten Power Look herumlief. Vielleicht saßen alle Jungmanager um diese Zeit in ihren Büros. Unabhängig von dem Grund für das Fehlen dunkler Anzüge und schwarzer Bally-Slipper im Straßenbild kam Klietmann sich auffällig vor, obwohl er und seine Männer in einem Auto saßen. Da viele Passanten Sonnenbrillen trugen, war es vielleicht besser, welche aufzusetzen, um wenigstens etwas mit einem Teil der Einheimischen gemeinsam zu haben.
    Als der Obersturmführer seine Ray-Ban aufsetzte, folgten Bracher, Hubatsch und Stein seinem Beispiel.
    »So, jetzt geht’s los!« sagte Klietmann.
    Aber bevor er die Handbremse lösen und den Gang einlegen konnte, klopfte jemand ans Fenster der Fahrertür. Ein uniformierter Polizeibeamter.
    Laura spürte, daß ihr Leidensweg auf irgendeine Weise bald zu Ende sein würde. Sie würden mit ihrem Plan, das Institut zu zerstören, Erfolg haben oder dabei den Tod finden, und Laura war fast an dem Punkt angelangt, an dem sie, unabhängig davon, wie es ausginge, nur noch ein Ende des Schreckens herbeisehnte.
    Am Mittwoch, dem 25. Januar, war Stefans linke Schulter morgens noch etwas steif, aber er hatte keine akuten Schmerzen mehr. Die leichte Gefühllosigkeit von Hand und Arm hatte sich gegeben, was bedeutete, daß die Kugel keine Nerven verletzt hatte. Da er jeden Tag vorsichtig trainiert hatte, besaß sein linker Arm wieder mehr als die Hälfte seiner früheren Kraft – gerade genug, um ihn zuversichtlich sein zu lassen, daß er seinen Plan werde ausführen können. Aber Laura merkte ihm an, daß die bevorstehende Reise ihm Angst machte.
    Er legte Kokoschkas Rückkehrgürtel an, den Laura in der Nacht, in der Stefan verletzt bei ihr erschienen war, aus ihrem Safe mitgenommen hatte. Seine Angst blieb unverkennbar, aber sobald er den Gürtel angelegt hatte, wurde sie von eiserner Entschlossenheit überlagert.
    Um 10 Uhr schluckten sie alle – auch Chris – in der Küche je zwei der Kapseln, die sie vor der Wirkung des tödlichen Nervengases Vexxon schützen würden. Sie spülten das Gegenmittel mit je einem Glas Hi-C Orangendrink hinunter.
    Die drei Uzis, einer der Revolver Kaliber 38, die Colt Commander Mark IV mit Schalldämpfer und ein kleiner Nylonrucksack mit Büchern lagen bereits im Auto.
    Die beiden Vexxon-Druckbehälter aus rostfreiem Stahl befanden sich noch im Kofferraum des Buicks. Nach der Lektüre einer der Informationsbroschüren in den blauen Plastikbeuteln an den Behältern hatte Stefan beschlossen, nur einen der Kanister mitzunehmen. Vexxon war hauptsächlich für den Einsatz in geschlossenen Räumen entwickelt worden, es sollte den Gegner in

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