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Der schwarze Dom

Der schwarze Dom

Titel: Der schwarze Dom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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getroffen«, sagte Cessy.
    Tatsächlich erwies sich der Baumstumpf auf der Nordseite des Verwaltungsgebäudes als Punkt 2 auf der Liste von Mister Partridge. Das fing wirklich gut an! Der Karton lag in diesem Fall nicht oben auf dem Baumstumpf, sondern unter einem Gebüsch in der Nähe, wo man ihn aber kaum übersehen konnte, wenn man das Rätsel einmal gelöst hatte. Innen befand sich ein Dutzend Armbanduhren. Paula und Tom nahmen sich jeweils eine heraus. Sie sammelten in beiden Gruppen die Gegenstände. Doch während Tom sein Messer im Gürtel trug und sich die Uhr sofort umband, bewahrte Paula die Sachen in ihren Taschen auf. Carl konnte nicht übersehen, daß sie ihn noch kein einziges Mal angeschaut hatte, seit sie sich auf der Laufbahn begegnet waren. Er haßte es, wenn Leute ihn haßten, vor allem, wo er doch selbst wirklich niemandem gegenüber Haß verspürte.
    Das Schreibmaschinenblatt auf der Seite des Kartons beschrieb den Inhalt für die, die zu spät kamen, um eine der zwölf Uhren zu ergattern. Es bot auch den nächsten Hinweis: Das den Zähen den Atem raubt.
    »Klingt geheimnisvoll«, fand Cessy.
    »Unsere Gruppen sollten von hier an wohl getrennte Wege gehen«, sagte Rick zu Davey.
    »Hast du’s schon raus?« fragte Davey.
    »Kein Kommentar«, gab Rick zurück.
    »Wir treffen uns sicher später noch mal«, meinte Davey. »Wenn du in der Zwischenzeit über irgendwelche Schätze stolperst, denk an unsere Vereinbarung.«
    »Mach’ ich«, sagte Rick und lächelte verschmitzt.

4. Kapitel
     
     
     
    Tracie und Paula wanderten durch den Park. Rick hatte sie dorthin gelotst. Er erklärte: »Eine Stelle auf einer Strecke, die den Zähen den Atem raubt.« Das mußte die Spitze der einzigen Anhöhe auf der Querfeldeinstrecke der Schule sein. Die Strecke lag nicht auf dem Schulgelände, sondern am einzigen Ort der Stadt, der auch nur entfernt mit so etwas wie einem Fleckchen Garten in Verbindung gebracht werden konnte. Na ja, so schlecht war der Park nun auch wieder nicht. Es gab Schaukeln, vier Tennisplätze, ein paar Bäume und einen künstlich angelegten See. Noch künstlicher wirkte der See durch die pinkfarbenen Plastikschwäne, die in seiner Mitte schwammen – ankerten, um genauer zu sein. Im vergangenen Jahr hatte der Stadtrat Gelder für ein Dutzend echter Enten bewilligt, mit dem einzigen Erfolg, daß die Vögel bei der ersten Hitzewelle gen Westen und auf den Ozean zu weggeflogen waren. Ganz schön schlau von ihnen.
    Rick blieb am Wagen zurück. Sein Rollstuhl war nicht gerade flott auf dem Gras. Langsam wurde er müde.
    »Hast du nicht auch den Eindruck, wenn Gott wirklich wollte, daß hier jemand lebt, würde er die Flamme kleiner stellen?« stöhnte Paula, als die beiden den Hügel erklommen.
    »Ich sehe die Sache so: jemand, der in Express aufwächst wird den Ort zu schätzen wissen, an dem er später leben wird, egal, wo dieser ist«, erwiderte Tracie.
    »Du freust dich bestimmt auf Berkeley«, sagte Paula.
    »Ja. Aber zuerst liegt noch ein langer Sommer vor mir. Ich mache sechs Tage die Woche Verbuchung und Einordnung in der Buchhaltung vom Einkaufszentrum.«
    »Der Laden zahlt doch so gut wie nichts. Was kriegst du denn da?«
    »Fünfundzwanzig Cent über Tarifminimum pro Stunde«, antwortete Tracie.
    »Wie kannst du das nur tun? Warum jobbst du nicht mit mir zusammen?«
    »Für einen Extradollar pro Stunde nehme ich weder Asthma noch einen Hirnschaden in Kauf.« Paula arbeitete in einer Schaumgummifabrik. Die Dämpfe dort waren unerträglich. Obwohl noch Schule war, arbeitete sie täglich – montags bis freitags von drei bis zwölf. Auch ein paar aus ihrer ›harten Clique‹ jobbten dort. Sie sagten, sie würden alle am selben Tag kündigen, an dem Tag nämlich, an dem sie die Fabrik abfackelten.
    Paula kicherte. »Hast du das etwa schon bei mir festgestellt?«
    »Warum kommst du nicht mit mir?« Tracie ging nicht auf die Frage ein.
    »Wohin denn?«
    »Nach Berkeley.«
    »Red doch keinen Stuß«, meinte Paula. »Ich kann nicht auf die Uni, schon gar nicht nach Berkeley.«
    »Du hast doch Bücher immer verschlungen. Außerdem mußt du ja auch gar nicht auf die Uni. Du kannst doch ganz einfach nur in der Stadt leben. Wir könnten zusammenziehen. Wenn ich nicht will, muß ich nicht im Wohnheim wohnen. Rick kann mit uns kommen. Komm schon, ein bißchen Geld mußt du doch gespart haben.«
    Paula spuckte ihren Kaugummi aus und griff nach einer Zigarette. »Keinen Cent.«
    »Paula! Was hast

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