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Der schwarze Dom

Der schwarze Dom

Titel: Der schwarze Dom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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drin«, sagte er. »In der San Diego Times. Das dürfte dich interessieren, Rick. Es ging um eine Goldmine in der Wüste, nicht weit von hier. Sie nannten sie Valta.«
    »Komischer Name für eine Mine«, meinte Rick.
    »Die Mine hat eine komische Geschichte«, fuhr Davey fort. »Sie wurde gegen Ende der Goldrauschzeit von einer Gruppe von drei Männern und einer Frau ausgehoben. Es stellte sich heraus, daß die Ader eine der reichsten im ganzen Staat war. Ohne jede Hilfe von außen holte die Gruppe Gold im Wert von fünf Millionen Dollar heraus. Dollar von 1860, versteht sich.«
    Rick pfiff durch die Zähne. »Zu der Zeit hätten sie dafür wahrscheinlich ganz Kalifornien kaufen können.«
    Davey schüttelte den Kopf. »Keiner von ihnen konnte auch nur einen Cent davon ausgeben. Das Geld blieb unabgeholt in Bankschließfächern in San Francisco, zusammen mit einer Landkarte, auf der die Lage von Valta eingezeichnet war. Nachdem die Gruppe das Gold nach San Francisco gebracht hatte, entschloß sie sich, noch einmal zurückzukehren und die Mine ein letztesmal daraufhin zu untersuchen, ob sie noch etwas übersehen hatte. Unglücklicherweise gab es dann einen Einsturz oder so etwas. Sie sind alle umgekommen.«
    »Hat nie jemand die Karte gefunden und ist nach Valta gegangen?« wollte Rick wissen.
    »Doch«, sagte Davey. »Und zwar der Bankdirektor, bei dem sie das Gold zur Aufbewahrung gegeben hatten. Ohne die Polizei zu informieren, hat er sich auf den Weg zur Mine gemacht. Die Bank dürfte im Besitz von Unterlagen darüber gewesen sein, wem das Geld gehörte, aber ich glaube, von der Karte haben sie nichts erwähnt. Wahrscheinlich hatte sich der Bankdirektor ausgerechnet, er könnte sich ein paar Nuggets unter den Nagel reißen, ohne daß jemand davon Wind bekäme. Das geschah alles ungefähr ein Jahr nachdem die anderen verschwunden waren. Aber als er an der Mine ankam, war der Eingang mit Steinen und Kies verschüttet. Er brauchte über einen Monat lang, um reinzukommen. Als er es geschafft hatte, fand er drinnen bloß zwei Skelette.«
    »Nur zwei?« warf Rick ein. »Was war denn mit den anderen beiden?«
    »Der Typ hat sie nicht gefunden«, erwiderte Davey. »Er ging aber zunächst davon aus, daß sie noch drinnen sein mußten, sonst wären die Leute ja zu ihm gekommen, um sich ihr Geld zu holen. Jedenfalls fand der Bankdirektor noch etwas anderes. Ein Tagebuch. Eines der Skelette hielt es in seiner verknöcherten Hand.«
    »In seiner Hand?« unterbrach Rick, der es immer peinlich genau nahm. »Waren beide Skelette männlich?«
    »Interessant, daß du danach fragst. Dem Artikel zufolge waren sie es.«
    »Weiter«, drängte Rick. »Was stand in dem Tagebuch?«
    Davey lächelte. »Laut Zeitungsartikel hat der Mann, der es geschrieben hat, unter Sauerstoffentzug gelitten. Der Mann schrieb, in der Mine spuke es, und jeder, der sie beträte, solle sie schleunigst wieder verlassen, bevor es zu spät wäre. Er schrieb, das ganze Gold, das sie gefunden hatten, sei wertlos.«
    »Katzengold?« fragte Rick.
    »Nicht in dem Sinne wertlos. Das konnte es nicht heißen. Diese Leute konnten unterscheiden zwischen dem, was echt war, und dem, was nicht. Jetzt wird’s spannend. Der Bankdirektor kehrte in sein Haus in San Francisco zurück. Das Tagebuch brachte er mit, aber kein Gold – er konnte keins finden. Doch kaum war er zurück, wurde er auch schon verhaftet. Das Gold, das die anderen deponiert hatten, war nämlich verschwunden. Alle waren überzeugt davon, daß er es gestohlen hatte. Er war der einzige, der die Schlüssel zu den Schließfächern besaß. Doch er beteuerte, das Gold nicht angerührt zu haben. Schließlich wurde er gegen Kaution freigelassen. Er war Witwer. Seinem einzigen Kind, seiner Tochter, erzählte er von der Karte und davon, was er in der Mine entdeckt hatte. Er gab ihr das Tagebuch und verschwand.«
    »Wohin?« fragte Rick.
    »Kein Mensch weiß es. Er ist nie wiederaufgetaucht. Aber seine Tochter war sicher, daß er wieder in die Mine gegangen ist. Es sah nicht so aus, als könne er seinen Prozeß gewinnen. Sie glaubte, er sei mit der Hoffnung in die Mine, so viel Gold zu finden, daß sie beide außer Landes fliehen konnten. Erzählt hatte er ihr aber nie von einem solchen Plan.«
    »Vielleicht hat er ja doch Gold gefunden und sich ohne sie davongemacht«, schlug Rick vor.
    »Der Tochter zufolge hätte er so etwas nie getan. Sie war überzeugt, daß er in der Mine umgekommen ist, so wie die anderen

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