Der schwarze Diamant - ein Drachen - Roman
gepumpt. Nahrung besorgten die Jäger, welche jeden Tag eingeteilt wurden.
Ich ritt noch ein Stück weiter, jedes Baumhaus überragte meinen Tigrex, einfach unglaublich! Plötzlich blieb Diamon stehen und stierte zum Palast. Ich sah von Weitem, dass Morael, auf einem der Türme des Baumschlosses, direkt zu Diamon schaute. Ich hatte Angst um ihn, was würden sie ihm wohl dieses Mal antun?
Ich tippte auf meinen Tigrex und er beugte sich hinunter, damit ich absteigen konnte. Ich sprang von seinem Rücken und liebkoste ihn kurz. Dann bat ich ihn, sich ein sicheres Plätzchen zu suchen. Sour stieg ebenfalls ab, worauf das Kirin dahinschmolz wie Eis in der Sonne.
Diamon blieb auf seinem Kelpie sitzen und brüllte zum Schloss hinauf: „Morael, du Feigling, zeig dich!“
Morael lachte laut und schrie zurück: „Wen haben wir denn da? Mein liebster Bruder kommt wieder nach Hause.“
„Ich bin schon lange nicht mehr dein Bruder, du Satan!“, erwiderte Diamon zornig.
„Soso, wir haben das gleiche Blut und die gleiche Mutter“, tönte Morael zurück.
„Ich werde dich töten!“, schrie Diamon hinauf.
„Ist das so? Dann beweise es heute Abend auf den Feldern des Schlosses. Du gegen mich“, schlug Morael Diamon vor.
„Und wehe, du schickst wieder deine Handlanger vor!“, zischte Diamon.
„Bei dir brauche ich keine Handlanger, dich schaffe ich auch alleine“, lachte Morael und verschwand im Schloss.
„Warum müsst ihr euch immer gleich töten wollen?“, fragte ich betrübt.
Diamon drehte sich, mit einer Wut im Blick, um und packte mich am Hals.
„Soll ich mal deinen Liebsten töten und dein Kind? Sag mir dann nur noch ein Mal, dass du dessen Mörder nicht selbst töten möchtest“, fauchte er mich an.
„Diamon, ich krieg keine Luft mehr!“, ächzte ich und strampelte.
Sour schlug Diamon hart ins Gesicht, doch dieser blieb unbeirrt stehen. Ein wenig Blut tropfte aus seinen Lippen, dafür schlug er Sour ebenfalls. Dieser flog gut drei Meter weit, gegen den nächsten Baum. Diamon ließ mich los.
„Du bist doch genauso ein Monster wie dein Bruder!“ Diamon schnaufte und machte sich auf den Weg zum Feld.
Ich blieb noch bei Sour und hielt seinen Kopf. Ein Auge färbte sich blau und der rechte Flügel war verletzt.
„Ist alles in Ordnung, Sour?“
„Es geht“, japste er und hielt meine Hand. Ich strich ihm über die Wange und gab ihm einen sanften Kuss. Wir standen auf und folgten Diamon langsamen Schrittes. Ich wusste selber nicht wieso, aber mein Herz sagte, dass Diamon nicht böse war.
Plötzlich fiel etwas aus einem Baumhaus und landete direkt auf mir. Krachend sank ich zu Boden. Auf mir saß ein Junge von etwa fünfzehn Jahren, mit kohlrabenschwarzem langen Haar, dieses war zu einem Zopf gebunden. Er trug eine schwarze Stoffhose und ein beigefarbenes Leinenhemd. Er hatte kleine weiße Flügel, welche munter hin und her flatterten.
„Aua …, danke, dass du mich aufgefangen hast“, keuchte er.
Ich schüttelte den Kopf. „Das war eigentlich keine Absicht.“
Sour hob den Buben von mir und setzte ihn neben mich. Er half mir hoch und ich staubte mich erst einmal ab. Mit taten die Glieder weh und mich plagten Kopfschmerzen.
Ich blickte den Jungen genauer an und rief erstaunt: „Du hast ja kleine Hörner!“
„Ich bin ja auch ein Dämonenritter, na ja … Dämonenritterkind wohl eher!“, sagte er lachend.
Ich begriff, musterte die kleinen Ziegenhörnchen und kicherte leise.
„Warum lachst du so?“, fragte er misstrauisch.
„Entschuldigung, tut mir echt leid, aber ich kenne jemanden, der solche Riesenhörner hat. Dieser Mann ist total das Gegenteil von dir, ist aber auch ein Dämonenritter“, erklärte ich.
„Wie heißt ihr?“
„Ich bin Alexis, alle nennen mich Lex, und das dort ist Sour.“ Ich zeigte lächelnd auf meinen Begleiter.
„Und wie dürfen wir dich nennen?“
Der Junge kicherte. „Nomaid ist mein Name!“
„Schön, dich kennen zu lernen!“, sagte ich erfreut und schüttelte seine Hand.
„Wo geht ihr denn hin? Darf ich mitkommen?“, fragte er mit bettelndem Blick.
Ich nickte. „Na ja, wir gehen zu den großen Feldern vom Schloss dort oben. Dort trifft sich unser Freund mit seinem Bruder! Klar darfst du mitkommen!“
Der Junge umarmte mich stürmisch und drückte mich an sich. Sour blickte argwöhnisch drein, sagte aber nichts.
Plötzlich küsste mich Nomaid leidenschaftlich, empört stieß ich ihn von mir.
„Was soll das?“, rief ich
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