Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der schwarze Dom

Der schwarze Dom

Titel: Der schwarze Dom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
Vom Netzwerk:
zusammen. »Die Laufbahn!«
    »Nicht so laut«, ermahnte ihn Cessy und schaute über die Schulter.
    »Ist denn die Laufbahn nicht oval?« fragte Tom.
    »Egal«, meinte Carl. »Sie geht auf jeden Fall unendlich weiter.«
    Daveys Gesicht hellte sich auf. Er schlug Carl auf die Schulter. »Ich glaube, wir sind auf dem Weg nach Hawaii.«
    Sie gingen hinter der Turnhalle die Rampe zum Stadion hoch. An der Stelle der Laufbahn, wo normalerweise Start und Ziel stattfanden, stand bereits eine Gruppe. Es waren Tracie, Rick und Paula. Rick hatte wahrscheinlich den Hinweis schon entziffert, bevor Mister Partridge überhaupt mit Reden aufgehört hatte. Sie liefen zu Tracies Gruppe hinüber. Paula hob gerade einen Rohrdeckel neben dem Startblock hoch.
    »War ja wohl klar, daß ihr es sein würdet«, meinte Davey. »Ist hier irgend etwas?«
    »Dürfen wir euch nicht sagen«, antwortete Rick. »Ihr könnt aber selbst gucken.«
    Sie scharten sich um die in die Erde eingelassene Stelle, wo der Überlauf der Sprinkleranlage abtropfte. Statt Wasser befand sich jetzt ein Pappkarton darin und in ihm ein Dutzend gleicher Jagdmesser. Tom hob eins auf.
    »Gute Qualität«, sagte er und ließ es hinter seinen Gürtel gleiten.
    Auch Paula schnappte sich ein Messer. Sie schaute ihn an. »Sammelst du Waffen, Bursche?« fragte sie ihn.
    Statt zu antworten, senkte Tom den Kopf. Cessy kniete sich neben dem Loch ins Gras. »Wo ist der Hinweis, der Nummer 2 auf unserem Blatt ergänzt?« fragte sie.
    Er war auf ein Stück Papier getippt, das seitlich an der Schachtel klebte. Darauf stand: Das ist nicht länger so. Darunter stand in Großbuchstaben. JAGDMESSER.
    »Ein hoher Baum«, fügte Rick die beiden Hinweise zusammen. »Das ist nicht länger so.«
    »Für mich ist das der Baumstumpf am Verwaltungsgebäude«, sagte Davey. Alle blickten ihn erstaunt an. Er lachte und zuckte mit den Schultern. »Das war doch sonnenklar. Was soll’s denn auch? Wir können doch ruhig zusammen hingehen.«
    »Und was ist wenn wir beobachtet werden?« gab Rick zu bedenken.
    »Dann sagen wir ihnen eben, wir haben es beide zur gleichen Zeit rausgekriegt«, bot Davey an. »Außerdem glaube ich, daß das ganze Ding mit dem Überwachen reine Einschüchterungstaktik ist.«
    Davey konnte einen gut überreden, und in gewisser Weise mißachteten sie ja die Regeln wirklich nicht. Rick und die Mädchen mußten den Hinweis in dem Augenblick entschlüsselt haben, in dem sie ihn gelesen hatten – Carl hatte das vorhin auch getan. Aber Carl schloß die Möglichkeit nicht aus, daß sie durch ein Fernglas beobachtet wurden. Er hatte das unheimliche Gefühl, daß jemand sie im Visier hatte.
    Carl war erleichtert und enttäuscht zugleich, als Tracie und Paula sofort hinter seiner Gruppe zurückblieben. Er konnte aber nicht verstehen, warum er sich unwohl dabei fühlte, daß Tracie ihn mit Cessy sah. Vielleicht meldete sich da ein Schuldgefühl bei ihm, weil er zu Cessys Swimmingpool gehetzt war, statt sich eine Minute Zeit dafür zu nehmen, Tracie anzurufen. Schuld – das schien ihm manchmal das einzige Gefühl zu sein, das sein Inneres zusammenhielt. Schuld und Bedauern. Er ließ sein Leben Revue passieren und fragte sich, wo er eigentlich blieb, während es stattfand. Die letzten vier Jahre hatte er wie eine Rolle abgespult. Er war zur Schule gegangen, hatte den Führerschein gemacht und einen Job gekriegt – und hatte überhaupt nichts gemacht. Die einzigen Male, bei denen er sich annähernd lebendig gefühlt hatte, waren die gewesen, als er mit Joe in die Berge und in die Wüste gewandert war, als sie nachts miteinander am knisternden Lagerfeuer gesessen und über die Zukunft gesprochen hatten. Joe hatte sich immer auf die noch kommenden Jahre gefreut. Doch alles, was sie ihm gebracht hatten, war das gewesen, was sie am Ende allen brachten – nur ihm eben sehr viel früher. Armer Joe.
    Carl schaute über die Schulter. Gerne hätte er Tracie noch einmal gesagt, daß es ihm leid tat. Es geschah nicht gerade oft, daß ihn jemand bei irgend etwas dabeihaben wollte. Cessy bemerkte seinen Blick und faßte ihn an die Schulter.
    »Macht’s dir Spaß?«
    »Ja«, antwortete er.
    Sie waren unten an der Rampe und steuerten auf den Schatten der Turnhalle zu, vorbei an den Gruppen, die noch immer am ersten Hinweis festhingen. Alle, offensichtlich – außer ihnen. Davey berichtete von einem interessanten Artikel, den er in der Zeitung gelesen hatte.
    »Ich glaub’, er stand letzten Sonntag

Weitere Kostenlose Bücher